Marktberichte

17.02.2021

Cashews: Preise weiter seitwärts

Die Cashew-Preise haben in den letzten Wochen kaum Bewegung gesehen. Der weitere Verlauf im Anschluss an das vietnamesische Neujahrsfest bleibt abzusehen. Die chaotischen Zustände seitens der Logistik zeigen erst geringe Besserung.

Die Ernten in Vietnam und Kambodscha sind etwas verspätet, im Gegensatz zu denjenigen in Westafrika, wo die Cashewnüsse leicht früher als üblich geerntet werden konnten. Da in Vietnam und auch in Indien noch ausreichende Bestände an Rohware vorhanden sein sollen bleibt die Angebotssituation weiterhin gut. Wenn in diesen Tagen die Fabriken in Vietnam die Arbeiten wieder aufnehmen wird sich zeigen, ob zunehmende Nachfrage aus Indien und China den Preisen Schwung verleihen kann, oder ob mangelnde Nachfrage aus dem Westen und die unhaltbaren Zustände seitens der Verschiffungslinien die Preisentwicklung bremsen.

Auch wenn sich in den letzten Tagen die Frachtraten etwas entspannt haben, so notieren sie doch weiterhin meilenweit ausserhalb der üblichen Brandbreite, und die Verfügbarkeit von Containern und Schiffsplätzen ist nach wie vor katastrophal. Käufer sind daher trotz der attraktiven Ursprungspreise gut beraten, mit Abschlüssen zuzuwarten und die Situation zu beobachten.

15.02.2021

Kokosraspel: 2021 Februar Market Update

Die Fabriken auf den Philippinen sind derzeit besser ausgelastet als in den letzten Monaten und beginnen, die Produktionsausfälle leicht aufzuholen.

Die Nachfrage aus Grossbritannien und Europa hat während des Lockdowns überdurchschnittlich zugenommen, wobei der Bedarf einiger Hersteller im Vergleich zum Vorjahr um über 100 % gestiegen ist, was bedeutet, dass jede Produktionssteigerung fast sofort genutzt wird. Auf dem Spotmarkt ist nur sehr wenig verfügbar, und die Lagerhäuser sind nach den Verzögerungen von 2020 praktisch leer.

Die Verschiffung stellt für die meisten Importeure derzeit die grösste Herausforderung dar. Die Verzögerungen halten an und die Zuverlässigkeit der Containerschiffe ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Reedereien geben den Marktbedingungen die Schuld, wobei der Verkehrsrückgang zu Beginn des Jahres 2020 und der massive Verkehrsanstieg gegen Ende des Jahres die Preise in die Höhe schnellen lassen.

In einem Teil einer Pressemitteilung von Maersk hiess es diese Woche...

...vor dem Hintergrund anhaltender Überlegungen zur Fahrplanverlässlichkeit führt Maersk Massnahmen zur Verbesserung der Fahrplanverlässlichkeit in seinem Fernost-Asien-Europa-Netzwerk durch.

In Verbindung mit dem chinesischen Neujahrsfest wird Maersk zwei (2) zusätzliche Abfahrten streichen, um Dienste für Massnahmen zur Wiederherstellung des Fahrplans freizugeben. Damit reagiert Maersk auf die jüngste, noch nie dagewesene Marktsituation mit schwerwiegenden Hafenüberlastungen und Ausrüstungsbeschränkungen in den globalen Lieferketten.

Diese Situation wurde durch eine Kombination aus rapide gestiegener Nachfrage und Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ausgelöst, die zu einem verlangsamten Betrieb der Lieferkette in Häfen, Binnendepots, Lagerhäusern und Binnentransportmitteln führte.

Obwohl die Preise gesunken sind, liegen sie immer noch weit über der Norm, und zwar in einem Umfang, dass die Regierungen der Welt, einschliesslich China, die Möglichkeiten prüfen und möglicherweise Sanktionen verhängen, um sicherzustellen, dass die Preise sinken.

