Marktberichte

19.06.2020

Cashews: Preise weiterhin sehr attraktiv, Entwicklung offen

In den letzten Wochen verharrten die Preise für Cashews weiterhin auf sehr attraktivem Niveau. Die weitere Entwicklung bleibt jedoch abzusehen.

Europa und die USA als die wichtigen westlichen Märkte waren sehr aktiv als Käufer und haben nunmehr grosse Bestände entweder in den Büchern oder aber bereits physisch an Lager. Indien hingegen als grösser Konsument von Cashews leidet weiterhin arg unter den täglich steigenden COVID-19-Neuansteckungen, was die inländische Nachfrage massiv bremst. Ohne adäquate Antworten seitens der Regierung auf diese Herausforderungen ist es fraglich, wann ein Rückgang der Fallzahlen zu erwarten ist und Indien als Käufer auf dem Weltmarkt wieder aktiv wird. Auch China zeigte in den letzten Monaten kaum Nachfrage, so dass die dortigen Lagerbestände sehr tief sind. Anders als Indien dürfte China allerdings kurz davor stehen, wieder in den Markt einzutreten.

Angebotsseitig sehen wir eine robuste Ausgangslage dank guter Ernten in Vietnam und Kambodscha. Dies verringerte die Abhängigkeit von Rohwarenlieferungen aus Afrika, so dass trotz Verlangsamung der dortigen Verladungen kein Engpass entstand. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Qualität der afrikanischen Rohware infolge vielerorts ungünstigen Lagerbedingungen während der Lockdowns litt, was später in der Saison zu Qualitätsproblemen führen könnte.

Ob die anhaltend fehlende Nachfrage aus Indien die Preise weiter drückt oder aber eine Rückkehr der Nachfrage aus China eine rasche Wende bringt bleibt abzusehen. Wir empfehlen daher weiterhin, von den sehr attraktiven Preisen zu profitieren.

16.06.2020

Türkische Aprikosen: weiter steigende Preise erwartet

Die Preise für türkische Aprikosen sind in den vergangenen Tagen weiter angestiegen. Es scheint, dass die neue Ernte noch kleiner ausfallen wird als zuerst erwartet. Momentan spricht man von einer Gesamtmenge von ca. 85000 t (-15%), immer vorausgesetzt, dass keine weiteren Ausfälle durch Hagel zu verzeichnen sind. Die Bauern halten sich sehr stark mit Verkäufen zurück, in der Hoffnung, noch höhere Preise erzielen zu können. Kleine Kaliber werden kaum erhältlich sein, da aufgrund der kleineren Ernte die Früchte grösser ausfallen werden. Natural (ungeschwefelte) Aprikosen werden ebenfalls nur sehr begrenzt verfügbar sein, da die meisten Bauern es bevorzugen, die Früchte zu schwefeln, um die Haltbarkeit garantieren zu können.

Zusätzlich hat sich der USD gegenüber der Türkischen Lira abgeschwächt. Dadurch steigen die Exportpreise auch währungsbedingt.

12.06.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen Mai 2020

Im Mai hat Kalifornien 154 Mio lbs Mandeln verladen, 14 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 2.02 Mia lbs, 3.7 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen insgesamt 2.54 Mia lbs, 12 % über Vorjahr.

Es war ein Negativ-Resultat mit Ansage: als unausweichliche Folge der COVID-19-Verwerfungen brachen die Verladungen im Mai wie erwartet massiv ein: Nach vier eindrücklich starken Monaten in Folge sackte der Inlandabsatz um rund 14 % ab, ebenso der Export, der allerdings schon im April unter Vorjahr lag. Im Inland dürfte dies nicht zuletzt die Folge der sehr gut gefüllten Lager der Detailhändler sein, die - wie andernorts auch - die Hamsterkäufe der Konsumenten mit umfangreichen Aufstockungen der Lager konterten. Im Export sind es die Wachstumsmärkte Indien und China, die massiven Rückgang brachten. Erfreulich hingegen sind die Verkäufe im Mai, die im Inland 37 % und im Export 15 % über Vorjahr liegen.

