Marktberichte

13.03.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Februar 2024

Der Februar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

221 Mio lbs

-10 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.60 Mia lbs

5.6 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.41 Mia lbs

-4.5 %

Auftragsbestand

631 Mio lbs

-19.6 %

Nach 5 Monaten mit starken Verladungen brachte der Februar einen deutlichen Rückgang gegenüber Vorjahr. Obschon aus Kalifornien bereits im Vorfeld die Erwartung einer kleinen Verschnaufpause zu vernehmen war ist nun eine leichte Enttäuschung dennoch nicht zu überhören. Dafür lagen die Verkäufe über dem Vorjahresmonat, was die Situation etwas relativiert. Die Anlieferungen der Erzeuger fielen dünn aus, entsprechend dürfte die Ernte 2023 kaum mehr als 2.45 Mia lbs erbracht haben. Angesichts des überproportional hohen Anteils an unverwertbarer Ware und der guten Verkäufe beunruhigt der deutlich tiefere Auftragsbestand niemanden, dürfte doch aktuell 71 % der Ernte verkauft sein, also rund 3 % mehr als im Vorjahr.

Je nach Region und Sorte ist die Blüte bereits zu Ende, oder aber kurz davor. Trotz vereinzelten mehr oder minder intensiven Wetterereignissen wird die Blüte als gut bis sehr gut beurteilt. Die Bäume haben sehr viele Blüten hervorgebracht, die von den Bienen emsig bestäubt wurden. Grundsätzlich sind damit die Chancen für eine grössere Ernte als in den Vorjahren intakt. Allerdings darf nicht ausgeblendet werden, dass das Potential auch dieses Jahr wiederum durch ausgebliebene Kulturmassnahmen geschmälert wird. Als Spitze des Eisberges sehen wir eine deutliche Zunahme von Farm-Insolvenzen und Grundstücksverkäufen als Folge der unzureichenden Erträge der letzten Jahre. Dies lässt das Ausmass der Not seitens der Erzeuger erahnen und hilft zu verstehen, warum viele Felder trotz guter Bestäubung und ausreichender Bewässerung auch dieses Jahr ihr Potential nicht zur vollen Entfaltungen werden bringen können.

Mit schwindenden Mengen aus laufender Ernte sollten allfällige Deckungslücken bis Ende Jahr nunmehr schleunigst geschlossen werden. Offerten für neue Ernte sollten geprüft werden, sofern verfügbar.

08.03.2024

Türkische Haselnüsse: fester Trend hält an

Die Preise für türkische Haselnüsse folgen nach wie vor einem festen Trend.

Die Beschaffungsaktivitäten von Ferrero üben unvermindert grossen Einfluss auf die Preisbildung aus. Viele Marktteilnehmer sind weiterhin der Ansicht, Ferrero habe noch bedeutende Deckungslücken und werde damit für längere Zeit die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Ware aufrechterhalten.

Im Exportgeschäft sehen wir weiterhin sehr geringe Liquidität, Angebot und Nachfrage sind sehr dünn. Die Erzeuger halten die Ware, einerseits um von erhofften Preissteigerungen zu profitieren, v.a. aber, um sich gegen die galoppierende Inflation abzusichern. Wen wundert's? Man stelle sich vor: Für den Februar wurde ein Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 67 % gemessen. Der Wert jeder Lira aus dem Verkauf von Haselnüssen schmilzt damit schneller als Eis in der Mittagssonne. Also halten die Erzeuger die Ware und veräussern sie erst, wenn die Liquidität wirklich benötigt wird. Die Abnehmer wiederum hoffen auf nachgebende Preise und leben von der Hand in den Mund.

Das Wetter an der Schwarzmeerküste ist warm, zu warm für diese Jahreszeit. Bei anhaltend warmer Witterung wird der Austrieb der Sträucher früher als üblich erfolgen, was wiederum das Schadenspotential bei Frost erhöht.

