Marktberichte

08.02.2017

Macadamias: Preise tendenziell weiter fest

Im letzten Jahr wurden weltweit rund 165'000 bis 170'000 t Macadamias (in der Schale) geerntet, rund 10'000 t weniger als im 2015. Dass damit trotz weltweit zunehmenden Anbauflächen ein schlechterer Ertrag resultierte begründet sich in der Dürre in Afrika, die das Ertragspotential markant schmälerte. Durch diese ungünstige Ausgangslage bestehen kaum Überträge.

Für die diesjährigen Ernten wird aktuell mit einem Ertragszuwachs von rund 10 % gegenüber Vorjahr gerechnet. Aus Afrika wird gemeldet, Niederschläge hätten zwar etwas Linderung von der Dürre gebracht, aber leider zu spät, um die laufende Ernte noch wesentlich begünstigen zu können.

Derweil zeigt vor allem Asien weiterhin robusten Nachfrageanstieg, insbesondere für ganze Kerne. Aber auch die USA und Europa sind stabile Abnehmer, so dass im weiteren Verlauf trotz höheren Ernteerwartungen bestenfalls mit stabilen, eher aber wohl mit leicht festeren Preisen zu rechnen ist. Dabei ist insofern zu differenzieren, als dass ganze Kerne auf Grunde der geschilderten Lage einen festeren Preisverlauf zeigen dürften, während Bruch attraktiver notieren könnte. Allenfalls könnte bereits Ende dieser Woche, wenn in China die Neujahrsfestivitäten zu Ende gehen, zunehmende Nachfrage die Preise antreiben. Es dürfte sich daher auszahlen, den Bedarf für Lieferungen im ersten Semester zeitnah abzudecken.

31.01.2017

Kokosraspel: Komplexer Ölmarkt

Kokosraspelpreise zeigen sich fester, nach dem die Kokosnussölpreise sich dem Niveau anderer Ölpreise angepasst haben. Starke Beschaffung von neuen Mühlen in den Philippinen und der Konkurrenz aus Indonesien halten die Preise davon ab, noch weiter anzusteigen.

Die Neuigkeiten, dass ein philippinischer Verlader ein ganzes Lagerhaus voll mit Kokosraspel hat zum Verkauf, halten die Preise tiefer als erwartet. Allerdings dürften diese Kapazitäten nur von kurzer Dauer sein.

25.01.2017

Cashews: Nachfragesteigerung befestigt Preise

Nachdem seit Mitte November die Preise für Cashews stetig leicht nachgegeben haben hat zunehmendes Kaufinteresse die Preise in den letzten zwei Wochen teilweise heftig nach oben getrieben.

Für die Käufer, die noch Ware aus Ernte 2016 benötigen, kommt diese Entwicklung denkbar ungünstig. In Indien waren die Rohwarenlager primär als Folge der hohen Preise und der widrigen ökonomischen Bedingungen im Inland sehr gering, und auch in Vietnam hielten die Verarbeiter nur geringen Mengen an rohen Kernen vorrätig. Der plötzliche Nachfragezuwachs trocknete den Markt sehr rasch aus und brachte damit die Preise auf das aktuelle Niveau.

Rasche Besserung ist nicht zu erwarten, denn ab dem kommenden Samstag wird in Vietnam offiziell das Tet-Fest gefeiert. Doch schon in den Tagen vor dem wichtigsten nationalen Fest und auch danach ruht die Arbeit, so dass Verladungen aus Vietnam schon in dieser Woche zum Erliegen kommen. Indien kann aus den geschilderten Gründen nicht in die Bresche springen. Und wenn dann ab Anfang Februar in Vietnam die Fabriken wieder zu arbeiten beginnen werden sich aller Augen auf die Entwicklung der neuen Ernten richten, so dass die Nachrichten dazu den Preisverlauf beeinflussen werden.

24.01.2017

Kalifornische Mandeln: Preise zeigen weiter leichte Schwäche

Ungeachtet der hervorragenden Verladungen und auch der sehr guten Vorverkäufe zeigen die Preise für kalifornische Mandeln weiter leichte Schwäche. Verantwortlich für diese Tendenz sind die sehr umfangreichen Niederschläge dieses Winters, dank denen in der kommenden Saison viel mehr Wasser zur Versorgung der Kulturen zur Verfügung stehen wird als in den letzten Jahren.

Damit sind die Voraussetzungen für eine gute Ernte weiterhin intakt. Unter diesen Vorzeichen sind manche Produzenten weiterhin mit attraktiven Angeboten am Markt. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass bei anhaltenden Verladungen gewisse Sorten und Kaliber früher oder später knapp werden.