Die Entwicklung der Ernte 2020 verläuft weiterhin ohne Probleme. Der nächste Meilenstein hierzu wird die Publikation der objektiven Ernteschätzung am 7. Juli sein. Die Erwartungen dazu gehen weiter in Richtung 2.9-3 Mia lbs. Mindestens bis dahin erwarten wir weiterhin sensationell attraktive Preise auf einem Niveau, wie wir es seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen haben. Traditionell wird es einige Monate dauern, bis diese Preise im Regal abgebildet werden, aber dannzumal dürfte dies einen kräftigen Nachfrageschub auslösen. Auf die Gefahr hin, uns zu wieder holen: Mandeln sind damit nicht nur ein erstklassiges Trendprodukt, das das aktuelle Bedürfnis nach gesundem und schmackhaftem Genuss bestens bedient, sondern obendrauf sind Mandeln im Vergleich mit anderen Nüssen nunmehr konkurrenzlos günstig.

Wir empfehlen darum dringend, den Bedarf über die nächsten 12 - 18 Monate zu prüfen und zu profitieren.

15.05.2020

Cashews: Preise bei hoher Volatilität weiter sehr attraktiv

Die Preise für Cashews notieren weiterhin sehr attraktiv, zeigen aber hohe Volatilität.

Ende April war die Ernte in Vietnam eingebracht. Die Grenze zu Kambodscha war geschlossen, so dass die dortige Rohware nicht verfügbar war, und gleichzeitig stockte der Nachschub aus Afrika, was in der Summe zu steigenden Preisen für Kerne führte.

Anfangs Mai verlängerte die indische Regierung die Ausgangssperre um zwei Wochen. Als Folge der Hamsterkäufe in den USA und Europa flammte die Nachfrage nach prompten Verladungen auf und befeuerte so die Preisentwicklung. Die Verfügbarkeit von Rohware aus Afrika war weiterhin gering, was einerseits den Lockdownmassnahmen zuzuschreiben war, andererseits aber auch der Unzufriedenheit der Erzeuger mit den tiefen Preisen. Die Abhängigkeit vom afrikanischen Rohwarenangebot bereitete grundsätzliche Sorge, gingen doch die meisten Fachleute davon aus, dass die COVID-19-Fallzahlen in Afrika explodieren könnten, was bis dato jedoch nicht geschah.

In den letzten Tagen nun sah der Markt als Folge des Preisanstieges vermindertes Interesse aus Europa und den USA. Gleichzeitig führten Lockerungsmassnahmen in Afrika zu zunehmenden Rohwarenankünften in Vietnam, wodurch manche der dortigen Exporteure mit einer dünnen Kapitaldecke sich gezwungen sahen, mittels Preissenkungen Verkäufe zu generieren. Inwiefern das Ende der Ausgangssperre in Indien dieses Wochenende den Markt beeinflussen wird bleibt abzusehen.

Insgesamt sehen wir damit einen von mannigfaltigen Unsicherheiten geprägten Markt, der sehr volatil reagiert. Allerdings sind die Preise historisch gesehen weiterhin überaus attraktiv, so dass wir empfehlen, den Markt zu begleiten und von den günstigen Angeboten zu profitieren.

15.05.2020

Kokosraspel: Aktuelle Marktsituation

Sri Lanka produziert langsam wieder, nachdem die vollständige Abriegelung aufgehoben wurde. Sowohl das Angebot als auch die Produktion sind immer noch sehr begrenzt, aber immerhin gibt es wieder einige Angebote.

Die Philippinen haben definitiv am meisten zu kämpfen. Verschiedene Fabriken sind tatsächlich immer noch geschlossen (hauptsächlich im Gebiet von Davao) und die offenen (hauptsächlich im Gebiet von Luzon) sind bestenfalls zu 50% ausgelastet. Es gibt starke Verzögerungen im Lieferplan: Verzögerungen von 4 bis 6 Wochen scheinen heutzutage "normal" zu sein. Hinzu kommt ein Taifun namens "Vongfong/Ambo", der den nördlichen Teil der Philippinen heimsucht und das Tagesgeschäft noch weiter stören könnte.

Indonesien hat in letzter Zeit den grössten Teil des Kokosraspelgeschäfts gehabt, und die Preise sind gestiegen. Die meisten Fabriken werden demnächst für fast zwei Wochen zum Ende der Ramadan-Feierlichkeiten geschlossen.

