Marktberichte

16.04.2014

Kalifornische Mandeln: Preise trotz guter Nachfrage leicht schwächer

Trotz der anhaltenden Rekordnachfrage im Inland und erstarkten Exporten im März notieren die Preise für kalifornische Mandeln anfangs dieser Woche leicht schwächer.

Obschon die Verladungen in Kalifornien auch im Export wieder an Tempo zugelegt haben sieht der Markt einen leichten Druck zu günstigeren Preisen. Auslöser dazu ist mitunter die Zurückhaltung der Abnehmer gegenüber langfristigen Abschlüssen. Viele Käufer leben weiterhin von der Hand in den Mund, so dass zunehmende Warenzuflüsse am Markt die Preise leicht nach unten drücken. Während weiterhin viele Erzeuger in Kalifornien angesichts der anhaltenden Trockenheit nur sehr konservativ anbieten, hoffen die Käufer dennoch auf eine erneute grosse Ernte und spekulieren (insbesondere für neue Ernte) auf bessere Preise. Vor dem Hintergrund der geringen Lager seitens der Abnehmer kann dieser Trend jedoch rasch wieder kehren, so dass erhöhte Volatitliät niemandem überraschen wird.

Dass Kalifornien in der Vermarktung stetig steigender Produktion sehr erfolgreich ist geht aus dieser Grafik hervor. Produktion und Absatz zeigen seit Mitte der 90er-Jahre unbeirrbar nach oben, ohne dass dabei unverhältnismässige Überschüsse angehäuft werden. Dass die Preise diesem Trend folgen zeigt, dass grösseres Angebot nur dann zu tieferem Preis führen muss, wenn sich die Nachfrage statisch verhält. Dank der anhaltenden Bemühungen des Almond Board of California zieht der weltweite Konsum von Mandeln jedoch laufend an, so dass auch bei grösserem Angebot immer höhere Preise bezahlt werden.

11.04.2014

Kalifornische Mandeln: Verschiffungen März 2014

Im März hat die kalifornische Mandelindustrie 151 Mio lbs verladen, 7.6 % mehr als im Vorjahresmonat. Absatztreiber ist weiterhin der Inlandmarkt, der 9.2 % zugelegt hat, während der Export immerhin 6.6 % höher liegt. Gesamthaft liegen die Verladungen aus laufender Ernte nunmehr 4.1 % über Vorjahr. Wie schon seit einigen Wochen erwartet haben die Anlieferungen aus laufender Ernte nun die 2 Mia-Grenze überschritten.

Die ganze Mandelstatistik März 2014

03.04.2014

Türkische Sultaninen: Aussichten für neue Ernte verhalten positiv

Nach dem unerwarteten Preisrutsch anfangs Jahr haben sich die Preise für tükische Sultaninen im März stabilisiert. Aus laufender Ernte sind die dunkleren Beeren der Nr. 8 und 9 noch in ausreichenden Mengen verfügbar, während die Bestände an heller Ware der Nr. 10 und 11 mehr und mehr schwinden. Auch kleinkalibrige Beeren sind zunehmend gesucht.

Die Entwicklung der neuen Ernte verläuft mehrheitlich gut. Wie viele andere Kulturen starteten auch die Reben im Hinterland von Izmir als Folge des milden Winters verfrüht in die neue Saison. Das daraus resultierende erhöhte Frostrisiko kühlte den Mut der üblichen Spekulanten ab, so dass Offerten für neue Ernte nur spärlich verfügbar waren. Bis Ende letzter Woche verlief die Entwicklung jedoch problemlos, doch dann streifte der Kälteeinbruch, der v.a. die Region Malatya und die mittlere und östliche Schwarzmeerküste traf, partiell auch die Region Izmir, wobei sich der Schaden an den Kulturen nach aktuellem Stand des Wissens jedoch in Grenzen halten soll. Bis dato darf also alles in allem auf eine relativ gute Ernte gehofft werden, wobei bis zur Lese und der nachfolgenden Trocknungsperiode ungünstige Einflüsse seitens der Witterung und auch durch Befall und Krankheiten vorbehalten bleiben.

Preistreibend wirkt seit dem letzten Wochenende die erstarkte Türkische Lira, die im Anschluss an die Kommunalwahlen in der Türkei gegenüber dem US Dollar markant an Stärke gewonnen hat, was Exporte unmittelbar verteuert. Sollte dieses Resultat als Indikator für die im August anstehenden Präsidentschaftswahlen gelten und der jetztige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Sieger daraus hervorgehen, so muss auch mittelfristig mit einer weiterhin festen Lira gerechnet werden.