Wir empfehlen daher, den Bedarf für Lieferungen bis ins 3. und 4. Quartal zu prüfen und ggf. zu decken. Auf Wunsch sind dazu auch schon Offerten für Ernte 2017 verfügbar.

24.01.2017

Türkische Haselnüsse: Preise weiterhin verhältnismässig attraktiv

Trotz einer geringen Korrektur in den letzten Tagen notieren türkische Haselnüsse dank der schwachen Lira weiterhin insgesamt recht attraktiv.

Allerdings wird der Warenzufluss durch die Bauern, die weiterhin den grössten Teil der Ware in eigenen Händen halten, nach wie vor knapp gehalten. Angesichts der Inflation, die letztes Jahr rund 25 % betrug, darf es nicht erstaunen, dass die Produzenten lieber Realwerte als Bargeld, das laufend an Wert verliert, horten. Die andere, nicht minder wichtige Einflussgrösse ist natürlich die Entwicklung der neuen Ernte. Sollte diese durch Frost oder anderweitige ungünstige Einflüsse Schaden nehmen, so würde dies die Preise unmittelbar nach oben treiben. Im Moment herrschen an der türkischen Schwarzmeerküste kalte Temperaturen, so dass die Plantagen noch im Winterschlaf und damit keinen negativen Einflüssen ausgesetzt sind.

Trotz des übersichtlichen Verkaufsinteresses seitens des Ursprungs betrachten wir die aktuellen Preise als einladend genug, um eine Eindeckung bis Mitte Jahr zu prüfen.

24.01.2017

Türkische Sultaninen: weiterhin günstige Preise

Die sehr gute Nachfrage nach türkischen Sultaninen in den vergangenen Monaten hat die Produzentenpreise in den letzten 4 Monaten um rund 20% steigen lassen. Nur dank der momentanen Währungssituation (die türkische Lira hat im selben Zeitraum gegenüber dem USD rund 20% eingebüsst) blieben die Exportpreise auf einen sehr günstigen Niveau stehen.

Aufgrund der allgemeinen Situation in der Türkei ist es sehr schwierig vorauszusehen, wie sich die Währungskurse entwickeln. Im April werden die ersten Ernteprognosen verfügbar sein. Bei guten Bedingungen während der Blüte (kein Frost) kann weiterhin  mit günstigen Preisen gerechnet werden. Sollten jedoch Witterungseinflüsse die neue Ernte beeinträchtigen, wäre mit sofortigen Preiserhöhungen zu rechnen. Auch eine Schwächung des USD gegenüber der türkischen Lira hätte sofortigen unmittelbaren Einfluss auf die Preise.

Aufgrund der momentan sehr günstigen Preise ist eine längerfristige Deckung (z.B. bis Anschlussernte) sicherlich prüfenswert.

19.01.2017

Chilenische Pflaumen: Gute Entwicklung der neuen Ernte, Preise dennoch fester

Trotz einiger Meldungen über Frost zu Anfang der Wachstumsperiode entwickeln sich die Pflaumen in Chile sehr erfreulich, und zwar sowohl in Bezug auf die Menge wie auch die Qualität. Aktuell erwartet der Ursprung eine diesjährige Ernte im Bereich von 65-70'000 t. Als Folge des reichen Ertrages steht jedoch zu befürchten, dass die Kaliber klein ausfallen werden.

Sinkende Preise sind allerdings trotz der grossen Ernte nicht zu erwarten. Weil die letztjährige Ernte in Kalifornien erneut enttäuschend gering ausfiel stehen global gesehen nur ungenügende Mengen zur Verfügung. Schlimmer noch, Kalifornien als Weltmarktführer wird weiterhin nur unzureichende Mengen produzieren: Weil die dortigen Bauern mit anderen Produkten wesentlich bessere Erträge erzielen werden Pflaumenplantagen durch laufend durch andere ersetzt, so dass auch künftig keine positive Entwicklung zu befürchten ist. Das strukturelle Angebotsdefizit wird also auch in guten Jahren weiterbestehen. Dies gesagt sehen wir leider auch für die kommende Pflaumenernte in Chile Preise über Vorjahr.

