Marktberichte

11.06.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Mai 2021

Im Mai hat Kalifornien 219 Mio lbs Mandeln verladen, 43 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 2.45 Mia lbs, 21 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.1 Mia lbs 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 608 Mio lbs, 33 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 87 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 88 % im Vorjahr.

Und wieder ein Rekord: Noch nie hat Kalifornien so viele Mandeln verladen wie im Mai. Neun von zehn Monaten der laufenden Kampagne gehen damit als Rekorde in die Geschichte ein. Und dies, obschon auch die kalifornischen Häfen keineswegs von den logistischen Problemen der internationalen Schifffahrt verschont sind. Im Gegenteil, aktuell liegen gemäss vesselfinder.com über 40 Schiffe vor den dortigen Häfen vor Anker und warten, um Ladung zu löschen und neue aufzunehmen. Gänzlich unbeeindruckt davon lagen die Exporte im Mai 55 % über Vorjahr, und auch der Inlandabsatz trug mit einem Zuwachs von 22 % zum Glanzergebnis bei. Die Verkäufe lagen unter den Erwartungen, allerdings nur darum, weil die Anbieter der überaus hohen subjektiven Schätzung misstrauen und die Preise entgegen den Wünschen der Abnehmer nicht nachhaltig nach unten anpassten.

Die Anlieferungen aus der laufenden Ernte liegen nunmehr bei den erwarteten 3.1 Mia lbs. Die noch frei verfügbaren Bestände bestehen vornehmlich aus weniger gesuchten Sorten bzw. Kalibern. Insbesondere mittlere Grössen sind kaum mehr verfügbar und notieren - verfügbare Angebote vorausgesetzt - entsprechend fest.

Die aktuelle Entwicklung der neuen Ernte ist differenziert zu betrachten. Grundsätzlich war das Wetter im Frühling vorteilhaft, was sich in geringem Befallsdruck und guter Gesundheit der Plantagen äusserte. Dies gilt jedoch nicht für Gebiete bzw. Erzeuger mit Wassermangel. Die zunehmende Dürre im Staate Kalifornien führt - wo Wasser fehlt und zugekauft werden muss - zu höheren Bewässerungskosten. Erzeuger, die eine Strategie der Defizitbewässerung fahren, werden verminderte Erträge einfahren, wobei die konkreten Auswirkungen davon noch nicht klar sind.

Der weitere Verlauf des Marktes steht weiterhin im Zeichen der subjektiven Schätzung von 3.2 Mia lbs, der allerdings seitens der Anbieter mit grösster Skepsis begegnet wird. Gleichzeitig demonstriert Kalifornien eindrücklich, dass auch unter grössten logistischen Schwierigkeiten Rekordabsätze weiterhin an der Tagesordnung sind. Vor einem Jahr stand Kalifornien vor der grössten Ernte der Geschichte, und die Auswirkungen der Pandemie waren komplett ungewiss. Heute ist die Grösse der Ernte 21 zwar noch ungewiss, mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass Mandeln in der Krise sehr gefragt waren und es weiterhin sein werden. Die Käufer dürften daher gut beraten sein, von den noch immer enorm attraktiven Preisen zu profitieren und vor der am 12. Juli erwarteten objektiven Schätzung Deckungslücken zu schliessen.

19.05.2021

Cashews: Tendenz weiter fest, Besserung nicht in Sicht

Die Preise für Cashews tendieren weiter fest. Die Gründe dafür sind reduzierte Erträge in Vietnam und in der Elfenbeinküste, die anhaltende Logistikkrise und die ungebrochene Nachfrage.

In Vietnam und Kambodscha nähern sich die Ernten dem Ende und die Anlieferungen von Rohnüssen versiegen zunehmends. Während die Erträge in Kambodscha gut ausgefallen sein sollen, präsentiert sich die Lage in Vietnam sehr ungünstig, so dass aktuell ein Minderertrag von 20-30 % gegenüber dem Vorjahr erwartet wird. In Indien gehen dank dem Lockdown zwar die Covid-19-Fallzahlen seit anfangs Mai zurück, aber als Folge dieser Massnahmen gelangt kaum Ware in den Export, was die Nachfrage in Vietnam antreibt. Die Qualität der afrikanischen Rohware litt verbreitet unter intensiven Niederschlägen, was die Kosten der Verarbeitung erhöht und die Ausbeute reduziert.