Angesichst der aktuellen Ernteaussichten sehen wir nunmehr erste Offerten für neue Ernte. Dabei liegen die Notierungen je nach Produkt und Spezifikation rund 5-10 % unter laufender Ernte. Im Sinne einer Risikoverteilung raten wir Käufern mit grösserem Bedarf zu einer Teildeckung.

01.04.2014

Türkische Haselnüsse: Schnee an der Schwarzmeerküste

Am vergangenen Wochenende hat eine Kältewelle an der türkischen Schwarzmeerküste teilweise heftige Niederschläge mit Schnee in den mittleren und höheren Lagen gebracht. In den Hügeln über rund 300 Meter über Meer fielen dabei die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Über die konkreten Auswirkungen auf die Haselnusskulturen sind noch keine zuverlässigen Informationen verfügbar, die wichtigen Marktteilnehmer haben sich zurückgezogen.

31.03.2014

Türkische Aprikosen: Frost in Malatya beschädigt Kulturen

Am vergangenen Wochenende hat ein Frost die Region um die ostanatolische Stadt Malatya, dem Hauptanbaugebiet der türkischen Aprikosen, getroffen. Dabei wurden nächtliche Tiefstwerte von -5 °C samstags und -8 °C sonntags gemessen.

Erste Schadensmeldungen berichten von Beeinträchtigungen in der Höhe von 60-70 %. Auch für heute Nacht ist nochmals Frost angesagt. Die meisten Ablader sind daher für den Moment vom Markt zurückgezogen. Eine präzisere Abschätzung des Schadens wird erst in einigen Tagen möglich sein. Der Ausfall wird jedoch zweifelsohne die Preise nach oben treiben, sowohl für laufende wie auch für neue Ernte.

Zusätzlich preistreibend wirken die türkischen Kommunalwahlen des vergangenen Wochenendes. Die regierende AKP unter Ministerpräsident Erdoğan konnte dabei nach Auszählung von 80 % der Stimmen einen Anteil von rund 45 % verbuchen, weit vor der säkularen Oppositionspartei CHP, die nur rund 28 % der Stimmen erhielt. Obschon gemäss verschiedenen Berichten der AKP jedes Mittel zu Gewinnung der Stimmen recht war, feierte Erdoğan den Sieg als demokratische Legitimation seines harten Kurses un dkündigte im gleichen Atemzug Massnahmen gegen seine Gegner an. Das klare Wählervotum hat denn auch der Türkischen Lira gegenüber dem US Dollar Auftrieb verliehen, so dass die Lira aktuell auf Zwei-Monats-Hoch notiert, was in der Folge natürlich türkische Exporte verteuert.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, welchen Schaden die Aprikosenplantagen tatsächlich erfuhren. Entsprechend wird sich der Markt auf neuen - hohen! - Niveau einpendeln.

26.03.2014

Kalifornische Mandeln: Wetter gut, Preise trotzdem leicht fester

Bei sehr guten Witterungsbedingungen verläuft die Entwicklung der kalifornischen Mandeln nahezu optimal. Als Folge des wärmsten Winters seit Beginn der Aufzeichnungen und der frühlingshaften Temperaturen ist die gesamte Vegetation schon weiter entwickelt als üblich, so dass nach heutigem Wissensstand mit einer frühen Ernte gerechnet werden kann.

Trotz dieser guten Ausgangsbedinungen (im Nachgang einer sehr guten Blüte!) sehen wir wieder etwas steigende Preise. Während der Ursprung in den letzten Wochen trotz der geschilderten Umstände keinerlei Ambitionen zu Preisgeständnissen zeigte, sahen sich europäische Spekultanen ermutigt, auf nachgebende Preise zu wetten. Wie es nun den Anschein erweckt vermochte die nach wie vor herrschende Dürre in Kaliforninen und der daraus resultierende Widerstand der Ursprungs diesen Mut rasch wieder abzukühlen, so dass sich die Preise aus zweiter Hand nun wieder denen des Ursprungs annähern.

Weitere Impulse erwartet der Markt von der Publikation der März-Verladungen, die in gut zwei Wochen ansteht. Kurz darauf werden dann die Schätzung der Anbaufläche und die subjektive Ernteschätzung folgen. Wir empfehlen daher, rechtzeitig die Positionen bis ins 1. Quartal 15 zu prüfen und ggf. eine Teildeckung vorzunehmen.

