Marktberichte

12.10.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen September 2020

Im September hat Kalifornien 261 Mio lbs Mandeln verladen, 33 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 454 Mia lbs, 32 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit insgesamt 1.052 Mia lbs 25 % höher.

Einmal mehr ist Kalifornien für eine Überraschung gut: Obschon erneute Rekordverladungen erwartet wurden zeigen sich die Akteure ob der glänzenden Zahlen überaus erfreut. Kein Wunder, denn der Inlandabsatz um legte 17 % zu und der Export gar um heftige 39 %. Auch die Verkäufe laufen weiterhin bestens, so dass aktuell 52 % der erwarteten Ernte verladen oder aber vorverkauft sind. Vor einem Jahr lag dieser Messwert bei 40 %. Die geschätzte Erntemenge von 3 Mia lbs verliert damit für die Anbieter mehr und mehr ihren anfänglichen Schrecken.

Die Erntearbeiten nähern sich dem Ende, lediglich die späten Sorten müssen noch eingebracht werden. Aktuell zeichnet es sich ab, dass v.a. die mittleren und nördlichen Anbaugebiete sehr guten Flächenerträge brachten. Die Nonpareil sowie einige California-Sorten weisen einen sehr grossen Anteil an kleinen Kernen auf, während andere Sorten weniger auffällig sind.

Zur Entlastung der Lagerkapazitäten und um Liquidität zu generieren haben viele Erzeuger für den Beginn der Saison sehr attraktive Preise angeboten. Dass diese Rechnung aufgegangen ist liegt nun auf der Hand. Auch der Oktober wird erneute Rekorde bringen und so den weiteren Weg ebnen, damit auch diese Rekordernte den Weg zu den Konsumenten findet. Bezüglich der Aussage, dass mittlerweile bereits mehr als die Hälfte der Ernte verladen bzw. vorverkauft ist, stellt sich die Frage, ob die Käufer lediglich ihren Bedarf früher als üblich gedeckt haben oder aber ob der Konsum tatsächlich derart zunimmt. Das Konsumentenverhalten vor dem Hintergrund der COVID-Pandemie dürfte hierbei den Absatz tendenziell steigern, denn Mandeln werden nicht nur als günstig wahrgenommen, sondern auch als der Gesundheit zuträglich. Eine effektive Nachfragesteigerung ist also durchaus anzunehmen.

Wir empfehlen, allfällige Deckungslücken für das 1. Quartal 2021 zu schliessen und Offerten für den Rest des nächsten Jahres zu prüfen.

01.10.2020

Kokosraspel: Markt und Produktion Update

Eine der anhaltenden Herausforderungen für den philippinischen Kokosnussanbau sind die Taifune, die die Philippinen jedes Jahr heimsuchen.

Die Taifunsaison 2020 im Pazifik war bisher weniger aktiv, da sich seit Anfang Mai nur 18 tropische Wirbelstürme und 13 benannte Stürme gebildet haben. Die zerstörerischsten Taifune treten jedoch in der Regel später im Jahr von September bis Dezember auf. Es gibt ein weiteres Wetterphänomen, das wahrscheinlich im Jahr 2020 auftreten wird. Derzeit wird für 2020 eine Wahrscheinlichkeit von 70% für ein La-Niña-Ereignis im Pazifik vorausgesagt.

La-Niña-Ereignisse führen im Allgemeinen zu einer Verstärkung der Passatwinde, wodurch warmes Wasser eng um den Meereskontinent herum eingeschlossen wird. Dadurch wird die Feuchtigkeit konzentriert und die Bildung von Regenwolken gefördert, die auf den Philippinen und in Indonesien mehr Regen bringen.

Hohe Niederschläge beeinträchtigen die Ernte von Kokosnüssen und können auch dazu führen, dass sich die Bauern auf andere Feldfrüchte konzentrieren, ausserdem kann sich der Transport aufgrund der schlechten lokalen Infrastruktur verzögern.