Nebst dem eingetrübten Rohwarenangebot sorgt die anhaltende Krise in der internationalen Schifffahrt für Probleme. So verzögern sich einerseits die Lieferungen von Rohware von Afrika nach Indien und Vietnam und verknappen damit die Versorgung der dortigen Verarbeiter. Andererseits sehen sich die dortigen Exporteure mit grössten Schwierigkeiten bei der Sicherung von Containern und Ladeplätzen konfrontiert, so dass auch der Warenfluss in die Destinationen stockt. Eine Trendwende ist nicht abzusehen, im Gegenteil steigen im Moment die Frachtraten sogar wieder, was wahrlich kein gutes Zeichen ist. Durch die logistischen Störungen trocknen auch die Spot-Märkte in Europa und den USA weiter aus, und dies bei ungebrochener Nachfrage. Bis vor einigen Wochen wurden noch Hoffnungen auf eine baldige Entspannung der Lage auf den Weltmeeren geäussert, doch auch diese Aussichten mussten revidiert werden, so dass aktuell niemand mehr einen konkreten Zeitpunkt der Besserung nennen will.

Angesichts dieser sehr unsicheren Ausgangslage scheint eine baldige Entspannung der Preise wenig wahrscheinlich. Angesichts der trotz des Anstiegs noch immer verhältnismässig attraktiven Preise empfehlen wir daher eine möglichst weitreichende Deckung.

12.05.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen April 2021

Im April hat Kalifornien 250 Mio lbs Mandeln verladen, 38 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 2.23 Mia lbs, 20 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.1 Mia lbs 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 724 Mio lbs, 45 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 84 % der verfügbaren Menge verkauft.

Ganz so als ob sich die logistischen Probleme über Nacht aufgelöst hätten - was sie leider nicht taten -, gelingen der kalifornischen Mandelindustrie erneut Rekordverladungen. Während der Inlandmarkt 10 % unter dem Vorjahresrekord liegt, so konnte der Export um unglaubliche 74 % gesteigert werden, und dies obschon zum Monatsende hin besonders viele Container von den Schifffahrtslinien mangels Stauraum gerollt wurden. Besonders erfreut zeigt sich Kalifornien von den Absätzen nach China, Indien und Westeuropa. Mandeln als natürliches und gesundes Lebensmittel beweisen damit in der gegenwärtigen Gesundheitskrise allergrösstes Potential.

Die Anlieferungen aus laufender Ernte gehen weiter Richtung 3.1 Mia lbs. Dank der anhaltend starken Verladungen reduzieren sich jedoch die Erwartungen an der Übertrag, der aktuell nun von Kalifornien auf 650 Mio lbs geschätzt wird.

Die Entwicklung der diesjährigen Ernte verläuft grundsätzlich weiterhin gut. Allerdings trübt die sich weiter ausbreitende Dürre mehr und mehr den Ausblick. Vorgestern weitete der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom den bereits bestehenden Dürre-Notstand auf nunmehr 41 Counties aus. Damit sind nun offiziell 30 % der knapp 40 Mio Einwohner von der akuten Wasserknappheit betroffen. Die Landwirtschaft steht vor der Wahl, das fehlende Wasser teuer zuzukaufen oder aber eine Strategie der Defizitbewässerung anzuwenden. Bedeutende Auswirkungen auf die anstehende Ernte sind zwar noch nicht zu erwarten, künftige Erträge könnten aber durchaus Schmälerung erfahren.

Nach den verschiedenen Prognosen von privater Seite zur Grösse der diesjährigen Ernte steht heute nun die Publikation der subjektiven Ernteschätzung an. Zusammen mit den April-Verladungen wird damit die Basis für die Preisentwicklung der nächsten Wochen gelegt. Auch bei einer über den Erwartungen liegenden Schätzung scheint angesichts der extrem robusten Nachfrage und der glänzenden Performance besteht wohl kaum Raum für tiefere Preise, vielmehr dürfte Kalifornien sich versucht sehen, das Potential nach oben auszuloten. Kein Wunder: der Übertrag wird problemlos zu verarbeiten sein, die Nachfrage ist ungebrochen, und die Aussichten für die neue Ernte sind nicht bombastisch.