13.05.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen April 2020

Im April hat Kalifornien 181 Mio lbs Mandeln verladen, 2.4 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 1.86 Mia lbs, 5.5 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen insgesamt 2.53 Mia lbs, 11.9 % über Vorjahr.

Während die Exportverladungen im April leicht unter Vorjahr lagen, lieferte der Heimmarkt den fünften Monatsrekord in Serie. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen (erschwerte Arbeitsbedingungen in den kalifornischen Häfen, Lockdown in Indien, usw.) darf aber auch das Exportresultat als sehr gut bewertet werden. Wenig überraschend lagen die Verkäufe hingegen etwas unter Vorjahr, aber trotzdem ist die laufende Ernte aktuell zu 95 % verkauft.

Mit der Publikation der subjektiven Ernteschätzung verschiebt sich der Fokus nunmehr endgültig von der laufenden zur neuen Ernte. Dank bisher exquisiten Vegetationsbedingungen und erneut markantem Zuwachs der Anbaufläche sieht Kalifornien einer neuen Rekordernte von 3 Mia lbs entgegen. Unter normalen Umständen würde hier das gewohnte Mantra zu hören sein, dass Kalifornien jedes einzelne Pfund Mandeln, das erzeugt wurde, auch verkaufen kann. Allerdings sind die Umstände aktuell alles andere als normal. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der Trend hin zu gesunden und natürlichen Lebensmitteln auch den Mandeln zu höchst erfreulichen Nachfragesteigerungen verhilft. Auch wenn daher die aktuellen Verkaufspreise im Ursprung momentan für viele Erzeuger unter den Produktionskosten liegen, so ist also noch lange nicht alles verloren.

Wir empfehlen, von den weiterhin sensationell attraktiven Preisen Gebrauch zu machen und den Markt weiter zu begleiten. Gerne bearbeiten wir dazu Ihre Anfrage.

13.05.2020

Kalifornische Mandeln: Subjektive Ernteschätzung 2020

Kalifornien erwartet dieses Jahr eine Mandelernte von 3 Mia lbs. Dies geht aus der gestern publizierten subjektiven Schätzung des National Agricultural Statistical Service hervor. Alle wesentlichen Zahlen und unsere Einschätzung dazu finden Sie in unserem Bericht.

29.04.2020

Türkische Aprikosen: ungünstige Wettersituation

Die Preise für türkische Aprikosen steigen an. Starke Regenfälle während der Blütephase beeinträchtigen eine optimale Fruchtbildung und begünstigen Pilzkrankheiten wie z.B. Monilia. Dieser Befall wurde bereits in den meisten Anbauregionen festgestellt. Diese ungünstige Situation bewegt die Bauern dazu, kaum mehr Ware der laufenden Ernte an die Exporteure zu verkaufen, dies in der Hoffnung, höhere Preise zu erzielen. Zusätzlich steigt aufgrund der aktuellen Situation die Nachfrage nach getrockneten Früchten. Aufgrund der aktuellen Währungssituation (starker USD gegenüber Türkischer Lira) konnte der höhere Rohwarenpreis kompensiert werden. Die Exportpreise bewegen sich momentan noch seitwärts, mit steigenden Preisen in den kommenden Wochen ist jedoch zu rechnen.

Wir empfehlen, den kurz- bis mittelfristigen Bedarf zu prüfen und allfällige Deckungslücken zu schliessen. Für entsprechende Offerten stehen wir gerne zur Verfügung.

27.04.2020

Kokosraspel: Wo ist der Markt jetzt und wo geht's hin?

Das sind die Fragen, die sich im Moment stellen und die derzeit so schwer zu beantworten sind.

Faktoren, die normalerweise den Preis für Kokosnussöl oder Kokosraspeln beeinflussen, sind jetzt nicht relevant, was es fast unmöglich macht, mit Sicherheit vorherzusagen, wohin sich der Markt als nächstes entwickeln wird.

Die Produktion in Sri Lanka ist praktisch zum Erliegen gekommen, was bedeutet, dass das Angebot jetzt sehr gering ist, und auch der Inlandmarkt wird wahrscheinlich einen Grossteil der Produktion aufnehmen.

In Indonesien gibt es derzeit nur sehr begrenzte COVID-19-Kontrollen, aber es besteht die Sorge, dass sich die Situation ändern wird, und obwohl die Produktion nach wie vor besser ist als die der meisten anderen Länder im Moment.