Ein weiterer, wenn auch nicht übermässig dominanter Faktor sind die Ende März stattfindenden Kommunalwahlen, die den Erzeugern zusätzlich Anreiz zu Zurückhaltung verleihen, denn wie üblich erhofft man sich Preiseingriffe seitens der Politik.

Wir sehen damit insgesamt einen eher festen Trend. Bei einer guten Entwicklung der neuen Ernte könnte der Markt früher oder später nachgeben, aber bis zur Ernte dauert es noch rund 5 Monate, in denen noch viel passieren kann. Der Umstand, dass viele Abnehmer lediglich über eine dünne Eindeckung verfügen, lässt Nachholbedarf erahnen, was für Abnehmer in einem Markt mit geringem Angebot keine vorteilhafte Ausgangslage ist.

Wir empfehlen daher, den Markt vorausschauend zu begleiten und allfällige Deckungslücken eher früher als später zu schliessen.

22.02.2024

Bananenchips: hohe Seefrachtkosten

Wir gehen davon aus, dass die Preise für biologische und konventionelle Bananenchips weiter fest tendieren, vielleicht mit einem leichten Trend nach oben.

Dies ist zum Teil auf den Preisanstieg bei Kokosnussöl zurückzuführen. Die Kokosnusspreise sind aufgrund der Knappheit bzw. der erwarteten Knappheit des Rohstoffs gestiegen und der Preis von Bananenchips wird zu etwa 20 % von den Kokos-Ölpreisen bestimmt.

Durch die schwierige Situation rund um den Suez-Kanal und die damit verbundene Umfahrung über das Kap der guten Hoffnung, sind bereits enorme Erhöhungen der Transportkosten im Gange. Hier bewirken die Transportkosten einen Anstieg von 20 – 30 % auf den kg Preis.

20.02.2024

Chilenische Weinbeeren: kleinere Ernte, höhere Preise

Aus Chile erreichen uns keine guten Nachrichten. Aus den nördlichen Regionen Chiles werden die Mengen ca. 50 %, in der Zentralregion ca. 40 % geringer eingeschätzt. Die ersten verfügbaren Preise zeigen massive Erhöhungen. Aktuell sind erst wenige Exporteure überhaupt bereit, Angebote zu unterbreiten. Wir erwarten eine schwierige Saison mit beschränkt verfügbaren Mengen an Golden Jumbos.

12.02.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Januar 2024

Der Januar -Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

236 Mio lbs

2.7 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.38 Mia lbs

8.6 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.39 Mia lbs

-3.4 %

Auftragsbestand

637 Mio lbs

-24.1 %

Zum 5. Mal in Folge gelang es Kalifornien, die Mandelverladungen gegenüber dem Vorjahresmonat zu steigern. Während der Inlandabsatz bloss mittelmässig ausfiel brachten erneut starke Exporte einen neuen Allzeit-Monatsrekord. Weil sehr viele Käufer weiterhin von der Hand in den Mund leben notierten auch die Verkäufe sehr gut, so dass sich Kalifornien insgesamt sehr erfreut zeigt.

Überrascht zeigen sich die Marktteilnehmer hinsichtlich der unüblich hohen Anlieferungen der Erzeuger im Januar, die deutlich stärker als in anderen Jahren ausfielen. Aktuell herrscht nun die Annahme vor, die letztjährige Ernte dürfte rund 2.45 Mia lbs erbracht haben. Allerdings ist zu beachten, dass die unverwertbare Menge doppelt so hoch wie üblich liegt, was die geniessbare Menge entsprechend reduziert.