Insgesamt sehen wir damit für die Verkäufer eine gute Ausgangslage. Doch auch die Käufer können profitieren, und zwar nicht nur von den noch immer phänomenal günstigen Preisen, sondern auch von der Sicherheit, auf einem vernünftigen und relativ risikofreien Niveau abschliessen zu können.

06.05.2021

Türkische Aprikosen: Preise fest, Nachfrage gut

Erste Preise für neuerntige Aprikosen sind verfügbar. Aufgrund der guten Nachfrage und dem limitiertem Angebot aus laufender Ernte sind die Preise für neuerntige Aprikosen um ca. 15-20 % angestiegen im Vergleich zum Juni letzten Jahres. Zusätzlich sind die Logistikkosten aufgrund des immer noch herrschenden Mangels an Leercontainern und Verschiffungskapazitäten massiv angestiegen. Leider sieht es momentan danach aus, als ob sich die Situation mittelfristig kaum bessern wird.

Die Frostnächte Ende Mitte und Ende März verursachten gemäss ersten Schätzungen Ausfälle von ca. 20-25%. Es ist jedoch zu hoffen, dass ein Teil des Schadens kompensiert werden könnte durch höhere Produktivität der Aprikosenbäume in den kommenden Wochen. Dies bedingt jedoch perfekte Wetterverhältnisse. Ersten Informationen zufolge wird die neue Ernte auf rund 110‘000 t geschätzt, was einer normalen Menge entspräche.

04.05.2021

US Pekan: Pekan Ernte Update

Aktuelle Marktbedingungen:

Die Preise für Pekannüsse sind in allen Grössenordnungen weiterhin fest. Mit minimalem Rohmaterial auf dem nordamerikanischen Markt, sind die Lieferanten zunehmend mit Engpässen bei einer Reihe von Kerngrössen konfrontiert. Die späten Q1-Käufe durch chinesische Käufer haben die Verfügbarkeit von Schalenware weiter verringert. Wir sehen bereits Engpässe bei allen Grössen von Hälften, aber auch zunehmend bei mehreren Stückgrössen.

Marktprognose:

Da die positiven COVID-19-Nachrichten und Impfungen in den Industrieländern anhalten, werden sich die Märkte weiter öffnen und eine erhöhte Nachfrage wird folgen. Die chinesischen Käufe aus den USA halten an.

Es wird erwartet, dass sie das auf dem Markt verbliebene Rohmaterial aufbrauchen werden. Eine südafrikanische Ernte von schätzungsweise 45 Mio. lbs. wird voraussichtlich ebenfalls überwiegend vom chinesischen Markt gekauft werden. Ein erhöhter nordamerikanischer Verbrauch und eine konstante Nachfrage von internationalen Märkten stützen weiterhin die Pekannusspreise.

Ein allgemeiner Preisanstieg für alle Pekannussgrössen mit einem Schwerpunkt auf Hälften wird wahrscheinlich für den Rest der Saison anhalten. Knappheit tritt bereits auf und wird sich im Laufe des Q2 weiter zunehmen.

26.04.2021

Paranüsse: Market Update - Ernte 2021

Der Markt für Paranüsse aus Ernte 2021 hat viele Entwicklungen erlebt.

Die Preise sind in einem Masse gestiegen, was uns stark an die hohen Schwankungen im Jahr 2017 erinnern.

Mehrere Faktoren haben den Markt dazu gebracht sehr vorsichtig Material in einem unsicheren Umfeld anzubieten. Die Verfügbarkeit des Rohmaterials war der Hauptfaktor für die Verpacker keine Ware anzubieten.

Die Preise für Rohmaterial sind stark gestiegen und die laufenden Verhandlungen zwischen Bauern und Verpackern haben zu einem Markt mit sehr wenigen Angeboten für geschältes Material der neuen Ernte geführt.

Die Verpacker waren nicht in der Lage, Rohmaterial zu wettbewerbsfähigen Preisen einzukaufen und waren letztendlich nicht fähig, Kerne zu produzieren und anzubieten.

Derzeit arbeiten die meisten Fabriken mit den zuvor kontraktierten Mengen.

Es gibt Berichte, dass die Ernte 2021 im Vergleich zum letzten Jahr um 30-35 % geringer ausfallen wird. Im Allgemeinen war die Ernte 2020 ausreichend verfügbar, um die Nachfrage des Marktes gut zu bedienen.

In diesem Jahr müssen wir abwarten, wie sich die Nachfrage entwickeln wird. Höhere Preise könnten sich auf die Nachfrage der Endverbraucher auswirken.