Vietnam hatte den Ausbruch besser unter Kontrolle als viele andere Länder mit verfügbarem Angebot, aber es hat sich selbst an der Spitze des Marktes etabliert.

Die Philippinen unterliegen immer noch verstärkten Kontrollen, da die Nussernte verlangsamt und die Produktionskapazitäten der offenen Fabriken sich reduzieren. Einige von ihnen sind immer noch geschlossen, oder die Produktion ist so begrenzt, dass sie zur Zeit keine neuen Angebote machen.

24.04.2020

SANFRUT: optimale Beschaffung

Das meistgelesene Fachmagazin der Schweizer Lebensmittelbranche wollte von uns wissen, wie heute optimale Beschaffung bei Nüssen und Trockenfrüchten möglich ist. Wir haben uns in die Karten schauen lassen und aus dem Nähkästchen geplaudert. Das ganze Interview gibt es hier.

 

16.04.2020

Cashews: ist die Talsohle durchschritten?

Bis Anfang April zeigten die Preise für Cashews weiter leicht südwärts. Nebst den dieser Tage allgegenwärtigen COVID-Ängsten sorgte v. a. die geringe Nachfrage aus den USA und China für Missstimmung.

Im Laufe der letzten Woche kam dann jedoch etwas Bewegung in den Markt. Verantwortlich dafür waren verschiedene Faktoren: Ein guter Teil der Ernte in Vietnam ist eingebracht, die Nachfrage aus China erwacht langsam, die Verladungen von Rohnüssen aus den afrikanischen Erzeugerländern könnten sich verspäten, und erste Supermarktketten beginnen mit den Ausschreibungen. In der Summe könnten diese Faktoren die von den Anbietern so lange erhoffte und gesuchte Wende hin zu festeren Preisen bringen.

Dem Börsenrat folgend haben viele Käufer nicht ins fallende Messer gegriffen und die Lager knapp gehalten. Aber wie bei jeder Wende birgt diese Taktik die Herausforderung, unvermittelt höheren Preisen ausgesetzt zu sein. So sehen wir heute die Gefahr, dass unvermittelt starke Nachfrage auftreten könnte. Sollte sich dabei zusätzlich ein Rohwarenengpass als Folge von verzögerten Lieferungen von Rohware aus Afrika ergeben, so wäre eine schnelle und heftige Korrektur zu erwarten.

Wir empfehlen daher, den Bedarf der nächsten Monate zu prüfen und allfällige Deckungslücken zu schliessen. Für entsprechende Offerten stehen wir gerne zur Verfügung.

15.04.2020

Türkische Aprikosen: steigende Preistendenz

Grosse Regenmengen während der Blüte beeinflussten die Bestäubung der Aprikosen negativ. Es gibt weniger Fruchtansätze als gewöhnlich. Dies bedeutet, dass mit grösseren, jedoch weniger Früchten gerechnet werden muss. Momentan rechnet man mit einer mittleren Ernte. Entsprechend zeigen die Preistendenzen für laufende Ernte nach oben.

14.04.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen März 2020

Im März hat Kalifornien 208 Mio lbs Mandeln verladen, 12.6 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 1.682 Mia lbs, knapp 6 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen insgesamt 2.533 Mia lbs, 11.9 % über Vorjahr.

Zum vierten Mal in Serie vermeldet die kalifornische Mandelindustrie Rekordverladungen. Ausser nach Westeuropa brachte der Export gute Ergebnisse, die Basis für das Glanzresultat lieferte jedoch der Inlandabsatz mit dem Allzeitrekord von fast 80 Mio lbs. Nebst der ohnehin schon sehr erfreulichen Grundnachfrage sehen wir hier die ersten Folgen der Hamsterkäufe, die auch in den USA dem Detailhandel Traumumsätze im Lebensmittelsektor brachten.

Doch nicht nur die Verladungen liegen hervorragend, auch die Verkäufe entwickelten sich sehr gut, so dass die Ernte 2019 aktuell zu rund 90 % verladen bzw. verkauft ist. Bei anhaltendem Tempo dürfte aus heutiger Sicht ein Übertrag von 400-450 Mio lbs resultieren.