Die diesjährige Blüte steht unmittelbar bevor. Die Ausgangslage ist spannend: Dank mehreren Stürmen mit enormen Niederschlägen sind viele Reservoire derart gut gefüllt, dass gar in Erwartung weiterer Niederschläge vereinzelt Wasser abgelassen werden musste. Die Plantagen sind zwar nach mehreren Jahren mit mittelmässigen Erträgen ausgeruht und damit bereit, starke Erträge zu liefern, aber als Folge der ungünstigen ökonomischen Bedingungen haben viele Erzeuger den Unterhalt reduziert oder gleich ganz ausfallen lassen, was das Potential schmälert. Insbesondere ausgebliebene Kulturmassnahmen nach der letztjährigen Ernte dürften erneut zu einem hohen Befallsdruck führen. Auch die Wetteraussichten sind suboptimal, werden doch bereits gegen Ende dieser Woche weitere Stürme mit heftigen Niederschlägen erwartet.

Mit gut gefüllten Auftragsbüchern und anhaltender Nachfrage erwarten wir eine Fortsetzung des Trends zu leicht festeren Preisen. Eine sehr gute Blüte könnte für die diesjährige Ernte eine gewisse Entlastung bringen, die allerdings - sollte dem dann tatsächlich so sein - erst gegen Ende Jahr zu spüren sein wird.

07.02.2024

US Pecan: Market Update Februar 2024

Aktuelle Marktbedingungen:

Der derzeitige Pekannussmarkt weist die niedrigste Angebotszahl der letzten 18 Jahre auf. Eine Reihe von Ereignissen hat die unten beschriebene aktuelle Versorgungslage verursacht:

Die US-Ernte ist geringer als ursprünglich vorhergesagt.

  • GA erlitt Schäden durch Hurrikane
  • Ein heisser Sommer und Frostschäden in den zentralen Anbaugebieten (Oklahoma und Texas) verringerten die Erntemenge
  • Eine grosse, aber qualitativ schlechte Ernte in NM und eine verspätete Ernte aufgrund von nassem Wetter

Chinesische Käufer haben seit der Einführung von Handelszöllen (2017/2018) (50 Mio. lbs. +Inshell) die höchsten Käufe in den USA getätigt.

  • Geringe südafrikanische Ernte
  • Starker mexikanischer Verbrauch, so dass weniger Bestände für den US-Markt

Die USDA-Kühllagerzahlen für Dezember 2023 wurden veröffentlicht und zeigen das Äquivalent von 129 Mio. lbs. an Pekannüssen ohne Schale (50 % Nuss ohne Schale auf Basis der Schalen). Dieser Bestand ist der niedrigste für Ende Dezember seit 2005.

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten kauft 6,2 Millionen Pfund Pecan Pekannussstücke, um den Markt zu stützen.

Marktprognose:

Bei einer so geringen Angebotsmenge werden die Preise wahrscheinlich weiter steigen. Ein Mangel an Pekannussstücken und Qualitätshälften wirkt sich bereits auf die Verfügbarkeit einiger Grössen aus, da weniger als 100 Millionen Pfund (ohne Schale) auf dem nordamerikanischen Markt verfügbar sind.

Wir empfehlen Ihnen, Ihren Bedarf an Pekannüssen in dieser Saison so früh wie möglich zu decken, um sowohl die Verfügbarkeit und günstige Preise zu sichern.

23.01.2024

Kokosraspel: Market Update

In den letzten zwei Wochen hat sich der Markt wieder deutlich belebt. Dies ist auf die gute Nachfrage aus dem Nahen Osten und Nordafrika sowie auf das zunehmende Interesse aus Europa zurückzuführen.

Wie alle Produkte, die aus Südostasien kommen, haben auch die Kokosnussproduzenten mit den steigenden Frachtraten und längeren Transitzeiten aufgrund der Probleme am Suezkanal zu kämpfen.

Hinzu kommen Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen (den geschälten Nüssen) und alle Zutaten für einen schwierigen Markt, auf dem die Käufer schnellere Lieferungen wünschen und die Erzeuger Schwierigkeiten haben, rechtzeitig zu liefern. Die nahe gelegenen Positionen (Februar und März) scheinen sowohl in Indonesien als auch auf den Philippinen fast vollständig ausverkauft zu sein.