26.03.2014

Türkische Haselnüsse: Preise geben leicht nach

Nachdem vorletzte Woche eine Kältewelle die Temperaturen an der türkischen Schwarzmewerküste gegen den Nullpunkt sinken liess befürchteten die Erzeuger von türkischen Haselnüssen Frostschäden. Nach heutigem Stand des Wissens erfuhren die Kulturen jedoch keine Beeinträchtigungen, so dass die Preise auch vor dem Hintergrund der nunmehr wieder milden Temperaturen und dem abnehmenden Frostrisiko wieder nachgeben. 

Nebst den Witterungsbedingungen werden die politischen Ereignisse weiterhin die Preise wesentlich mitbeeinflussen. In den letzten Monaten haben Währungsturbulenzen verschiedener Schwellenländer deren Währungen gedrückt und damit Exporte vergünstigt. Am kommenden Wochenende nun finden in der Türkei Kommunalwahlen statt, und im August wird die Präsidentschaftswahl stattfinden, nach dem Willen von Mininsterpäsident Erdoğan erstmals im „amerikanischen Stil“, der es u.a. den Kandidaten erlaubt, persönliche Spenden für ihre Kampagne entgegenzunehmen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Korruptionsvorwürfe gegen Erdoğans Regierungspartei AKP darf dieser Aspekt als spannende Ausgangangslage bezeichnet werden. Die verschiedenen denkbaren Auswirkungen im Nachgang der Wahlen könnten im Endeffekt erneut die Währungssituation beeinflussen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Exportpreise.

12.03.2014

Kalifornische Mandeln: Verschiffungen Februar 2014

Im Februar hat die kalifornische Mandelindustrie 149 Mio lbs verladen, 6.7 % weniger als im Vorjahresmonat (der
allerdings ein Allzeit-Rekord war). Weiterhin zeigen Indien und China kaum Kaufinteresse, so dass die Verladungen
dahin 30 % unter Vorjahr liegen. Japan dagegen liegt 20 % über Vorjahr, und auch Spanien liegt 7 % höher.
Weiterhin brilliert der Inlandabsatz, diesmal gar mit 26 % über dem Vorjahresmonat.

Alle relevanten Zahlen und unseren ausführlichen Kommentar finden Sie hier.

 

14.01.2014

Südafrikanische Sultaninen: Ernteerwartungen 20 % unter Mittelwert

In Südafrika bewegen sich die Temperaturen in den Sultaninen-Anbaugebieten bei trockener Witterung im für diese Zeit üblichen Rahmen, aktuell werden Tagestemperaturen von 38-41 °C gemessen.

Die Ernte der Tafeltrauben kommt mit rund 2 Wochen Verspätung nun zum Ende. Der Zuckergehalt der Trauben ist tiefer als üblich. Trotz eines ernstzunehmenden Frostes in der Nacht des 22. Septembers letzten Jahres ist die Qualität der Früchte erstaunlich gut. Allerdings erwarten unsere Produzenten eine Minderernte von 20 % gegenüber dem Mittelwert. Die Ausgangslage für die Sultaninen präsentiert sich uns wie folgt:

  1. Die Entwicklung der Kulturen ist rund 2 Wochen verspätet. Die Produzenten werden als Folge der verzögerten Zuckerbildung in den Trauben erst in der zweiten Februarwoche mit der Lese beginnen. Dank des umfangreichen Übertrages von rund 8'000 to aus Ernte 2013 sollte diese Verspätung den Markt jedoch nicht beeinträchtigen.
  2. Aktuell wird eine Ernte von rund 40'000 to erwartet, was weniger ist als im Vorjahr, aber mehr, als der Frost vom 22.09.13 erhoffen liess.
  3. Die Qualität der Trauben ist gut, sie erreicht aber als Folge des tieferen Zuckergehaltes der Beeren nicht die sehr guten Werte des Vorjahres.
  4. Der tiefere Zuckergehalt könnte bei den Golden und Orange River Sultaninen zu einer grösseren Streuung der Farbe führen. Allenfalls kann dies durch erhöhten Sortieraufwand bei der Rohwarenverarbeitung kompensiert werden.
  5. Der Anteil an Beeren der Qualität "Choice" wird insgesamt geringer sein.
  6. Weil der Frischfruchtsektor, der von den Erzeugern immer vorrangig beliefert wird, dieses Jahr eine überproportionale Menge grosskalibriger Trauben nachfragte, bleiben verhältnismässig mehr Beeren mittleren und kleinen Kalibers zum trocken übrig, so dass der gesamthafte Anteil an Jumbo-Sultaninen geringer sein wird.