Marktberichte
Türkische Trockenfeigen: schwieriger Saisonstart
Die ersten Verschiffungen von türkischen Trockenfeigen dürfen ab 11. Oktober 2017 erfolgen, was eine Verspätung gegenüber dem letzten Jahr von ca. 10 Tagen bedeutet. Dieser Termin kann jedoch je nach Abfahrt der Schiffe und Verfügbarkeit der Containerplätze noch später ausfallen.
Die offizielle Ernteschätzung lautet auf ca. 78000 t für 2017. Aufgrund der starken Regenfälle im August gibt es jedoch grosse Qualitätsprobleme, vor allem bei den Feigen aus den Tallagen. Ware aus den Berggebieten ist bedeutend besser, jedoch ca. 14 Tage verspätet. Dadurch verlängert sich die Trocknungsphase dieser Ware bis Mitte Oktober und das Risiko, dass erneute Regenfälle auch diese Ware beeinträchtigen könnte, ist erhöht.
Für einwandfreie Ware aus den Berggebieten verharren die Preise auf einem sehr hohen Niveau. Es gibt jedoch auch günstigere Angebote für Feigen aus den Tallagen, welche qualitativ äusserst kritisch sind. Vor allem Befall mit Fusarium spp. wurde in den Gebieten mit viel Regen und erhöhter Luftfeuchtigkeit festgestellt. Diese Pilzerkrankung verursacht eine innere Fäulnis der Früchte. Dadurch steigt auch das Risiko einer erhöhten Mykotoxinbelastung.
Nach ersten Einschätzungen könnten die Preise ab ca. Mitte November, nachdem der erste Ansturm nach frühen Verladungen vorüber ist, wieder etwas sinken.
Cashews: Qualität der Rohware stellt Verarbeiter vor Probleme
Die schlechte Qualität der rohen Cashews-Nüsse aus Westafrika bringt in Vietnam viele Verarbeiter in eine ungemütliche Lage. Dabei erhöht sich der Verarbeitungsaufwand bei gleichzeitiger Abnahme der Ausbeute. Weil ungeachtet der schlechten Qualität die Rohwarenpreise sehr fest waren sinkt in der Folge die Rentabilität, so dass vor allem kleinere Verabeiter mit dünner Kapitaldecke sich gezwungen sehen, Ware mit sehr geringer Marge abzusetzen, um so rasch wenigstens an Liquidität zu gelangen. Allerdings gelangen damit mitunter auch Partien von zweifelhafter Qualität auf den Markt. Entsprechend öffnet sich eine Preisschere: Ware von führenden, seriösen Anbietern notiert einiges fester als mittelprächte Partien von kleineren Verarbeitern.
Mangelndes Kaufinteresse in den nächsten Wochen könnte die Preise allenfalls etwas drücken. Wahrscheinlicher scheint allerdings, dass im Vorfeld der Festtage zum Jahresende eine Zunahme der Nachfrage die Preise nochmals antreiben wird. Linderung brächten dann frühestens die nächsten Ernten in Ostafrika, die aber erst gegen Ende des ersten Quartals 2018 bei den Verarbeitern eintreffen werden.
Kalifornische Pflaumen: Sunsweet Erntebulletin 2017
Die diesjährige Pflaumenernte in Kalifornien ist endlich abgeschlossen. Der Grund dieser Verzögerungen waren die Bauern, die mit den Erntearbeiten zuwarteten, bis die Früchte den möglichst optimalen Zuckergehalt erreicht hatten. Der geringe Zuckergehalt beeinträchtigte die Fruchtkaliber und reduzierte den Ertrag dramatisch. Diese Herausforderungen werden teilweise durch die kräftige Blüte und den ebenfalls sehr guten Fruchtansatz ausgeglichen, so dass die Ernte die Erwartungen der subjektiven Schätzung von 105'000 short tons (natural condition) zu erfüllen mag.
Über die Gründe wie auch die Auswirkungen dieser aussergewöhnlichen Ausgangslage gibt unser Bericht Aufschluss.