Die Schlussfolgerungen lauten wie folgt: "Die statistischen Ergebnisse zeigen, dass die Lebensdauer, die Bewegungsdauer und die Bewegungsreichweite von Taifunen in El-Niño-Jahren grösser sind als in La-Niña-Jahren. Die Intensität in El-Niño-Jahren ist relativ stark, aber die Bewegungsgeschwindigkeit ist fast die gleiche wie in La-Niña-Jahren. 

COVID verursacht weiterhin Verzögerungen.

Gegenwärtig holt die philippinische Kokosnussindustrie auf. Es gibt Verzögerungen und Unterbrechungen in der Produktion, da die Unternehmen Mühe haben, regelmässig Personal einzustellen, und mit den verstärkten COVID-Schutzmassnahmen ist die Produktion im Jahr 2020 nun im Grunde genommen durch bestehende Aufträge abgesichert.

Wir sehen auch einen Anstieg der Frachtpreise und anhaltende Verzögerungen bei der Verschiffung aufgrund einer Reduzierung der Schiffe (eine weitere Herausforderung im Zusammenhang mit COVID). Andere Märkte profitieren weiterhin von den Engpässen auf den Philippinen, aber sie sehen sich auch mit den gleichen COVID-Problemen bezüglich Lieferung und Produktion konfrontiert.

In Indonesien werden die Ernten durch hohe Regenfälle und Überschwemmungen beeinträchtigt, die die Ernten verlangsamen (möglicherweise die ersten Auswirkungen von La Niña).

All diese Probleme treiben die Preise bis ins Jahr 2021 hinein in die Höhe und die Aufträge erhöhen sich jetzt bis weit in das zweite Quartal 2021 und das erste Quartal schnell.

 Wie immer empfehlen wir die frühzeitige Buchung von Positionen bis ins Jahr 2021, um die Versorgung sicherzustellen.

29.09.2020

Cashews: Tendenz zu festeren Preisen hält an

Mangels Angeboten von günstiger Rohware haben sich die Preise für Cashew-Kerne im September weiter leicht befestigt.

Nachdem auf dem Weltmarkt keine nennenswerten Bestände an günstiger Rohware mehr verfügbar sind beobachten wir eine stetige Befestigung der Preise aus Vietnam. Die noch verfügbare Rohware ist oft von geringer Qualität, was die Verarbeitungskosten entsprechend erhöht. Mit den anstehenden Ernten aus Ostafrika und Indonesien wird sich zwar das Rohwarenangebot verbessern, aber da diese Ware üblicherweise zu festeren Preisen gehandelt wird ist unmittelbar keine Entspannung zu erwarten.

Seitens der Kerne war der Markt jüngst eher ruhig. Die Verkäufer wissen die qualitativ einwandfreie Ware in ihren Händen, und die Käufer sind teilweise gut gedeckt. Dennoch ist eine leichte Preisbefestigung nicht zu übersehen, wohl u.a. auch unter dem Einfluss der Käufer aus China, die begonnen haben, ihren kurzfristigen Bedarf zu decken.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir den nächsten Impuls von den Rohwaren-Auktionen in Tansania im Oktober. Wir empfehlen daher, den Bedarf bis Mitte nächsten Jahres zu prüfen und allfällige Deckungslücken nach Möglichkeit zu schliessen.

24.09.2020

Kalifornische Pflaumen: Erntebulletin 2020 der Sunsweet

Die Sunsweet, der weltweit führende Verarbeiter von getrockneten Pflaumen, hat ihr Bulletin zur neuen Ernte 2020 publiziert.

Zusammengefasst sehen wir folgende Punkte:
- Die Weltmarktproduktion 2020 ist die kleinste seit 2004, Engpässe sind dennoch nicht zu erwarten.
- 2020 wird ein Wendepunkt sein, weil erstmals ein ausgeglichenes Angebots- & Nachfrage-Verhältnis besteht.
- Die Preise befestigen sich und werden diese Tendenz beibehalten. Das muss aber gar nicht schlecht sein.