Die Kosten für den Versand werden jedoch voraussichtlich nicht so schnell fallen. Diese werden auch im 2. und 3. Quartal noch ein Thema sein.

12.02.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Januar 2021

Im Januar hat Kalifornien 194 Mio lbs Mandeln verladen, 12 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 1.478 Mia lbs, 16 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.025 Mia lbs 21 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 932 Mio, 56 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 69 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 66 % im Vorjahr.

Nun ist es soweit: Auch Kalifornien wurde im Januar hart von den Verwerfungen getroffen, die die internationale Schifffahrt seit dem 4. Quartal 2020 durchschütteln. Die Tatsache, dass über Wochen um die 30 Schiffe vor dem Hafen von Los Angeles liegen und darauf warten, Ladung zu löschen und aufzunehmen, schlägt sich nun in verminderten Exporten nieder. Und auch der Inlandabsatz überraschte negativ mit einem Rückgang von 9 % gegenüber Vorjahr. Nicht unerwartet haben die Anlieferungen der Erzeuger erstmals in der Geschichte nun die 3 Mia lbs-Marke überschritten. Damit scheint ein Übertrag von 750-800 Mio lbs in die neue Ernte möglich.

Während nun aus der Ernte 2020 noch reichlich Ware zu vermarkten ist, stellt sich die Frage, welchen Ertrag die Diesjährige bringen wird. Die Ausgangslage ist bis dato gut bis sehr gut: Die Plantagen stehen unmittelbar vor der Blüte, die zur Befruchtung nötigen Bienenstöcke sind aufgestellt, das Wetter spielt mit. Die Reservoire waren bis vor Kurzem nur gering gefüllt, aber einige umfangreiche Niederschläge haben die Situation etwas entschärft. Manche Erzeuger berichten von einem geringerem Knospensatz als im Vorjahr, was damit zu erklären ist, dass die Bäume nach dem letztjährigen Rekordertrag nun erwartungsgemäss eine Verschnaufpause einlegen und weniger Nüsse produzieren werden. Gemäss heutigem Stand der Entwicklung könnte die diesjährige Ernte damit erneut gut ausfallen, ein nochmaliger Rekord scheint aber nicht wahrscheinlich.

Im Januar haben die Preise leicht nach unten gezeigt. Geringere Verladungen und die Erwartungen eines sehr grossen Übertrages und einer guten Ernte 2021 dürften die Preise weiter im Zaum halten. Wir empfehlen daher, den Markt weiter zu begleiten und von den äusserst attraktiven Preisen zu profitieren.

03.02.2021

US Pekan: Pekan Ernte Update

Ernte Update:

Die Gesamtversorgungszahlen für die Ernte 2020 bleiben zu diesem Zeitpunkt der Saison unklar. Eine undurchsichtige Angebotszahl aus Mexiko und ein erheblicher Anteil an schlechter Qualität bedeuten wahrscheinlich, dass die Gesamtzahl der Lieferungen geringer ausfallen wird als ursprünglich prognostiziert. Die US-Ernte scheint im Rahmen früheren Schätzungen von 300 Mio. lbs zu liegen, wobei über die gesamte Ernte von einer durchschnittlichen Qualität berichtet wird.

Aktuelle Marktbedingungen:

In den letzten Wochen haben sich die Pekannusspreise gefestigt von ihren mehrjährigen Tiefstständen. Die hohe Nachfrage im 4. und 1. Quartal und eine komplizierte Logistik haben die frühen Verschiffungen für viele Lieferanten verzögert.

Während die Exporte nach China (dem grössten Pekannuss-Exportmarkt) immer noch einen kleinen Prozentsatz des Niveaus vor dem Tarif ausmachen, ist das Interesse und die Lieferungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Marktprognose:

Unsere früheren Prognosen bleiben grösstenteils unverändert. Obwohl temporäre Marktabschaltungen die zukünftigen Prognosen erschweren, erwarten wir dennoch eine steigende Nachfrage. Auch die chinesische Nachfrage aus den USA wird voraussichtlich steigen, da nun ein reduzierter Zolltarif für den Import von US-Pekannüssen eingesetzt wurde.