Auf der anderen Seite, während Europa langsam anfängt, eine gewisse Erleichterung bei den Covid-19-Messungen und einen normaleren Sommer zu spüren, leidet Südamerika immer noch sehr. Der Inlandsverbrauch von Paranüssen wird ebenfalls betroffen sein, was einen gewissen Druck auf die Knappheit ausüben könnte.

Mit Blick auf die nächste Ernte sehen wir gute Umstände für eine frühe Entwicklung der neuen Ernte in diesem Jahr, da wir starke Regenfälle sehen. Es könnte sogar sein, dass die neue Ernte bis zum Ende des Jahres verschifft wird.

Wir können Ihnen raten, Ihren Bedarf bis zum Ende des Jahres zu decken, da wir sehen, dass die Obergrenze noch nicht erreicht ist.

Dieses Erntejahr wird früh zu Ende gehen, da es keine Angebote mehr aus den Ursprungsländern gibt und die meisten Fabriken ihre Produktion im September einstellen.

22.04.2021

Iran Pistazienkerne: Frost im Iran

Iran

In der letzten Woche hat es in den Pistazienanbaugebieten des Irans Frost gegeben. Die Gebiete in Kerman und Rafsanjan sind unterschiedlich stark in Mittleidenschaft gezogen worden.
Einige Farmer berichten von Schäden bis zu 80 %, andere von 20 %. Inzwischen kann jedoch davon ausgegangen werden, das um die 40 % der Ernte zerstört worden ist. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Pistazienpreise im allgemeinen als auch auf die grünen Pistazienpreise im Besonderen.

Nicht nur Mutter Natur hat die Preise nach oben getrieben, sondern auch die Politik und damit die Währung.
Seitdem die Atom Verhandlungen mit dem Iran wieder aufgenommen wurden, ist die Hoffnung der Iraner gestiegen, dass die Sanktionen gegen ihr Land reduziert werden. Dies wiederum führte zu einem stärkeren iranischen Rial.

Wir erwarten in den nächsten Tagen einen Preisschub.

 

Türkei

Auf dem türkischen Pistazienmarkt hat es, ganz anders als bei dem iranischen, keine Veränderungen gegeben. Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir nun auch türkische Pistazienkerne aus kontrolliert biologischem Anbau anbieten können.

 

20.04.2021

Cashews: Fester Trend setzt sich fort

Die Preise für Cashews steigen weiter an. Eine unmittelbare Trendwende ist nicht zu erwarten.

Als Folge der ungewöhnlich intensiven und anhaltenden Niederschläge zu Beginn der Blüteperiode in Kambodscha und Vietnam fallen die ersten Anlieferungen von neuerntiger Ware nicht nur verspätet aus, sondern auch geringer als erwartet, und zudem von unterdurchschnittlich kleinem Kaliber. Auch die Ernten in Westafrika scheinen nicht die erhofften Erträge zu bringen, so dass im Moment weniger Rohware als ursprünglich angenommen zur Verfügung steht. Dieser Engpass hat in den letzten Wochen die Preise weiter nach oben getrieben.

Indien wird derweil heftigst von der zweiten Covid-19-Welle getroffen. Trotz den von der Regierung Modi angekündigten Massnahmen zur Eindämmung ist angesichts der Kumbh Mela-Feierlichkeiten das Schlimmste zu befürchten. Kumbh Mela ist das grösste hinduistische Fest, bei dem sich dieses Jahr im April zwischen 30 und 40 Mio Gläubige in der Stadt Haridwar für ein rituelles Bad im Ganges einfinden. Da hierbei keinerlei Corona-Beschränkungen gelten ist im Land mit weiterhin sprunghaft ansteigenden Fallzahlen zu rechnen. Welchen Einfluss diese Entwicklung auf den Cashew-Markt hat ist ungewiss.

Als Folge der anhaltenden logistischen Schwierigkeiten auf dem Seeweg haben sich auch in den Destinationen die Preise auf dem Spotmarkt weiter befestigt, was zu einem gewissen Grad auch die Preise im Ursprung antreibt. Der aktuell sehr gute Auslastungsgrad der Verarbeiter in Vietnam ist in dieser Situation wenig hilfreich, wenigstens aus Sicht der Abnehmer.