Ausserdem haben wir eine steigende Nachfrage nach Spot-Ware festgestellt. Da die Ursprungslieferungen jedoch länger auf sich warten lassen, sind die meisten Importeure nicht bereit, ihre Lagerbestände zu verkaufen, sondern ziehen es vor, diese für ihre Stammkunden bereitzuhalten.

12.01.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2023

Der Dezember-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

229 Mio lbs

11.2 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.15 Mia lbs

9.9 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.23 Mia lbs

-6.2 %

Auftragsbestand

637 Mio lbs

-11.4 %

 

Wie schon in den Vormonaten brachte auch der Dezember der kalifornischen Mandelindustrie stärkere Verladungen als im Vergleichsmonat des Vorjahres, so dass insgesamt nun bereits knapp 10 % mehr Ware als im Vorjahr den Weg zu den Abnehmern fand. Der Auftragsbestand fällt derweil weiter zurück, allerdings bloss im direkten Vergleich, denn anhand der aktuellen Ernteerwartung von 2.4 Mia lbs und unter Berücksichtigung des Auftragsbestandes ist die laufende Ernte zu 57 % verkauft, dies gegenüber 53 % im Vorjahr. Die Verladungen entsprachen damit den Erwartungen und Kalifornien sieht sich auf gutem Weg, dem letztjährigen Monsterübertrag Herr zu werden.

Das Bild der Ernte 2023 verdichtet sich, und was wir sehen wird den Käufern nicht gefallen: Anhand der langsam versiegenden Anlieferungen erwartet Kalifornien heute eine Ernte im Bereich von 2.4 Mia lbs, also sowohl unter der subjektiven Schätzung (2.5 Mia lbs) und deutlich unter der objektiven (2.6 Mia lbs). Zusätzlich fällt der Anteil nicht konsumfähiger Ware doppelt so hoch wie üblich aus, was die verwertbare Menge zusätzlich reduziert. Erschwerend wirkt des Weiteren die ungewöhnliche Kaliberverteilung mit markant grösseren Kalibern. In der Summe wird dies dazu führen, dass nicht nur der Übertrag deutlich kleiner als in den letzten Jahren ausfallen wird, sondern dass gewisse Artikel in absehbarer Zeit gänzlich ausverkauft sein werden.

Damit richten wir unsere Augen bereits auf die Ernte 2024. Die Blüte dürfte in rund einem Monat einsetzen. Was erwartet uns diese Jahr? Abseits von Spekulationen sehen wir folgende Ausgangslage: Die produktive Anbaufläche hat letztes Jahr zwar erneut zugenommen, mit 2.7 % allerdings deutlich geringer als in den Jahren 2017-2021, als der Zuwachs zwischen 5 und 8 % betrug. Gedreht hat der Trend schon bei der noch nicht produktiven Fläche, die nunmehr rückläufig ist. Auf der positiven Seite vermerken wir, dass die Plantagen nach zwei Jahren mit mässigen Erträgen ausgeruht sind und die Pegelstände der Reservoire mehrheitlich über dem Mittelwert liegen. Negativ zu Buche fallen könnten auch dieses Jahr wieder die Folgen der unterlassenen Kulturmassnahmen. Ungewiss bleibt derweil die Situation am Panamakanal, wo weiterhin fehlendes Wasser zu einer Reduktion der Anzahl Durchfahrten führt und damit die Frachtkosten erhöht und die Transitzeiten verlängert.

Bei günstigstem Verlauf ist eine gute Ernte 2024 damit grundsätzlich möglich. Sollte dem so sein, so werden wir die Effekte jedoch nicht vor Ende des Jahres, wenn neuerntige Ware bei uns verfügbar sein wird, spüren. Bis dahin dominiert die aktuelle Ausgangslage den Markt, so dass Käufer gut beraten sind, ihren Bedarf bis Ende Jahr nunmehr rasch zu sichern.