Alle Details finden Sie hier. Für weitere Ausführungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

14.09.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen August 2020

Im August hat Kalifornien 193 Mio lbs Mandeln verladen, 31 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen insgesamt 272 Mio lbs, 36 % über Vorjahr.

Der Start in die Vermarktungssaison 2020 beginnt damit erwartungsgemäss überaus stark. Der Inlandabsatz zeigt einen moderaten Zuwachs von 6 % zum Vorjahr, während der Export um sagenhafte 49 % gesteigert werden konnte. Doch es sind nicht die Verladungen, die unsere Aufmerksamkeit verdienen, sondern vielmehr die Vorverkäufe, also Ware, die bereits verkauft, aber noch nicht verladen ist: Lag diese Marke im Vorjahr bei 561 Mio lbs, so sind wir aktuell bei 1.056 Mia lbs, was einer Steigerung von 88 % entspricht. Damit ist die diesjährige Ernte bereits zu 42.5 % entweder verladen oder vorverkauft, während im Vorjahr dieser Wert aktuell 28.4 % betrug.

Derweil gehen die Erntearbeiten in den Plantagen auf Hochtouren voran. Die Nonpareil ist grösstenteils von den Feldern, ebenso die Independence. Bis dato scheint es, dass die Kaliber kleiner als üblich ausfallen. V.a. in den südlichen Regionen soll das durchschnittliche Kaliber im Bereich von 27/30 bis 30/32 liegen. Entsprechend waren Offerten für grössere Kaliber in den letzten Tagen sehr rar. Auch scheinen die Erträge im Süden tendenziell hinter den Erwartungen zu bleiben, so dass die dortigen Erzeuger die Ernteschätzung von 3 Mia lbs infrage stellen. In den mittleren und nördlichen Regionen scheint die Lage hingegen besser zu sein.

Mit dieser Ausgangslage zeigen die Preise in Kalifornien weiterhin nach oben, die Erholung von Tiefstwerten setzt sich fort. Mit Blick auf die Vorverkäufe besteht kein Zweifel, dass die kommenden Monate ebenfalls sehr gut ausfallen werden. Gleichzeitig ist sich die kalifornische Mandelindustrie bewusst, dass noch eine Menge Arbeit zu leisten ist, um die diesjährige Ernte zu vermarkten. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Nachfrage sind weiter schwer zu beziffern, aber die historisch tiefen Preise werden zweifellos die Konsumlaune ankurbeln.

Käufer, die noch offene Positionen für das letzte Quartal haben, dürften gut beraten sein, hier sehr rasch zu handeln. Die Gleichung "grosse Ernte gleich kleine Kaliber" trifft auch dieses Jahr zu, so dass Käufer für Kaliber 25/27 und grösser den Markt eng werden begleiten müssen.

28.08.2020

Türkische Sultaninen: kleinere Ernte, höhere Preise

Der Sultaninenmarkt in der Türkei ist seit gestern blockiert. Die Rohwarenpreise steigen stark an und die Bauern halten die Mengen zurück. Dies, nachdem der Agrarminister die offiziellen Erntezahlen veröffentlicht hat. Man rechnet mit einer Menge von 271000 t (-12% gegenüber 2019). Dies hauptsächlich aufgrund der späten Entwicklung und Reifung der Weintrauben. Zusätzlich wurde offiziell mitgeteilt, dass die TMO rund 50000 t aus Ernte 2020 aufkaufen wird (5fache Menge gegenüber 2019) zu einem Preis, welcher um 25% über demjenigen von 2019 liegt. Diese Ankündigung bewog die Bauern, momentan keine Abschlüsse für neue Ernte mehr zu tätigen. Kontrakte, die bereits abgeschlossen wurden, können von den Exporteuren nur mit Verlust erfüllt werden, da niemand diese Preisentwicklung voraussehen konnte. Ein Teil der Preiserhöhung wird momentan noch absorbiert durch die schwache Türkische Lira gegenüber zum USD.