Ein allgemeiner Preisanstieg für alle Pekannussgrössen, mit einem Schwerpunkt auf Pekannusshälften wird wahrscheinlich für den Rest der Saison anhalten. Eine qualitativ schlechte Ernte führt typischerweise zu höheren Anteilen von Pekannussstücken und geringeren Anteilen an Pekannusshälften. Wir erwarten eine Verknappung der Pekannusshälften bereits im 2. Quartal dieses Jahres. Da die Grösse der Ernte und die Qualität unklar ist, wird die Beschaffung von einem seriösen Lieferanten auch in dieser Saison extrem wichtig sein.

20.01.2021

Kokosraspel: 2021 Januar Market Update

Das Jahr 2021 hat nicht mit einem Wimmern, sondern mit einem Knall begonnen, und das in mehr als einer Hinsicht.

Wir begannen das Jahr mit erheblichen Steigerungen der Frachtraten aus Fernost - die üblichen Kosten von rund USD 2.000

".... Verlader haben gegenüber "The Loadstar" geäussert, dass Asien-Nordeuropa-Carrier jetzt bis zu USD 16.000 pro 40ft verlangen, um eine Verschiffung in der zweiten Januarhälfte zu garantieren."

Dies ist hauptsächlich auf das Ungleichgewicht von Containern, die in und aus China kommen, und den daraus resultierenden Mangel an den richtigen Containern am richtigen Ort zur richtigen Zeit zurückzuführen.

Die Unternehmen haben die Verschiffung verzögert, in der Hoffnung, dass die Frachtpreise nach dem chinesischen Neujahrsfest, wenn die Produktion traditionell pausiert, wieder sinken, aber es gibt Berichte, dass dies möglicherweise nicht in der gleichen Weise wie in den Vorjahren geschieht.

Die britische Financial Times berichtete in einem kleinen Artikel, dass die Preise nach dem chinesischen Neujahrsfest zu sinken beginnen und erwähnte Rückstände aus dem Jahr 2010, die bis Februar dieses Jahres abgebaut wurden. Sie glauben auch, dass höhere Schifffahrtskosten in die Jahresverträge einfliessen könnte. Entsprechend würden die Preise nicht mehr auf das frühere Niveau sinken.

In der FT wurde auch die Maersk-Aktie erwähnt, die sich seit ihrem Tiefststand im Jahr 2019 verdreifacht hat; die Märkte sind sich des Wertes dieser Unternehmen in der Zukunft sehr bewusst - es ist ein Unternehmen, das man im Auge behalten sollte.

Wir glauben, dass die Preise wieder sinken müssen, da die Marktkräfte bedeuten, dass viele Waren zu hohen Transportkosten nicht lebensfähig sind, was langfristig bedeutet, dass die Nachfrage sinkt und die Preise wieder nach unten drückt. Und mit dem Ende der Sperrungen werden die Einkaufstrends zur Normalität zurückkehren, was die Preise ebenfalls reduziert.

Wir sehen auch verlängerte Fahrtzeiten von 50 - 60 Tagen zu den EU-Häfen, bedingt durch die Überlastung von Hub-Häfen wie Singapur.

Auf den Philippinen wird die anhaltende Verzögerung von etwa 30 bis 45 Tagen bei der Produktion von getrockneten Kokosnüssen durch die geringere Erntemenge (die für diese Jahreszeit üblich ist) behindert - wobei die Dezember-Lieferungen bis in den Februar hineinreichen und die Verzögerungen bei VCO deutlich grösser sind.

Die Positionen sind jetzt bis weit ins 2. Quartal hinein verkauft, und da die Bestände in den Lagern der EU und Grossbritanniens für 2020 bereits aufgebraucht sind, steigen die Rohstoffpreise auch jetzt, da die Leute auf der Jagd nach Lieferungen sind.