13.12.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2023

Der November-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

238 Mio lbs

16.6 %

Verladungen aus laufender Ernte

915 Mio lbs

9.4 %

Anlieferungen der Erzeuger

1.87 Mia lbs

-13.2 %

Auftragsbestand

647 Mio lbs

-6.3 %

Im November sehen wir eine Fortsetzung der bisherigen Trends: Die Verladungen liegen erneut über Vorjahr, und die Anlieferungen der Erzeuger liegen weiter darunter. Kalifornien kommentiert die Zahlen als "den Erwartungen entsprechend" und stellt anhand der guten Auftragslage bereits jetzt auch ansprechende Dezember-Verladungen in Aussicht.

Bestätigung sehen wir auch bezüglich der Qualität und der Erträge der laufenden Ernte. Die Insektenschäden über alle Sorten gesehen betragen mit 4.1 % fast das Doppelte des letzten Jahres, und die Anlieferungen haben gegenüber im Vergleich zum Vormonat wohl aufgeholt, werden über schlussendlich doch unter Vorjahr enden. So herrscht aktuell in Kalifornien die Ansicht, die diesjährige Ernte werde schlussendlich auf 2.3 - 2.45 Mia lbs zu stehen kommen und damit die objektive Schätzung von 2.6 Mia lbs klar verfehlen. Sollte dem so sein, wo wäre Stand heute die Ernte bereits zu 50 % verkauft, vor einem Jahr lag dieser Wert bei 45 %.

Einige pikante Details gehen aus den Zahlen allerdings nicht hervor: Zum Einen ist dies der eklatante Mangel an kleinen Kalibern, wobei "klein" Anlass zu Missverständnis bietet: während aktuell Offerten für Ware des Kalibers 18/20 problemlos verfügbar sind, sind bereits 27/30 nur noch sehr knapp verfügbar. Weiter ist der Aufschlag für qualitativ hochwerte Artikel dieses Jahr deutlich grösser als üblich. Und nicht zuletzt und insbesondere für die anspruchsvolle Kundschaft in der Schweiz von Interesse: Einige Erzeuger berichten, die Erträge der Nonpareil seien deutlich unter den Erwartungen ausgefallen, was das Angebot reduziert und die Preise befestigt.

Angesichts dieser Ausgangslage erwarten wir insgesamt stabile bis leicht steigende Preise, mit entsprechenden Vorbehalten für gewisse Sorten, Güteklassen und Kaliber. Wir empfehlen daher, den Bedarf aus laufender Ernte zu prüfen und nötigenfalls zu decken.

13.11.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2023

Der Oktober-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

247 Mio lbs

15.3 %

Verladungen aus laufender Ernte

677 Mio lbs

7.3 %

Anlieferungen der Erzeuger

1.33 Mia lbs

-19.5 %

Auftragsbestand

677 Mio lbs

-2.5 %

Kalifornien hatte gute Verladungen erwartet und zeigt sich nun ob der Steigerung um über 15 % sehr erfreut. Erneut ist es der Export, der brilliert, während der Inland-Absatz weiter schwach ist. Die Verkäufe im Berichtsmonat lagen erfreuliche 3 % über Vorjahr und werden damit helfen, das Tempo der Verladungen der nächsten Monate zu halten.

Die diesjährige Ernte ist nunmehr grösstenteils eingebracht, deutlich später als in anderen Jahren. Nicht nur, dass die Mandeln deutlich später als üblich ausreiften, die unüblich feuchte und kühle Witterung sorgte für ein langsames Fortschreiten der Arbeiten. Dies sind allerdings nicht die einzigen Herausforderungen, die sich den Erzeugern und Verarbeitern stellen. Nach wie vor wird ein überdurchschnittlich hoher Anteil an nicht verwertbarer Ware gemessen, aktuell sind dies knapp 4 %, doppelt so viel wie normal. Weiter berichten viele Erzeuger auch von unterdurchschnittlichem Ertrag, so dass Kalifornien heute mit einer Ernte in der Grössenordnung von 2.35 - 2.45 Mia lbs rechnet.