Kalifornische Mandeln: Verladungen August 2017
Zu Beginn der Saison 17/18 hat Kalifornien im August 169 Mio lbs Mandeln verladen, knapp 1 % weniger als im Vorjahresmonat. Alle weiteren relevanten Zahlen und unseren Kommentar finden Sie in unserem Bericht.
Französische d'Agen-Pflaumen: Ernte bald abgeschlossen, Aussichten gut
Im Südwesten Frankreichs nähert sich die Ernte der d'Agen-Pflaumen dem Ende. Bis dato sind die Aussichten gut, die Produzenten sind erfreut über die schöne Qualität und den ansprechenden Zuckergehalt.
Gemäss ersten Einschätzungen verspricht die diesjährige Ernte eine gute bis sehr gute Qualität mit einem sehr geringen Anteil an Defekten und einem sehr vorteilhaften Zuckergehalt. Aktuell erwartet die Branche einen Ertrag von insgesamt 35'000 - 40'000 t. Die Trocknungsbetriebe sind aktuell komplett ausgelastet und werden in Kürze die ersten Lieferungen an die Verarbeiter vornehmen. Kalibrierung und Gradierung wird rund einen Monat in Anspruch nehmen, so dass im Laufe der zweiten Hälfte Oktober die Preisbildung auf Grund der effektiven Resultate möglich sein wird.
Kokosraspel: Was gibt's neues nach den Ferien?
Kokosraspelpreise sind ziemlich am Steigen, seit die Provenienz Sri Lanka astronomisch hohe Preise erzielt. Dies hat eine Sogwirkung auf die indonesische und philippinische Ware und diese werden nun effektiv mit Nachfragen überschwemmt. Die Typhoonsaison erreicht Ihren Höhepunkt in den nächsten 3 Monaten und entsprechend werden die Preise wiederum Luft nach oben haben.
Türkische Feigen: erste Ernteschätzung
Die türkische Vereinigung der Feigenexporteure schätzt die diesjährige Ernte auf ca. 78000 t, was einer Erhöhung von ca. 15% entspräche – nur leider wurden einige Anbaugebiete (vor allem in den Tallagen) von starken Regenfällen und z.T. Hagel heimgesucht. Die Qualität der Feigen aus diesen Lagen ist schlecht. Momentan verlangen die Bauern absolut unrealistische Rohwarenpreise. Die meisten Exporteure warten mit ihren Angeboten ab, bis die Preise aus den Anbaugebieten der Berglagen verfügbar sind. Gemäss letzten Informationen werden realistische Angebote erst in der 1. Woche September erhältlich sein. Momentan sieht es danach aus, dass die Feigenexporte nicht vor dem 11. Oktober 2017 freigegeben werden – dies würde eine Verspätung gegenüber 2016 von ca. 10 Tagen bedeuten.
Cashews: Preise vorderhand stabil
Während der letzten Wochen notierten die Preise für Cashews relativ stabil. Zunehmende Nachfrage in den nächsten Wochen könnte zu Befestigung führen.
Dank anhaltender Nachfrage zeigten die Preise für Cashews in den letzten Wochen kaum Schwankungen. Zwar sahen sich vereinzelt kleinere Verarbeiter in Vietnam gezwungen, Partien zu aggressiven Preisen für prompte Verladung anzubieten, um so Kreditlimiten bedienen zu können. Grössere und finanziell stabilere Verarbeiter hingegen konnten die Preise halten, so dass generell kein Abwärtstrend zu beobachten war.
Weil die Verarbeiter hüben wie drüben für die Rohware hohe Preise bezahlen mussten wird der Widerstand gegen Preissenkungen weiter anhalten und ohne Einbruch der Nachfrage auch durchzusetzen sein. Die tendenziell geringe Eindeckung der Käufer könnte sogar schon im September zu einer gesteigerten Nachfrage und damit zu festeren Preisen führen. So sind insbesondere Indien und China in der Lage, mit der vorhandenen Kaufkraft rasche Preisbefestigung auszulösen. Sollte sich im weiteren Jahresverlauf dann zusätzlich eine Knappheit an Rohmaterial ergeben, so wären heftige Aufschläge durchaus denkbar.