Es gibt einige Hoffnungen, dass sich die Dinge bis Mitte Q2 beruhigen werden, da die Preise für Versand und Rohstoffe sinken, aber es gibt keine Garantien, wie wir von 2020 wissen.

15.01.2021

Cashews: Preise seitwärts, Frachtraten explodieren

Im Vorfeld der neuen Ernten in den wichtigen Erzeugerländern der nördlichen Hemisphäre tendieren die Preise für Cashewkerne seitwärts. Exporteure und Zwischenhändler sind bestrebt, ihre Rohwarenlager abzubauen und so Platz für die neue Ernte zu schaffen. Dies führt zu leicht günstigeren Rohwarenpreisen, was den schwachen Trend bei den Kernen unterstützt.

Leider können die Käufer davon aktuell jedoch kaum profitieren, denn die günstigeren Ursprungs-Preise werden durch die exorbitant gestiegenen Frachtkosten weit mehr als nur wettgemacht. Und weil die weitere Entwicklung der Frachtraten kaum abschätzbar ist werden aktuell auch keine Termingeschäfte mit verbindlicher Fixierung der Frachtkosten angeboten. Verschiedene Marktteilnehmer hoffen auf eine Normalisierung der Lage nach dem Chinesischen Neujahr, sprich, in der zweiten Hälfte Februar. Im Moment aber ist das lediglich eine Hoffnung - mehr nicht.

Die Entwicklung der neuen Ernten auf der Nordhalbkugel verläuft derweil weiter gut. Insbesondere in Vietnam sieht die Lage weiter sehr gut aus, negative Einflüsse bis zur Ernte ausgeschlossen könnte diese sogar noch besser als letztes Jahr ausfallen. Sollte auch das benachbarte Kambodscha eine gute Ernte einbringen, so würde den vietnamesischen Verarbeitern im 1. Halbjahr ausreichend Rohware zur Verfügung stehen. Dadurch würde sich die Abhängigkeit von der afrikanischen Rohware verringern, was sich stabilisierend auf die Preise auswirken könnte.

Wir sehen damit grundsätzlich gute Voraussetzungen für weiterhin attraktive Preise. Angesichts der anhalten Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln müsste unsere Empfehlung heute dahingehend lauten, möglichst weiterechende Deckung vorzunehmen. Damit dies jedoch möglich wird, muss erst eine Normalisierung der Frachtraten von Asien nach Europa stattfinden. Bis dies geschieht stehen die Käufer in  Europa als Beobachter am Feldrand, es sei denn, sie bezahlen in der Not absolut unverhältnismässige hohe Frachtkosten für prompte Verladung.

13.01.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2020

Im Dezember hat Kalifornien 257 Mio lbs Mandeln verladen, 25 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 1.284 Mia lbs, 22 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 2.87 Mia lbs 20 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 920 Mio, 51 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 64 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 59 % im Vorjahr.

Trotz anhaltender Schwierigkeiten in den Seehäfen schaffte es Kalifornien im Dezember, den Rekordwert des Vorjahres um satte 25 % zu übertreffen. Auch die Verkäufe liefen weiterhin sehr gut. Etwas überrascht zeigt sich die Industrie von den anhaltend starken Anlieferungen der Erzeuger, die jegliche Diskussionen über eine Ernte unter 3 Mia lbs vom Tisch fegen. Vielmehr deuten die Erwartungen nun Richtung 3.05-3.1 Mia lbs, was zu einem Übertrag von 550 - 650 Mio lbs führen würde. Diese Menge ist nicht gering, aber zu bewältigen, und sie ermöglicht einen reibungslosen Übergang in die Ernte 2021.