Erste Verschiffungen aus neuer Ernte werden um Mitte September erwartet.

Aufgrund der ungewissen Entwicklung raten wir, Ihren kurz- bis mittelfristigen Bedarf zu prüfen und eventuelle Deckungslücken zu schliessen.

27.08.2020

Cashews: Talsohle durchschritten?

Nach einer Phase der Stabilität mit schwachem Unterton haben sich die Preise für Cashews befestigt.

Dank sehr guter Ernten in Inland und im benachbarten Kambodscha konnten die vietnamesischen Cashewverarbeiter die Exporte im 1. Halbjahr 2020 gegenüber Vorjahr kräftig steigern. Indien und Westafrika brachten dagegen geringere Erträge ein, und bei der afrikanischen Ware ist zudem nach wie vor ungewiss, in welchem Mass die Qualität als Folge der Lockdown-Massnahmen gelitten hat.

Anfang August wurde bekannt, dass ein führender vietnamesischer Agrarkonzern 150'000 t ivorische Schalenware aufgekauft hat. Obschon damit ein beachtlicher Teil Rohware vom freien Markt verschwand zeigten die Preise für Kerne weiter Schwäche, wohl als Folge der COVID-19-Pandemie und v.a. der anhaltenden Abwesenheit von China als Nachfrager auf dem Weltmarkt.

Dieser Tage nun haben Käufer aus dem Reich der Mitte Interesse gezeigt und damit den Markt rasch befestigt. Diese Tendenz wird unterstützt durch die anstehenden Preisverhandlungen der grossen Detailhandelsketten in Europa und den USA. Damit scheint es im Moment so, als ob die Talsohle durchschritten sei. Käufer, die noch offene Positionen für die nächsten Monate haben, dürften gut beraten sein, rasch von den insgesamt noch immer attraktiven Preisen Gebrauch zu machen.

25.08.2020

Türkische Trockenfeigen: ungünstiger Start in die neue Saison

Die ersten Anlieferungen von Feigen aus den Tallagen waren qualitativ sehr schlecht. Dies aufgrund von sehr heissen Temperaturen im Juli mit anschliessenden Regenschauern in den Anbaugebieten. Feigen aus den Berggebieten in besserer Qualität werden für anfangs September erwartet. Erste Angebote erwarten wir für kommende Woche. Der Preisunterschied zwischen sogenannten „Bergfeigen“ und qualitativ schlechteren Feigen aus den Tallagen wird auch in diesem Jahr gross sein. Wir gehen momentan davon aus, dass die Ernte mindestens 10 Tage verspätet sein wird. Die Behörden werden in den kommenden ca. 10 Tagen den offiziellen Verschiffungstermin bekanntgeben. Gemäss unserer Einschätzung wird dieser für die erste Oktoberwoche erwartet (2019: 26.09.).

Die Gesamternte wird auf ca. 70000 t geschätzt (minus 15% gegenüber 2019). Das Minus bei den Bergfeigen beträgt nach ersten Einschätzungen sogar 25%.  Andererseits ist die Nachfrage nach türkischen Trockenfeigen massiv angestiegen (von ca. 55000 t im 2018 auf rund 65000 t aus laufender Ernte). Diese Faktoren werden Preiserhöhungen während der Saison zur Folge haben.

Zusätzlich wird die TMO auch in diesem Jahr Feigen bei den Produzenten aufkaufen – unklar ist noch, zu welchem Preis.

Ein Teil des erwarteten grossen Preisanstiegs gegenüber 2019 würde momentan noch durch die schwache Türkische Lira zum USD absorbiert werden. Sollte sich der USD in den kommenden Wochen abschwächen, zöge das weitere massive Preiserhöhungen nach sich.