12.01.2017

Chilenische Weinbeeren: früherer Erntebeginn, kleinere Mengen

Momentan sieht es danach aus, dass die Ernte ca. 2 Wochen früher starten wird als 2016. Dies hauptsächlich aufgrund des warmen, feuchten Wetters im Frühling. Die Erntemengen fallen bei allen Sorten etwas kleiner aus. Hier ein Überblick:

Flames:

Etwa 10% weniger als 2016, vor allem bei den Jumbos. Dies aufgrund von Regenfällen im Dezember, welche die grossen Beeren beschädigten. Preisindikation leicht höher als 2016.

Thompson:

Rund 40% weniger, da ein grosser Teil der Ware für die Produktion von Golden benötigt wird.

Preisindikation leicht höher als 2016.

Golden:

Hier besteht bereits ein sehr grosser Bedarf aufgrund der letztjährigen Probleme. Es muss damit gerechnet werden, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird.

Starker Preisanstieg.

Crimson:

Da es sich um eine Spätsorte handelt, können noch keine genaueren Informationen gemacht werden.

Wir empfehlen, den Bedarf bei den Golden schnellstmöglich zu ermitteln, um die Ware reservieren zu können.

12.01.2017

Iran Pistazienkerne: Hohe Temperaturen gefährden die Blüte

Normalerweise herrschen um diese Zeit in Kerman (Iran) während der Nacht sehr tiefe Temperaturen, welche durch den Tag nicht über 10°C klettern. Im Moment erreichen die Temperaturen ca. 20°C und es nicht mehr so kalt wie gewöhnlich.

Aktuell ist das kein grosses Problem, so lange die Bäume nicht blühen. Es wird aber eines, sobald sie anfangen zu blühen, verursacht durch die jetzigen hohen Temperaturen. Werden die Blüten dann vom Frost getroffen, was durchaus passieren kann bis Ende April, wären schwere Schäden an Bäumen und der nächsten Ernte die Folge.

Das Hauptproblem ist aber die ausbleibende Kälte (chilling hours), welche eminent wichtig ist für die Blüte der Bäume und Pollination im Frühling.

Man muss sich also darauf einstellen, dass es möglicherweise eine Verknappung gibt bei der Ernte 2017. Das wiederum könnte dann preisliche Konsequenzen mit sich bringen.

12.01.2017

Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2016

Im Dezember hat Kalifornien 156 Mio lbs Mandeln verladen, 15 % mehr als im Vorjahresmonat. 

Alle weiteren relevanten Zahlen und unseren Kommentar finden Sie in unserem beiliegenden Bericht.

10.01.2017

Paranüsse: Markt update - Neue Ernte

Der Markt verhält sich relativ fest anfangs des neuen Jahres und es gibt keine Anzeichen, dass sich dies demnächst ändert. Dies erscheint als doppelte Belastung. Hohe Rohmaterialpreise, kombiniert mit keinem carry-over, welcher etwas zur Entschärfung hätte beitragen können.

Es wird rapportiert, dass in bestimmten Anbaugebieten einfach zu wenig Rohmaterial ausgestossen wird. Um die limitierten Produktionslots wird sehr stark gekämpft. Diese Informationen beziehen sich auf die Hauptregionen, wie Peru/Bolivien/Brasilien.

Natürlich steht man noch am Anfang und es besteht immer die Chance, dass sich der Markt beruhigen wird, sobald die Produktion einmal angemessen in Gang gekommen ist. Oder die Nachfrage schwächt ab und verharrt nicht auf allzu hohem Niveau.

09.01.2017

Südafrika Sultaninen: etwas kleinere Ernte erwartet

Die Ernte für südafrikanische Weinbeeren wird auf ca. 50000 t geschätzt, was etwas unter der Menge von 2016 liegt. Davon werden ca. 30000 t Thompsons und ca. 12000 t Goldens erwartet.

Die momentan herrschenden Temperaturen von ca. 40°C beeinflussen den Zuckergehalt positiv. Die Beerengrösse für „Medium/Select“ wird wohl bei ca. 220-290 Stk./100 g betragen.

Die ersten Verladungen werden im März erwartet.

In den nächsten Jahren werden unproduktive Traubensorten sowie alte Rebstöcke ( ›25 Jahre) sukzessive durch neue, früher reifende Sorten ersetzt. Dies sollte eine längere Ernteperiode ermöglichen und die Mengen auf geschätzte 70000 t in den Jahren 2018/2019 erhöhen.

21.12.2016

Türkische Aprikosen: höhere Exportzahlen

Die Exporte von türkischen Aprikosen stiegen gegenüber dem Vorjahr um ca. 9%. Die Preise sanken
während der Saison sukzessive auf den tiefsten Level seit bald 10 Jahren. Wir erwarten weiterhin einen recht stabilen Markt. Viele Produzenten warten mit dem Verkauf der Ware bis März, um die Entwicklung der Blüte abzuwarten. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage momentan nicht sehr gross.