Eine unmittelbare Trendwende bezüglich der weiteren Preisentwicklung ist damit leider wenig wahrscheinlich. Sollte es sich zeigen, dass die Ernten tatsächlich geringer als erwartet ausfallen, so wäre ein Preisschub auf dem Rohwarenmarkt gewiss. Gleichzeitig sind die Regalpreise im Detailhandel weltweit sehr tief, was die Nachfrage auf hohem Niveau hält. Und wenn Mitte Mai die arabischen Käufer nach dem Ende des Ramadans wieder auf den Markt kommen, dann könnte gar noch zusätzliche Nachfrage entstehen.

Vor dieser Ausgangslage empfehlen wir, den Bedarf über mindestens drei bis sechs Monate abzusichern.

12.04.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen März 2021

Im März hat Kalifornien 267 Mio lbs Mandeln verladen, 28 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 1.98 Mia lbs, 18 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.09 Mia lbs 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 811 Mio lbs, 46 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 79 % der verfügbaren Menge verkauft, prozentual genau gleich viel wie im Vorjahr.

In den kalifornischen Seehäfen beeinträchtigen die logistischen Schwierigkeiten weiterhin den Güterverkehr. Obschon eine langsame Verbesserung der Lage zu beobachten ist erwartete der Markt geringere Verladungen. Doch weit gefehlt! Mit grossem Stolz wird ein neuer Monats-Rekord vermeldet, so dass aus der laufenden Ernte nunmehr sieben von acht Monaten mit Spitzenwerden aufwarten konnten. Auch die neuen Verkäufe im März waren sehr erfreulich, so dass aktuell mit einem Übertrag von 700 Mio lbs in die neue Saison gerechnet wird.

Was nach viel tönt, ist im Verhältnis aber nicht mehr oder nicht weniger als in anderen Jahren auch. Entsprechend zeichnet sich bereits jetzt ein Mangel bei gewissen Sorten und oder Kalibern ab. Dies führt für laufende Ernte zu unterschiedlicher Preisentwicklung: Während Standard-Ware im März stabil notierte, zeigten Artikel mit abnehmender Verfügbarkeit eine klare Tendenz zu Aufschlägen.

Die letzten Wochen brachten in den Plantagen teilweise regnerisches und stürmisches Wetter. Allerdings waren die Niederschläge nicht sehr reichlich, so dass sich die anhaltende Trockenheit weiter ausbreitete und die Verfügbarkeit von Wasser erneut abnahm. Damit steht als zentrale Frage nun diejenige nach der Grösse der neuen Ernte im Raum. Den Reigen der Prognosen dazu wurde bereits letzte Woche eröffnet, und dem Vernehmen nach soll diese Woche eine weitere Schätzung folgen.

Mit den sehr guten Verladungen und ebensolchen Verkäufen ist die kalifornische Mandelindustrie auf Kurs. Unter Berücksichtigung des erwarteten Übertrages und der diesjährigen Ernte dürfte wenig Spielraum für grossartige Preissteigerungen bestehen. Dennoch ist je nach Sorte und Kaliber über die nächsten Monate mit gewissen Preissteigerungen zu rechnen. Umsichtige Käufer dürften daher gut beraten sein, sich rechtzeitig abzusichern.

26.03.2021

Kokosraspel: Kapazitätsprobleme, Verspätungen, Preisanstieg

Die Versorgung mit Rohstoffen (nicht nur DC, sondern alle Nüsse und Trockenfrüchte) und insbesondere aus Südostasien war - gelinde gesagt - im ersten Quartal 2021 ziemlich stressig. Wir alle wissen um den extremen Anstieg der Frachtkosten. Zum Glück scheint sich das zu stabilisieren. Aber die Reedereien haben uns im Gegenzug ein anderes Problem beschert: Verspätungen, riesige Verspätungen.

Wir sehen, wie unsere Packer in den Ursprungsländern mit der Buchung von Containern/Schiffen zu kämpfen haben, und wenn das Material gebucht ist, sehen wir, wie die Container auf die nächsten Schiffe verschoben werden, und wenn sie dann endlich an Bord sind, müssen wir feststellen, dass die Schiffe Wochen länger brauchen, um von Asien nach Europa zu kommen.

Das ist sehr besorgniserregend und unangenehm für uns alle, die im DC-Geschäft tätig sind.