Die Erzeuger blicken nun erwartungsvoll in den Februar. In einem Monat dürften die ersten Plantagen bereits in der Blüte stehen. Die Bedingungen dazu sind gemischt, brachte der relativ trockene Winter bis dato doch eher geringe Niederschläge und damit eine Ausweitung der Trockenheit. Nachdem im Vorjahr nur 61 % der üblichen Niederschläge gemessen wurden liegt der diesjährige Wert gar nur bei mageren 31 %, entsprechend sind die Füllstände der Speicherseen deutlich unter dem Durchschnitt.

Als Folge der Trockenheit und der aktuell tiefen Preise beobachten wir einen markanten Anstieg der Flächenreduktionen, sprich, ältere Plantagen werden eher als geplant ausser Betrieb genommen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, so würde dies die Zunahme der produktiven Anbaufläche abbremsen.

Als Folge der sehr aktiven Nachfrage im Dezember befestigten sich die Preise im Monatsverlauf stetig. Zu Jahresbeginn liess das Interesse nun etwas nach und der Preisanstieg kam zum Stillstand. Zum weiteren Verlauf der Preise gibt es unterschiedliche Ansichten: Einige Produzenten hoffen dank der Rekordverladungen auf einen erneuten Aufwärtstrend, andere jedoch sehen eine weitere Seitwärtsentwicklung als Folge der anhaltenden Anlieferungen und der daraus resultierenden grossen Erntemenge.

Tatsache ist und bleibt: die Preise für Mandeln notieren weiterhin auf historisch tiefem Niveau. Darüber hinaus ist die Mandel nach wie vor die günstigste aller Nüsse. Wir empfehlen daher, den Bedarf bis Ende Jahr zu prüfen und nach Möglichkeit zu decken.

16.12.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2020

Im November hat Kalifornien 263 Mio lbs Mandeln verladen, 12 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 1.027 Mia lbs, 21 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit insgesamt 2.4 Mia lbs 16 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 1 Mia, 55 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 59 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 52 % im Vorjahr.

Trotz grosser Schwierigkeiten seitens der Logistik mit Engpässen an allen Ecken und Enden liefert die kalifornische Mandelindustrie erneut einen beeindrucken Monatsrekord, sowohl bezüglich der Verladungen wie auch der Verkäufe.

Die Anlieferungen aus der diesjährigen Ernte laufen munter weiter. Gewissen Stimmen, die eine Ernte von weit über 3 Mia in Aussicht stellen, widerspricht Kalifornien und sieht sich vielmehr weiter auf Kurs für knappe 3 Mia.

Angesichts dieser hervorragenden Ausgangslage nimmt der Verkaufsdruck auf die Anbieter etwas ab und ermöglicht es ihnen, die Preise sehr moderat anzuheben. Gleichzeitig richtet Kalifornien die Augen bereits auf die in zwei Monaten beginnende Blüte der Ernte 2021. In deren Vorfeld wird traditionell das Verkaufsinteresse weiter abnehmen, was den festen Preistrend unterstützen dürfte. Die Verzögerungen in der globalen Logistikkette werden die lokalen Spot-Märkte der einzelnen Destinationen befeuern und die entsprechenden Preise zusätzlich antreiben.

Für Käufer mit offenen Positionen für das 1. Quartal ergeben sich damit Schwierigkeiten an mindestens zwei Fronten: Die Verarbeiter sind teilweise bis in den Januar hinein (und manche gar darüber hinaus) ausgebucht. Dito im Schiffsverkehr: Heute schon werden Buchungen munter gerollt und Schiffe fallen aus. Darüber hinaus fehlen Container und auch um die Kapazitäten auf der Strasse ist es suboptimal bestellt.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, Deckungslücken für das 1Q21 schnellstens zu schliessen. Für den Rest des nächsten Jahres empfehlen wir, weiterhin von den historisch gesehen noch immer phänomenal attraktiven Preisen zu profitieren.