13.12.2016

Cashews: Preise geben seit Mitte November nach

Im Nachgang zur plötzlichen Noten-Entwertung in Indien haben die Preise für Cashews seit Mitte November nachgegeben.

Um Korruption und Schwarzgeld in den Griff zu bekommen hat die indische Regierung in der Nacht vom 9. auf den 10.11. alle Geldscheine über 100 Rupien als wertlos erklärt und raschen Ersatz in Aussicht gestellt. Dieser Prozess gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet, so dass Wirtschaft und Privathaushalte in massivste Liquiditätsengpässe gerieten. So konnten u.a. die Cashewverarbeiter die Löhne der Arbeiter nicht mehr ausrichten, worauf diese der Arbeit fernblieben. Um rasch an finanzielle Mittel zu kommen versuchten Exporteure in der Folge, mit attraktiven Preisen Aufträge zu ergattern. Da ein Grossteil der Käufer allerdings bereits ausreichend gedeckt war fanden solche Aktionen nur bedingt Anklang, was den negativen Preistrend weiter unterstützte, so dass auch die vietnamesischen Anbieter sich gezwungen sahen, die Preise anzupassen.

Diese Situation ist insofern paradox, als dass als Folge der unbefriedigenden Ernten dieses Jahres die Preise für Rohcashews diese Saison hoch sind und viele Verarbeiter dadurch ohnehin kaum schon in der Lage waren, profitable Margen zu erwirtschaften. Der Abwärtstrend der Preise setzt damit die Verarbeiter unter zusätzlichen Druck.

Die weitere Preisgestaltung wird massgeblich von der Entwicklung der Ernten 2017 beeinflusst werden. Dass sich in Afrika weiterhin kein Ende der Dürre abzeichnet ist dabei sicherlich alles andere als hilfreich.

08.12.2016

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2016

Im November hat Kalifornien 187.5 Mio lbs Mandeln verladen, 33 % mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt liegen die Verladungen nun noch fast 39 % über den (sehr tiefen) Vorjahreswerten. Nach dem ersten Trimester der Saison 16 liegen die Verladungen und Vorverkäufe total bei rund 1.34 Mia lbs, sprich, 55 % der erwarteten verfügbaren Menge.

Kalifornien frohlockt über die nach wie vor weit über dem Vorjahr liegenden Zahlen und rechnet hoch, dass bei anhaltender Tendenz von 33 % über Vorjahr aus laufender Ernte über 2.4 Mia lbs zu verladen wären. Dass die letzte Saison jedoch in mancherlei Hinsicht von der Norm abweicht und daher nur bedingt zu Vergleichszwecken dient wird dabei vornehm übersehen. Wir erachten Verschiffungen aus laufender Ernte im Bereich von etwas über 2 Mia lbs als realistisch. Sollte unsere Einschätzung zutreffen, so wäre allerdings auch bei einer Ernte von 2.1 Mia lbs mit einem sehr übersichtlichen Übertrag in die nächste Ernte zu kalkulieren, was wiederum keinen grossen Spielraum zu tieferen Preisen bieten würde.

Dessen ungeachtet haben im November die Preise tendenziell etwas nachgegeben, was der Abwesenheit von Kaufinteresse aus Indien und China und auch der Zurückhaltung aus Europa geschuldet sein mag. Dadurch überwiegte das Verkaufsinteresse, worunter die Preise etwas litten. In Kürze wird sich der Fokus des Interesses auf die Entwicklung der neuen Ernte richten. Dank bis dato guten Niederschlägen und für die Winterruhe der Bäume wichtigen tiefen Temperaturen darf nach heutigem Stand des Wissens auf eine gute Ernte 17 gehofft werden. Käufer, die nun auf als Folge dieser Erwartungen auf wesentliche Abschläge für laufende Ernte spekulieren, dürften allerdings enttäuscht werden, denn wie geschildert besteht nur begrenzter Spielraum dazu. Sollte die Entwicklung jedoch ungünstig verlaufen, so wäre eine rasche Trendwende zu befürchten.

Für die kommenden Tage erwartet der Markt keine grösseren Preisbewegungen. Wir empfehlen, die Gunst der Stunde zu nutzen und den Restbedarf auf laufender Ernte zu prüfen und ggf. zu decken.