Als Folge dieser aussergewöhnlichen Verzögerungen geht die Nachfrage nach "Spot Europe"-Ware durch die Decke. Besonders Material philippinischen Ursprungs ist sehr gefragt. Es gibt einen konstanten Fluss von Anfragen europäischer Käufer, die nach "Spot Europe" Material suchen.

Nach mehreren Wochen der Entspannung zeigt der DC-Markt in Sri Lanka seit Ende letzter Woche wieder Festigkeit.  Auch der Preis für frische Kokosnüsse ist letzte Woche gestiegen. Alle DC-Mühlen werden um den 12. April herum die Produktion einstellen, da sie Neujahrsferien haben. Die Wiederaufnahme der Produktion wird erst nach dem 20. April erfolgen. Diese Unterbrechung wird im April zu einer Angebotsverknappung führen, die sich auch auf die Preise auswirken wird. 

Auf den Philippinen werden immer mehr Menschen "positiv" auf COVID-19 getestet. Die Zahl ist höher als zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr. Die philippinische Regierung führt nun strengere Massnahmen ein, die voraussichtlich zu operativen Problemen führen werden.

Abgesehen davon ist die Versorgungslage mit Nüssen auf Luzon weiterhin angespannt, da die Erholung der von der Taifun-Serie im letzten Quartal 2020 betroffenen Quellgebiete noch aussteht. Offensichtlich sind die philippinischen Produzenten immer noch mit ihren Lieferungen im Rückstand. Je nach Packer sogar bis zu 6/8 Wochen. Und es gibt keine Anzeichen, dass die Verlader in den nächsten 2 bis 3 Monaten aufholen können.

Indonesien hat in letzter Zeit recht gut in den Mittleren Osten verkauft (Ramadan-Verkäufe). Infolgedessen sind die Preise aus dieser Herkunft nach oben geklettert. Vor allem Medium-cut ist jetzt deutlich teurer als noch vor ein paar Wochen. Die Versorgung ist einigermassen normal und Verzögerungen bei der Verschiffung werden nicht durch Produktionsprobleme verursacht, sondern nur durch die Verfügbarkeit von Containern/Platz auf Schiffen.

25.03.2021

Türkische Sultaninen: stabiler Markt, volatile Währung

Der Markt für türkische Sultaninen ist stabil trotz der Unsicherheiten wie z.B. der Währung. Der USD hat sich gegenüber der Türkischen Lira massiv verstärkt. Dadurch ist die Nachfrage in den letzten Tagen gestiegen.]Die Hauptproblematik liegt in diesen Wochen bei der Logistik. Es wird immer schwieriger, leere Container zu erhalten. Die Transportpreise haben sich massiv verteuert und die Verschiffungsdaten werden laufen verschoben.

Die Weingärten erwachen langsam aus dem Winterschlaf und die Blütephase beginnt in den kommenden Wochen. Der aussergewöhnliche Schneefall der letzten Nacht in den Anbaugebieten hat offensichtlich noch keine Schäden verursacht. Leider wird jedoch in den kommenden Nächten Frost erwartet. Dies hätte dann sicherlich einen negativen Einfluss auf die jungen Triebe.

23.03.2021

Türkische Aprikosen: Frostgefahr

Die Blüteperiode der türkischen Aprikosen hat Mitte März begonnen und im Hauptanbaugebiet im Raum Malatya stehen die Bäume voll in der Blüte. Leider sagen die Wetteraussichten für die kommenden Tage Ungutes voraus. Von Freitag bis Sonntag rechnet man mit strengem Frost (Nachttemperaturen bis minus 5° C). Das Warnsystem der Landwirtschaftsbehörden steht auf Stufe rot. Sollte dies tatsächlich eintreffen wäre mit grösseren Schäden an den Kulturen zu rechnen. Etliche Exporteure haben sich vom Markt zurückgezogen und warten die kommende Woche ab, um die Situation in den Anbaugebieten besser überschauen zu können.

Die Türkische Lira ist weiterhin sehr volatil. So verlor sie in relativ kurzer Zeit rund 10% zum USD. Die Währungssituation wird auch weiterhin ein Hauptfaktor für die Kalkulation des Exportpreises sein.

23.03.2021

Cashews: Markt hat gedreht, Preise steigen

Anfangs Monat haben die Preise für Cashews gedreht und zeigen nun leicht nach oben. Zunehmende Nachfrage und verspätete Rohwarenankünfte sind die Auslöser der Bewegung.