Die Entwicklung der Vegetation verläuft weiterhin gut. Der März sah etwas kühleres Wetter sowie teilweise umfangreiche Niederschläge. Aus heutiger Sicht steht somit für eine erfolgreiche Ernte 2020 ausreichend Wasser zur Verfügung. Der Fruchtansatz wird weiterhin als sehr gut bewertet, und die Nüsse zeigen ein gutes Wachstum. Abzusehen bleibt, welchen Anteil an Nüssen die Bäumen im April abwerfen werden. Erste Ideen zur Grösse der Ernte gehen Richtung 2.7 - 2.8 Mia lbs.

Dank der sehr guten Verkäufe wird auch der April wieder sehr gute Verladungen bringen. Die Erwartung einer erneuten Rekordernte drückt jedoch die Preise weiterhin, so dass Käufer nach wie vor von überaus attraktiven Preisen profitieren können. Diese interessante Ausgangslage wird den Absatz von Mandeln über die nächsten Monate weiter aktiv ankurbeln, sehr zur Freude aller Marktteilnehmer.

25.03.2020

Pflaumen: Ernteaussichten Nord- & Südamerika

In Kalifornien setzte die Pflaumenblüte dieses Jahr sehr früh ein und neigt sich nun dem Ende zu. Trotz anfänglicher Rekordtemperaturen scheint die Befruchtung normal verlaufen zu sein. Unter normalen Umständen sollte daher eine durchschnittliche Ernte zu erwarten sein, vorbehältlich einer unbeeinträchtigten Entwicklung der Früchte in den nächsten Monaten. Dank des guten Übertrags aus der letzten Ernte sieht damit die Situation für Kalifornien bis dato soweit gut aus.

Komplett anders sieht die Lage in Chile und Argentinien aus: Chile dürfte dieses Jahr infolge ungünstiger Witterungsbedingungen lediglich eine Ernte von 60'000 t einbringen, 20'000 t unter dem üblichen Mittelwert. Noch viel prekärer sieht es in Argentinien aus, wo gerade mal 10'000 t erwartet werden, was einem Rückgang von 75 % entspricht. Argentinien litt wie Chile unter schlechtem Wetter, und zusätzlich wurde die Anbaufläche massiv reduziert. Darüber hinaus verfügen beide Länder über keine nennenswerten Überträge, so dass das Angebot aus Südamerika dieses Jahr um 50'000 t geringer ausfallen wird.

Wir erwarten damit, dass Kalifornien in der Lage sein wird, die bestehenden Kunden mit den gewohnten Mengen zu bedienen. Käufer, die in den letzten Jahren auf günstigere Ware aus Südamerika ausgewichen sind, dürften gut beraten sein, den Bedarf - sofern möglich - sehr schnell zu decken.

17.03.2020

Cashews: Ernten gut, Preise attraktiv, China könnte Wende bringen

Als Folge der fehlenden Nachfrage aus China haben die Preise für Cashews in den letzten Wochen weiter nachgegeben. Verschärft wird die Situation durch die Ankunft der neuen Ernten. Gemäss letzten Meldungen sollen dabei nicht nur die Qualität sehr gut sein, sondern auch die Erträge, wobei insbesondere Vietnam und Kambodscha Rekordernten einfahren konnten.

Befürchtungen, dass Verarbeiter in Vietnam als Folge der Corona-Krise Betriebsstätten schliessen müssen, haben sich bis heute nicht bestätigt, vielmehr drängt Ware aus neuer Ernte auf den Markt. Wie üblich drückt dabei der Umstand, dass verschiedene Marktteilnehmer als Folge der dünnen Kapitaldecke dringend auf liquide Mittel angewiesen sind, das Preisniveau zusätzlich. Indien widersteht derweil dem Abwärtstrend der Preise noch, allerdings wohl nur darum, weil die Inland-Nachfrage noch stützend wirkt.

Insgesamt sehen wir damit heute überaus attraktive Rohwaren-Preise, wobei der starke Schweizer Franken Importe zusätzlich vergünstigt. Eine Trendwende könnte von China ausgehen, wo eine Rückkehr zur Normalität die dringend erwartete Nachfrage und damit verbunden steigende Preise bringen könnte.

Wir empfehlen daher, den kurz- bis mittelfristigen Bedarf zu prüfen.