07.12.2020

Cashews: Höhere Rohwaren- und Frachtkosten treiben Preise an

Trotz mehrheitlich mässiger Nachfrage haben sich die Preise für Cashews über die letzten Wochen befestigt. Verantwortlich dafür sind einerseits die höheren Kosten für die Rohware, andererseits massiv gestiegene Frachtkosten. Zusätzlich könnte auch China im Vorfeld des Chinesischen Neujahrs zum Aufwärtstrend beitragen.

Die Ernten auf der südlichen Hemisphäre verlaufen weiter vielversprechend, insbesondere Tansania und Mosambik sollen grosse bis sehr grosse Erträge erbringen. In Westafrika hat die Saison ebenfalls gut begonnen, und auch in Brasilien sieht die Lage gut bis sehr gut aus. In den relevanten Ländern der Nordhalbkugel (sprich: Indien, Vietnam, Kambodscha) steht die Blüte bevor oder hat schon begonnen. Bis dato verläuft die Entwicklung gut, so dass im späteren Verlauf auch hier auf gute Erträge gehofft werden darf.

Anlass zu Sorge bereiten weiterhin die enorm gestiegenen Frachtraten von Asien nach Europa, die sich aus den Verwerfungen im globalen Güterverkehr als Folge der Covid 19-Pandemie ergeben. Die dabei anfallenden Zusatzkosten sind allerdings nur ein Teil des Problems, ebenso ins Gewicht fallen die fehlende Verfügbarkeit von Containern und Ladekapazitäten auf den Schiffen, was unweigerlich zu Lieferverzögerungen führen wird. Dies wiederum wird bei zusätzlicher Nachfrage die Spot-Preise antreiben.

Die guten Ernten in Afrika könnten damit die Preise wieder etwas nach unten bewegen, aber Verzögerungen in der Logistik können ebenso gut den Trend in die andere Richtung bewegen, und auch zusätzliche Nachfrage aus China könnte für einen Preisschub sorgen.

Wir empfehlen daher, den Markt zu begleiten und von den noch immer sehr attraktiven Preisen zu profitieren.

03.12.2020

Türkische Sultaninen: festere Preise erwartet

Der Preis für türkische Sultaninen zeigt tendenziell nach oben. Dies aus verschiedenen Gründen:

Die TMO (Turkish Grain Office) kauft weiterhin grosse Mengen bei den Bauern zu recht hohen Preisen auf. Ersten Schätzungen zufolge wurden bereits 65000 t aus Ernte 2020 aufgekauft (angekündigt waren zuerst rund 50000 t).

Zusätzlich hat sich die Türkische Lira zum USD massiv aufgewertet (ca. 10% in den vergangenen Wochen). Um diese Aufwärtstendenz weiter zu befeuern, beschloss die Türkische Zentralbank, die Zinsen zu erhöhen.

Das Hauptproblem der Exporteure besteht momentan jedoch darin, genügend Arbeiter für die Produktion zu finden. Die steigenden Fallzahlen an COVID-19 Patienten und die verhängten Einschränkungen bewog viele Arbeiter, zu Hause zu bleiben. Durch die fehlenden Arbeitskräfte verteuert sich die Produktion und Verspätungen bei den Verschiffungen sind an der Tagesordnung.

Die Nachfrage nach türkischen Sultaninen ist tiefer als erwartet. So wurden von September – November 2020 rund 73000 t exportiert, dies sind rund 15000 t weniger als im selben Zeitraum 2019. Nur dank der tieferen Nachfrage sind die Preise nicht noch weiter angestiegen.

13.11.2020

Kokosraspel: Update zu Taifune auf den Philippinen

Die Philippinen stehen kurz vor der Bewältigung des dritten grossen Taifuns innerhalb von fünf Wochen. Es gab erhebliche Überschwemmungen, langfristige Stromausfälle und grosse Windschäden und leider auch Verluste an Menschenleben.

Obwohl Unternehmen auf den Philippinen Taifune nicht unbekannt sind und über umfangreiche Planungsinfostrukturen verfügen, um mit den Taifunen fertig zu werden, gibt es unvermeidliche Produktionsunterbrechungen, die leider nicht vermieden werden können.