12.08.2020

Kalifornische Mandeln: Verladungen Juli 2020

Im Juli hat Kalifornien 180 Mio lbs Mandeln verladen, knapp 17 % mehr als im Vorjahresmonat. Damit schliessen die Verladungen aus Ernte 2019 bei total 2.372 Mia lbs, 4.8 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen total 2.551 Mia lbs, ein Plus von 12.4 %. Der Übertrag in die neue Ernte beträgt 446 Mio lbs, 127 Mio lbs mehr als im Vorjahr.

Zum Saisonende präsentiert Kalifornien einen fulminanten Abschluss und glänzt sowohl im Heimmarkt wie auch im Export mit aufregenden Rekordverladungen. Starke Nachfrage, ausreichende Bestände und natürlich äusserst attraktive Preise haben damit nicht nur für beste Auslastung der Produktionskapazitäten, sondern darüber hinaus auch für prall gefüllte Auftragsbücher gesorgt.

Auf Grund dieser Ausgangslage sieht der Ursprung frohgemut der neuen Saison entgegen. Die Ernte hat bereits begonnen mit den Sorten Nonpareil und Independence. Weiterhin wird mit einem Ertrag von 3 Mia lbs gerechnet. Dank des guten Übertrages wird der Start in die neuen Saison sehr gut verlaufen, so dass neue Absatzrekorde von Beginn an zu erwarten sind. Die Produktionskapazitäten für August und September sind vielerorts bereits sehr gut ausgelastet. Käufer mit Bedarf für Lieferungen im 4. Quartal müssen sich daher nunmehr beeilen, um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden. Die Anbieter werden bestrebt sein, das Preisniveau zu halten, so dass weitere Abschläge im Moment unwahrscheinlich sind.

Wir empfehlen darum dringend, den Bedarf über die nächsten Monate rasch zu ordnen. Angesichts der historisch tiefen Preise erscheint es uns äusserst attraktiv, sogar die nächsten 12-18 Monate abzusichern.

29.07.2020

Türkische Sultaninen: positive Vorzeichen

Die Ernte der türkischen Sultaninen steht kurz bevor. Die Schätzungen belaufen sich auf rund 300‘000 t. Wichtig sind nun die Wetterbedingungen in den kommenden Wochen. Regenfälle während der Ernte- und Trocknungsperiode hätten einen negativen Einfluss auf die Menge und die Qualität. TMO kündigte an, rund 40‘000 t aufzukaufen. Dies entspricht ungefähr der vierfachen Menge des letzten Jahres. Diese Information wird direkt Einfluss auf die Produzentenpreise haben.

Aufgrund der recht schwachen Türkischen Lira zum USD sind die Exportpreise für Sultaninen immer noch sehr interessant. Die Währungssituation in den kommenden Wochen wird ein Schlüsselfaktor für die Preisentwicklung sein.

Die Nachfrage nach Sultaninen ist recht gut und die Septemberverschiffungen sind schon beinahe ausgebucht. Wir empfehlen, Ihren kurz- bis mittelfristigen Bedarf zu prüfen und gegebenenfalls Deckungslücken zu schliessen.

29.07.2020

Türkische Aprikosen: stark steigende Preise

Die Preise für türkische Aprikosen sind in den vergangenen Wochen stark angestiegen. Die Ernte wird mit ca. 85000 t ca. 15% kleiner ausfallen als letztes Jahr und wird eine der kleinsten seit 20 Jahren sein. Die Früchte sind grossfallend und kleinkalibrige Aprikosen der Grössen 6 – 8 werden kaum verfügbar sein. Die Produzenten halten die Rohware zurück, in der Hoffnung, noch bessere Preise erzielen zu können. Dieses Kalkül könnte aufgehen, da die TMO überraschenderweise diese Woche angekündigt hat, grössere Mengen Aprikosen aufzukaufen. Diese Information macht die schon jetzt angespannte Situation noch schwieriger, da die TMO bis jetzt weder einen Preis noch eine Menge genannt hat. Die Produzenten in Malatya sind daher nicht gewillt, Rohware zu verkaufen.