Stetige Nachfrage einerseits, gute Verladungen andererseits: Nach einer langen Periode von Tiefstpreisen scheint Kalifornien Tritt gefasst zu haben. Wenn es nun noch gelingt, die Nachfrage im enorm wichtigen Heimmarkt in Schwung zu bringen, dann ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, den Bedarf für Ware aus laufender Ernte zu prüfen und Deckungslücken zu schliessen. Käufer von qualitativ hochwertigen Artikeln dürften angesichts des hohen Anteil an Defekten gut beraten sein, dies zwecks Gewährleistung der Versorgungssicherheit zeitnah an die Hand zu nehmen.

07.11.2023

US und SA Pecan: Market Update November 2023

USA/Mexiko:

Die Pekannussernte in der nördlichen Hemisphäre ist in vollem Gange, und die ersten Berichte zeigen, dass die Erträge aufgrund des extrem heissen Sommers geringer als erwartet ausfallen. Eine revidierte Schätzung des USDA für die Pekannussernte zeigt einen Rückgang um 11 % gegenüber 2022 (277,7 Mio. Pfund), allerdings bei guter Qualität der Kerne. Diese geringere Ernte als erwartet wird zusammen mit den bereits geringen Übertragsmengen wahrscheinlich zu einem festeren Markt führen. Es ist jedoch noch zu früh, um ein klares Bild von der Situation bei der neuen Ernte zu erhalten.

Die ersten Anzeichen deuten darauf hin, dass die Qualität in Mexiko nicht besonders gut ist und die Erträge unter dem Durchschnitt liegen. In vielen Teilen von Chihuahua, dem grössten mexikanischen Bundesstaat, steht die Ernte noch zwei bis drei Wochen aus, was auf die Hitze und Feuchtigkeit der Wirbelstürme zurückzuführen ist, die von der Pazifikseite heranzogen. Die Verarbeiter sind begierig darauf, die neue Ernte in die Hände zu bekommen, um die sehr starke Nachfrage Chinas nach Schalenfrüchten und der Schälbetriebe in Südostmexiko zu befriedigen, die beide hohe Preise für das Rohmaterial bieten. Die Lagerbestände befinden sich weiterhin auf dem niedrigsten Stand seit 2006, wobei 81 % der Kerne und 92 % der Schalen mit dem Stand von 2022 verglichen werden. Infolge der niedrigen Bestände in Verbindung mit der hohen Nachfrage nach der neuen Ernte werden für Stücke weiterhin höhere Preise als für Hälften erzielt. Als Reaktion auf die Knappheit an mittleren Stücken schneiden einige Verarbeiter Hälften und grosse Stücke, um die Nachfrage zu decken.

Die Markttrends nach dem Beginn der Saison werden von der Grösse der mexikanischen Ernte bestimmt werden. Wir gehen davon aus, dass wir mit den nächsten Schätzungen, die für Mitte Dezember erwartet werden, mehr Klarheit über den Ertrag und das Angebot erhalten werden. Derzeit scheinen die Preise für Pekannussstücke und -hälften sowie für Pekannüsse in der Schale aufgrund der starken Nachfrage fest zu bleiben.

SA Pekannüsse:

Die neue südafrikanische Pekannussernte ist nach wie vor sehr schwierig, da sie etwa 30 % weniger Kerne enthält als ursprünglich geschätzt. China kaufte den grössten Teil der neuen Ernte für seinen Bedarf an In-Shells, so dass nur noch wenige bis gar keine In-Shells mehr geknackt werden können, was das Angebot an Kernen einschränkt. Daher werden die SA-Kerne nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, malt zuerst" angeboten.

02.11.2023

Kokosraspel: Market Update | El Niño | erhöhte Nachfrage und Preise

Zu Beginn des vierten Quartals und kurz vor den Feiertagen steht die philippinische Kokosnussindustrie weiterhin vor einigen Herausforderungen.

PAGASA, das staatliche Wetteramt der Philippinen, warnt, dass das Land bis Ende des Jahres und bis ins Jahr 2024 hinein von weiteren tropischen Wirbelstürmen heimgesucht werden könnte.