Auch die Bauern sind massiv betroffen, dazu kommen die Schäden an den Ernten (nicht nur Kokosnüsse und Bananen). Davon muss man sich zuerst wieder erholen.

Die Schiffe haben Verspätungen, da die Häfen wegen der Taifune geschlossen sind und die Mitarbeiter zu Hause bleiben. Im Moment kennen wir noch nicht das volle Ausmass der durch den jüngsten Taifun verursachten Schäden. Bekannte Verspätungen werden unweigerlich etwas länger und es ist noch nicht das Ende der Saison (die letztjährige Saison dauerte bis Anfang Januar). 

Wir sehen jetzt, dass die Preise in den ausgetrockneten Gebieten rapide anziehen und auch die Öl- und Versandkosten steigen.

Zuwarten mit möglichen Abschlüssen, ist für den Rest des Jahres 2020 keine gute Strategie mehr.

13.11.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2020

Im Oktober hat Kalifornien 310 Mio lbs Mandeln verladen, 17 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 764 Mio lbs, 25 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit insgesamt 1.8 Mia lbs 14 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 1 Mia, 49 % über Vorjahr.

Der Oktober ist traditionell der stärkste Monat im Jahresverlauf, also mussten die Verladungen zwingend Zahlen liefern, die zeigen, dass eine Ernte von 3 Mia lbs bewegt werden kann. Und erwartungsgemäss hat Kalifornien nicht enttäuscht: Erstmals wurden in einem Monat über 300 Mio lbs verladen und so der bisherige Allzeitrekord des Vorjahres pulverisiert. Dieses Ergebnis ist umso beeindruckender angesichts einiger Equipment-Engpässe in den kalifornischen Häfen.

Die Erntearbeiten sind nun abgeschlossen. Der Befallsdruck konnte dank verschiedenen Kulturmassnahmen tief gehalten werden, so dass die Insektenschäden geringer als üblich ausfallen werden. Für eine eindeutige Aussage zur Erntemenge müssen wir uns noch einige Monate gedulden, die Einschätzungen der Erzeuger deuten jedoch Richtung 3 Mia lbs.

Angesichts des komfortablen Auftragsbestandes dürften die nächsten Monate weiter starke Verladungen bringen. Mit Ausnahme von Indien bestehen weltweit keine übermässig grossen Lagerbestände, woraus Kalifornien folgert, dass die Nachfrage nicht zuletzt dank der äussert attraktiven Preise anhalten wird. Wir erwarten kurzfristig relativ stabile Ursprungspreise. Bedenken bereiten uns die genannten Kapazitätsengpässe, die sowohl das Equipment wie auch die Reedereikapazitäten betreffen und zu Verzögerungen entlang der Logistikketten führen könnten.

12.11.2020

Bananenchips: Market Update

Unsere philippinischen Bananenchip-Verpacker befinden sich im Moment in einer sehr schwierigen Situation, was ihre Rohstoffe und den Transport der Ladung nach Europa betrifft.

Aufgrund der Covid19-Vorschriften sehen sich unsere Verpacker mit logistischen Problemen konfrontiert, angefangen von der Verfügbarkeit von genügend Personal und Arbeitern, um die Fabrik in einem guten Tempo am Laufen zu halten, bis hin zu einer stabilen Versorgung mit rohen grünen Bananen zum richtigen Zeitpunkt.

Ausserdem sind die Preise für Kokosnussöl (das zum Frittieren der Bananen verwendet wird) in den letzten zwei bis drei Wochen um etwa 30-35% gestiegen und bleiben sehr fest.

Hinzu kommt, dass die meisten Reedereien ihre Frachtpreise für Container von den Philippinen in europäische Häfen für die Verschiffung im Januar 2021 im Vergleich zu den Frachtraten der letzten Monate verdoppelt haben.