24.07.2020

US Pekan: Pecan Market Update

Aktuelle Marktbedingungen:

Die Preise für Pekannüsse haben in letzter Zeit einige dynamische Schwankungen erfahren, da die Auswirkungen von COVID-1 weiter geht. Die Preise fielen zunächst, da einige Lieferanten ihre Lagerbestände abbauten, um Bargeld zu generieren.

In den letzten 10 Tagen haben sich die Preise gefestigt und bei einigen Grössen sogar erhöht (überwiegend Hälften). Logistische Herausforderungen bleiben für alle Verladungen bestehen, da es weiterhin an klaren Prognosen fehlt. Vom Standpunkt des Verbrauchs aus betrachtet, erleben einige Sektoren erhöhte Nachfrage, während andere noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht haben. Just in time and spot

Bestellungen sind nach wie vor die gängigste Beschaffungspolitik.

Marktprognose:

Der Mangel an globaler Einheitlichkeit bei der Öffnung der Märkte erschwert weiterhin Zukunftsprognosen. Im Allgemeinen beginnen die Transporte zu steigen, und wir erwarten nichts aussergewöhnliches für das Ende von Q3 und Q4. Erwartet wird, dass sich die Preise für die neue Ernte der gängigsten Grössen (da einige bereits begrenzt verfügbar sind) erhöhen.

Wir sind noch mehrere Wochen von konkreten neuen Ernteprognosen entfernt, aber es gibt erste Anzeichen und die positive Wachstumsbedingungen signalisieren eine hohe Qualität und ein durchschnittliches Volumenjahr für Nordamerika. Die Texas Growers Association hat ihre erste Schätzung von 241.500.000 LBS für die US-Ernte angekündigt, aber wir glauben, dass die tatsächliche Menge höher sein wird.

Auf der Grundlage der aktuellen Verfügbarkeit und Kauftrends empfehlen wir die Sicherung aller offenen Volumen in dieser Saison zum frühestmöglichen Zeitpunkt.

23.07.2020

Iran Pistazienkerne: Aktuelle Ernteaussicht 2020

Die neuen Ernte Pistazien aus dem Iran sieht aktuell gut aus. Es gibt noch keine ersten Schätzungen, aber grundsätzlich wird von einer normalen Ernte ausgegangen.

Preislich hängt es an verschiedenen Faktoren:Da wäre zunächst die Nachfrage die durch Corona besonders in China und Indien die sehr gelitten hat. Wann die Nachfrage wieder anziehen wird ist noch nicht absehbar.Zweitens spielt die Währung eine grosse Rolle. Der Toman hat teilweise Schwankungen von bis zu 12% innerhalb weniger Tage, was eine grosse Unsicherheit für die Exporteure bedeutet. Die Zentralbank im Iran will wieder Massnahmen vornehmen um die einheimische Währung zu stärken. Wie und wann, kann aktuell keiner sagen.

Vor dem Hintergrund der Corona Situation ist eine Einschätzung der Preisentwicklung aus unserer Sicht aktuell schlicht nicht seriös. Ende August/Anfang September 2020 werden dann verlässliche Preise verfügbar sein. 

Daher empfehlen wir unseren Kunden sich bei aktuell attraktiven Preisen bis zum Jahresende zu decken und weiterhin den Markt zu beobachten.

Unbehandelte Ware aus neuer Ernte dürfte ca. Ende Dezember 2020/Anfang Januar 2021, behandelte ca. Ende Januar 2021 verfügbar sein.

08.07.2020

Kalifornische Mandeln: Objektive Ernteschätzung 2020

Gestern hat der nationale Statistikdienst des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums seine objektive Schätzung der kalifornischen Mandelernte 2020 publiziert, die wir Ihnen gerne in unserer Übersetzung weitergeben:

Prognose der kalifornischen Mandelernte 2020 18 % höher

In Kalifornien wird die diesjährige Mandelproduktion in der Höhe von 3.0 Mia lbs erwartet, identisch zur subjektiven Mai-Schätzung und 18 % über der Vorjahresernte. Die Prognose basiert auf einer produktiven Anbaufläche von 1.26 Mio Acres. Für die Sorte Nonpareil werden 1.3 Mia lbs erwartet, 24 % über den Vorjahresanlieferungen. Die Nonpareil repräsentiert 43 % der Gesamtproduktion in Kalifornien.