Nach Angaben der PAGASA wird das El-Niño-Wettersystem, das im März begann und sich im Juli abschwächte, voraussichtlich zwischen November 2023 und Januar 2024 seinen Höhepunkt erreichen.

Dies könnte in den meisten Teilen des Landes bis zur ersten Hälfte des Jahres 2024 zu unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen führen.

Die durch El Niño verursachte Trockenheit verringert den Ertrag und die Qualität der Kokosnüsse und erhöht das Risiko von Schädlingen und Krankheiten.

Die United Coconut Associations of the Philippines (UCAP) schätzt, dass die philippinische Kokosnussproduktion in diesem Jahr um 6,9 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen (Kopra) sinken könnte, verglichen mit 2,26 Millionen Tonnen im Jahr 2015.

Die philippinische Kokosnussbehörde (PCA) hat einige Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen von El Niño abzumildern, z. B. die Bereitstellung von Wasserpumpen, Düngemitteln und Setzlingen für die betroffenen Gebiete

Diese Massnahmen werden jedoch möglicherweise nicht ausreichen, um die anhaltende Trockenheit und den erwarteten Anstieg der Nachfrage nach Kokosnussprodukten auf dem Weltmarkt zu bewältigen und die Preise bis 2024 in die Höhe zu treiben.

Der Dezember ist auch ein kurzer Produktionsmonat, da die Fabriken über die Feiertage geschlossen sind, und obwohl dies ein bekannter Faktor ist, sollte man nicht vergessen, dass dies immer zu zusätzlichen Verzögerungen beim Versand führt.

Der Versand war in den letzten Monaten konstant. Derzeit sind jedoch zunehmende Verspätungen zu verzeichnen, da die Kosten für die Durchfahrt durch den Suezkanal in letzter Zeit gestiegen sind. Die Verlader werden die zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben.

Die durchschnittlichen langfristigen Raten im Fahrtgebiet Fernost-Nordeuropa sind im bisherigen Jahresverlauf um 69 % auf 2.274 $ pro FEU im September 2023 gesunken. Die durchschnittlichen langfristigen Raten im Fahrtgebiet Fernost-Mittelmeer sind im bisherigen Jahresverlauf um 63 % auf 2.332 $ je FEU gesunken.

Die 2M-Allianzpartner MSC und Maersk haben ihre Winterfahrplanabdeckung für die Route Asien-Nordeuropa bis Dezember 2023 reduziert, um der sinkenden Nachfrage und den niedrigen Frachtraten auf dieser Route gerecht zu werden.

Der weltweite Markt für Kokosnussöl wächst weiter und soll laut einem Marktbericht von ReportLinker von 4,48 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf 6,46 Milliarden Dollar im Jahr 2027 ansteigen.

Die Rohölmärkte werden laut OPEC+ die Produktionskürzungen von 5,8 Millionen bpd bis Ende 2023 beibehalten, um den Ölmarkt auszugleichen.

Die Analysten von StanChart prognostizieren einen Anstieg der Ölpreise aufgrund der effektiven Produktionsbeschränkung Saudi-Arabiens. Es wird erwartet, dass die Brent-Preise den diesjährigen Höchststand von 89,09 $/bbl überschreiten und im vierten Quartal einen Höchststand von über 100 $/bbl erreichen könnten.

Es wird erwartet, dass die weltweite Ölnachfrage weiter steigen wird (2,44 Mio. bpd im Jahr 2023 und 2,45 Mio. bpd im Jahr 2024, laut Ölmarktbericht des OPEC-Sekretariats).

01.11.2023

Türkische Haselnüsse: Beruhigung der Preise bietet Möglichkeiten

Ende September hat sich der Haselnussmarkt endlich etwas beruhigt. Die Spekulanten, die offene Positionen zu jedem Preis bedienen mussten, verflüchtigten sich nach getaner Arbeit und gleichzeitig verbesserte sich das Rohwarenangebot leicht.