05.11.2020

Cashews: Preise auf etwas höherem Niveau relativ stabil, Verlauf ungewiss

Nach einem Anstieg der Preise für Cashews im September brachte der Oktober relative Stabilität. Der weitere Verlauf ist ungewiss.

Sehr aktive Nachfrage und feste Rohwaren-Notierungen führten im September zu einer Befestigung der Preise für Kerne. Der Oktober sah eine gewisse Stabilität, allerdings mit einer leicht festen Tendenz für qualitativ hochwertige W240 und W320. Während für diese Ware gute Nachfrage anhielt sah der Markt im Ganzen hingegen verhaltenes Interesse, so dass die Anbieter nicht in der Lage waren, die höheren Gestehungskosten, die sich aus festeren Rohwarenpreisen bei gleichzeitig geringerer Qualität und in der Folge verminderter Ausbeute ergaben, am Markt einfordern. Die Käufer in Europa und den USA verfügen nun über gute bis sehr gute Eindeckungen, während China bis dato nur marginale Mengen gekauft hat. Im Vorfeld der Chinesischen Neujahrsfestes am 12. Februar ist allerdings ein wuchtiger Nachfrageschub möglich.

In den Erzeugerländern auf der südlichen Hemisphäre sind die Ernten im Gang oder kurz vor Beginn. Bis dato lassen die Berichte auf gute Mengen und Qualitäten hoffen. Dank mehrheitlich umfangreichen Rohwarenbeständen seitens der Verarbeiter ist kein unverhältnismässiger Ansturm auf neuerntige Ware zu befürchten. Trotzdem ist es einzelnen Erzeugerländern dieser Tage gelungen, für neuerntige Rohware bedeutend festere Preise als im Vorjahr zu erzielen. Unklar ist die weitere Situation in Vietnam, wo dieses Jahr unverhältnismässig viele Naturkatastrophen zu erleiden waren. Bei den jüngsten, rund drei Wochen anhaltenden Stürmen blieben zwar die Cashew-Anbauregionen verschont, aber ein gegenwärtiges La Niña-Ereignis könnte nach der üblichen Regenzeit weitere Niederschläge bringen und so die Erträge mindern.

Somit wird der weitere Verlauf durch das Verhältnis von Nachfrage und Angebot geprägt. Die guten Aussichten aus Afrika könnten durch politische Einflüsse Trübung erfahren. So beobachten wir u.a. an der Elfenbeinküste Unruhen im Umfeld der umstrittenen Wahl, was den Warenfluss stören könnte. In Vietnam wiederum sind wie geschildert witterungsbedingte Einbussen denkbar. Doch auch die Nachfrage birgt Fragezeichen: in China sind die Lager leer, während der Westen mindestens teilweise über sehr gute Eindeckung verfügt. Und wie überall ist der weitere Verlauf und Einfluss der COVID-19-Pandemie unklar.

Wir empfehlen, den Markt zu begleiten und von den noch immer sehr attraktiven Preisen zu profitieren.

15.10.2020

Französische Pflaumen: Erntebericht 2020

Die Pflaumenproduzenten in Frankreich zeigten sich sehr erfreut ob der sehr guten Entwicklungsbedingungen der diesjährigen Ernte: Ein milder Winter, ausreichende Niederschläge im Frühling und heiss-trockenes Sommerwetter sorgten für eine nahezu ideale Ausgangslage. Leider schlugen sehr heftige Niederschläge zum Ende der Reifungsperiode und während der Lese viele reife Früchte von den Bäumen, so dass die erhoffte Erntemenge von 40'000 t wohl um 20 % geringer ausfallen wird.

Normalerweise müsste diese ungünstige Entwicklung zu einem Preisanstieg führen. Dank umfangreichem Übertrag aus dem Vorjahr steht jedoch auch dieses Jahr ausreichend Ware zur Verfügung, um die übliche Nachfrage im gewohnten Mass zu bedienen.