In den letzten Wochen ist die weltweite Nachfrage nach Cashewkernen gestiegen: China verfügt vor dem Hintergrund der Unsicherheiten im Fahrwasser der Pandemie nur über geringe Lager, so dass im Nachgang zu den Neujahrsfestlichkeiten die dortigen Lager aufzufüllen waren. Die arabische Welt deckt sich im Vorfeld des Ramadans ebenfalls ein. In Europa und den USA führen die anhaltenden Verspätungen in der Logistik zu knappen Spotmärkten, was die Anspannung zusätzlich erhöht.

Gleichzeitig sind die Ernten in Vietnam, Kambodscha und teilweise auch in Indien verspätet. In Afrika sehen wir normale bis gute Erträge und ansprechende Qualität der Rohware, doch auch hier führt der Mangel an Containern und Schiffsplatz zu verspäteten Lieferungen zu den Verarbeitern. Die dadurch entstehende Knappheit an Rohware verstärkt den Trend zu festeren Preisen.

Der weitere Verlauf des Marktes hängt damit nicht zuletzt von den effektiven Rohwarenerträgen in Vietnam und Kambodscha ab. Hierzu werden Befürchtungen geäussert, dass verspätete Ernten mitunter unter den Erwartungen ausfallen könnten. Ob dies tatsächlich zutrifft oder aber als Gerücht zu klassieren ist, werden die kommenden Wochen zeigen.

Wir empfehlen, den Markt zu begleiten und von den immer noch sehr attraktiven Preisen zu profitieren.

12.03.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Februar 2021

Im Februar hat Kalifornien 234 Mio lbs Mandeln verladen, 16 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 1.712 Mia lbs, 16 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.09 Mia lbs 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 887 Mio lbs, 51 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 74 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 73 % im Vorjahr.

Angesichts der anhaltenden logistischen Herausforderungen in den kalifornischen Häfen erwartete der Markt einen weiteren schwachen Monat. Umso grösser nun die Überraschung eines neuen Rekordes. Damit können nun aus der laufenden Kampagne sechs von sieben Monaten als Allzeitrekorde verbucht werden.

Die Anlieferungen aus der laufenden Ernte liegen bei 3.09 Mia lbs. Schlussendlich ist mit einer Ernte von 3.1 Mia lbs zu rechnen, was seitens der Anbieter seit längerem eingepreist ist. Der Übertrag dürfte im Bereich von 700 Mia lbs ausfallen.

Die Rahmenbedingungen der Blüte waren nahezu ideal. Negativ zu Buche schlagen indes ein sich abzeichnender Wassermangel, gewisse Stürme während der Blüte und Schneeregen mit Hagel in gewissen Regionen mit bis dato ungewissen Schäden während der letzten Nacht. Die spekulativen Erwartungen zur neuen Ernte deuten Richtung 2.8 Mia lbs.

Der Januar geht damit nicht als Trendwende in die Annalen ein, sondern bloss als Stolperer. Das erleichterte Aufatmen der Erzeuger war kaum zu überhören, und die Reaktion in Form von leicht festeren Preisen folgte auf dem Fuss. Kalifornien hat damit erneut bewiesen, dass mit einem adäquaten preislichen Anreiz der Appetit auf Mandeln problemlos befeuert werden kann. Die Schwierigkeiten in den Häfen Kaliforniens werden uns noch länger als erwünscht beschäftigen. Wären da nicht die Unwägbarkeiten bezüglich Nachfrage in den kommenden Monaten, so gäbe es wohl wenige taugliche Argumente gegen eine sehr weitreichende Deckung. Sofern vertretbar empfehlen jedoch genau dies.

03.03.2021

Südafrikanische Weinbeeren: Ernteschätzung nach unten korrigiert

Leider haben die starken Regenfälle von Ende Januar und anfangs Februar in Südafrika nun doch grössere Schäden an den Kulturen verursacht als zuerst vermutet. Die Ernteschätzung wurde seither laufend nach unten korrigiert. Nachdem es zuerst nach einer Rekordernte von 80-85000 t aussah, wurden die Zahlen auf neu rund 60-65000 t angepasst. Die Trauben müssen sehr gut kontrolliert werden und der Ausfall ist höher als zuerst vermutet. Es ist mit steigenden Preisen zu rechnen.