Weiterhin jedoch steht die Befürchtung im Raum, die diesjährige Ernte könnte den geschätzten Ertrag von 800'00 t in der Schale um bis zu 150'000 t verfehlen. Als Gründe dafür werden die vielen leeren oder nicht entwickelten Nüsse angegeben sowie die Wetterkapriolen während der Entwicklungsperiode, die möglicherweise die volle Ausbildung der Nüsse gebremst bzw. deren Qualität massgeblich geschmälert haben.

Die weitere Preisentwicklung bleibt spannend. Seitens der TMO sind kaum grössere Aktionen zu erwarten, denn Stützungskäufe sind in der aktuellen Situation definitiv nicht nötig, hilfreich wäre aus Sicht der Abnehmer vielmehr eine Entlastung des Marktes mittels Verkäufen, aber im Vorfeld der Lokalwahlen im März wird man es sich mit der Klientel kaum verscherzen wollen. Die grosse Frage ist daher nach wie vor, welche Mengen Ferrero effektiv noch benötigt, und zu welchem Preis diese zu sichern sind. Doch nicht nur Ferrero, sondern ganz allgemein die Mehrheit der Abnehmer dürfte noch substantielle Deckungslücken aufweisen. Mit Blick auf diese mögliche Unterdeckung hoffen die Erzeuger auf baldigst einsetzende Nachfrage, um die Preise wieder anzuheben. Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass die Verarbeiter derweil die Produktionskapazitäten weiterhin auslasten müssen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, in welchem Mass die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und geopolitischen Instabilitäten die Nachfrage ausbremsen.

Angesichts dieser anspruchsvollen Ausgangslage empfehlen wir, den mittelfristigen Bedarf zu prüfen und eine Teildeckung in Betracht zu ziehen.

26.09.2023

Türkische Trockenfeigen: Korrektur der Erntemenge

Die ersten Prognosen anfangs August sprachen noch von einer sehr guten Ernte mit einer Schätzung von ca. 92000 t. Leider kamen die starken Regenfälle Ende August und anfangs September zur Unzeit. Aktuell geht man noch von einer Erntemenge von 70 – 75000 t aus, was in etwa der Menge des Vorjahres entsprechen würde. Der Regen hatte jedoch auch sein Gutes. Die Kaliber sind recht ausgewogen, es fehlen jedoch die kleineren Früchte. Die Qualität scheint recht gut zu sein, die Ware wird jedoch tendenziell dunkler sein als im Vorjahr. Dies aufgrund der feuchten Witterung. Der Export ist ab dem 06.10.23 freigegeben, was tendenziell sogar noch etwas zu früh sein könnte, da die Ernte mit rund 14 Tagen Verspätung begonnen hatte.

Die Preise für die ersten Verladungen liegen über Vorjahresniveau. In wieweit sich die Preise ab November entwickeln werden hängt auch stark von der Währungssituation ab.

26.09.2023

Türkische Sultaninen: schlechte Ernte, steigende Preise

Die Ernteschätzung des türkischen Agrarministerium und der Manisa Trade Bourse von rund 215000 t liegt rund 35 % unter der Ernte von 2022 und wird aktuell weiter nach unten korrigiert. Dadurch sind die Preise in den letzten Wochen massiv angestiegen. Die Produktivität in den Anbaugebieten ist sehr tief aufgrund der schweren Regenfälle im Juli und August. Pilzkrankheiten wie der falsche Mehltau haben sich ausgebreitet und erschweren die Ernte massiv. Schätzungen zufolge wird die Ernte 2023 wohl unter 200000 t zu liegen kommen.Die aktuelle Zinspolitik in der Türkei stärkt die Türkische Lira zum USD, was die Exportpreise zusätzlich befeuert. Wir gehen davon aus, dass die Phase der günstigen Sultaninenpreise vorerst vorbei ist und wir mit weiter steigenden Preisen rechnen müssen.