Der Februar war in den meisten Teilen Kaliforniens sehr trocken, was ausgezeichnete Blütenbedingungen und viele Möglichkeiten zur Bestäubung bot. Dieses Jahr gab es wenig Bedenken hinsichtlich Frostschäden. Einzelne Stürme Ende März und Anfang April brachten einige Zentimeter Regen und in einigen Gebieten sogar Hagel. Es gab Berichte über Windböen, die schwerbeladene Bäume umstürzten und auch Äste, die unter ihrem Gewicht nachgaben. Hohe Temperaturen Ende Mai und im Juni trugen zur Entwicklung der Ernte in den letzten Stadien bei. Bewässerung war erforderlich und Wasserverfügbarkeit war kein Problem. Zusammen mit einem starken Anstieg der produktiven Anbaufläche wird die Ernte 2020 als die grösste jemals geschätzt.

Der durchschnittliche Nussansatz pro Baum beträgt 5'645 Kerne, 21 % über 2019. Die Nonpareil hat einen Besatz von 5'621 Kernen, 27 % über dem Vorjahresansatz von 4'429. Das durchschnittliche Kerngewicht aller bemusterten Sorten ist 1.51 g, 2 % unter dem Mittelwert der letztjährigen Ernte. Das durchschnittliche Kerngewicht der Nonpareil ist 1.6 g, 2 % unter dem Vorjahr. 98.5 % aller gemessenen Nüsse waren gesund.

Nachdem die letztjährige objektive Ernteschätzung ein Fiasko erster Güte war, sah der Markt dieses Jahr der Publikation mit Spannung entgegen. Insbesondere viele Erzeuger in Kalifornien hegten Hoffnungen für einen Wert unter der subjektiven Schätzung und hielten daher in den letzten Tagen mit Angeboten zurück. Die nun auf dem Tisch liegenden 3 Mia lbs sind allerdings überhaupt keine Überraschung und werden dem Markt keine wesentlichen Impulse verleihen. Für den Moment sind Mandeln also weiterhin phänomenal günstig, was sowohl Nachfrage wie auch Konsum ankurbeln wird.

26.06.2020

Kokosraspel: Markt und Produktion Update

Es hat keine wesentlichen Neuigkeiten der gegenwärtigen Situation auf den Philippinen gegeben.

Die Produzenten stehen immer noch vor den gleichen Herausforderungen.

- Ein Auftragsbestand, der auf die Schliessung von Produktionsanlagen in den letzten drei Monaten zurückzuführen ist

- Der Personalbestand ist immer noch viel niedriger als optimal, was auf die Besorgnis der Menschen über COVID-19 auf den Philippinen zurückzuführen ist

- Geringere Produktionsvolumen aufgrund des tiefen Personalbestands und der verstärkten Distanzierungsmassnahmen, die ergriffen wurden

Es werden zusätzliche Schichten in Fabriken eingeführt, um die Produktion zu beschleunigen, damit es keine Unterbrechungen in der Produktion gibt.

Die Märkte sind in Bezug auf die Preisgestaltung statisch; jedoch füllen sich die Produktionsslots bis zum Jahresende, und die Produzenten sind nicht bereit, mehr Positionen zu übernehmen, bis sie die Rückstände abgearbeitet haben.

 Wir sehen, wie andere asiatische Märkte einspringen und versuchen, die Lücken mit billigeren Kokosnussangeboten zu füllen, was zu schön klingt, um wahr zu sein. Wie bei allem anderen auf der Welt, gibt es einen grossen Haken, die Qualität. Diese Produktionsstätten liegen weit unter den von den Käufern geforderten Qualitätsstandards.