Türkische Feigen: Regenfälle beeinträchtigen Qualität
Regenfälle in den letzten 10 Tagen haben die Qualität der Feigen aus den tieferliegenden Gebieten beeinträchtigt. Die Rohwarenpreise für einwandfreie Qualitäten sind stark gestiegen. Bei Feigen aus den Berggebieten kann momentan jedoch Entwarnung gegeben werden. Wir erwarten die ersten Angebote für türkische Bergfeigen im Laufe der nächsten Woche. Es ist mit festen Preise zu rechnen.
Trockenfrüchte: allgemeine Informationen
Gerne geben wir Ihnen ein kurzes Update zu den Trockenfrüchten / Nüssen:
Tunesische Deglet-Nour Ernte 2017
Die ersten Preise werden für anfangs September erwartet. Die Produzenten warten so lange wie möglich mit der Offertstellung, da im letzten Jahr kurz vor der Ernte starke Regenfälle die Ernte beeinträchtigt haben und die Preise kurzfristig anstiegen.
US Medjool Datteln
Wir werden Mitte September unseren Produzenten in Kalifornien besuchen, um uns vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Erste Flugware voraussichtlich Ende September / anfangs Oktober möglich – erste Containerverschiffungen 1. Hälfte Oktober für Ankunft ca. Mitte November (sofern beim Transport alles normal läuft…)
Türkische Aprikosen, geschwefelt und natural
Die Bauern sind immer noch daran, die Ernte einzubringen und zu trocknen. Deshalb werden die Verladungen von neuerntigen getrockneten Aprikosen etwas verspätet sein. Aufgrund der grossen Ernte sind die Kaliber klein. Der Anteil an fleckigen Aprikosen ist in diesem Jahr höher. Der Preis für grosskalibrige Aprikosen ist fest. Kleinkalibrige Aprikosen und Industrieware sind jedoch auf einem sehr günstigen Niveau.
Türkische Trockenfeigen
Hier erwarten wir die ersten Angebote Ende nächster Woche. Die Ware wird jedoch erst für Verschiffung ca. Ende September parat sein (nach Erhalt der entsprechenden Mykotoxinuntersuchungen)
Spanische Mehl-/Minifeigen
Extreme Hitze im Juni in den spanischen Anbaugebieten der Extremadura verhinderte eine gesunde Entwicklung der Früchte. Die ersten Wareneingänge zeigen vertrocknete, unterentwickelte Feigen. Es ist mit höheren Preisen zu rechnen. Wir erwarten die ersten Angebote nächste Woche. Auch hier gilt: keine Verladungen ohne entsprechende Mykotoxinuntersuchungen
Französische Baumnüsse
Aus dem Périgord werden aufgrund des Frostes im Frühjahr weniger Baumnüsse erwartet. Grénoble spricht von einer normalen bis guten Ernte. Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Preise ca. Mitte September erhalten werden.
Kalifornische Mandeln: Verladungen Juli 2017
Im Juli hat Kalifornien 154 Mio lbs Mandeln verladen, 11 % mehr als im Vorjahresmonat. Damit schliesst die Saison 2016 mit einem Plus von 16 % gegenüber Vorjahr ab. Alle weiteren relevanten Zahlen und unseren Kommentar finden Sie in unserem Bericht.
Chinesische Trockenäpfel: kleinere Ernte erwartet
Die ersten Gala-Frühsorten werden momentan geerntet. Leider sind die bisherigen Mengen sowie die Qualität eher enttäuschend. Dass die Ernte in diesem Jahr kleiner ausfallen würde, war schon seit längerem bekannt und die ersten Preisindikationen widerspiegelten dies entsprechend.
Die Hauptsorte Qingdong wird wohl erst ab Ende September geerntet werden. Mit ersten Ankünften in Europa für Trockenäpfel rechnen wir ca. 2. Hälfte November.
Ernte 2016 ist weitgehend ausverkauft und für kurzfristigen Bedarf somit keine Ware mehr in anständiger Qualität verfügbar.
Iran Pistazienkerne: Neue Ernte steht bevor
Die Ernte der unreifen - grünen - Pistazienkerne im Iran steht unmittelbar bevor und damit ist es Zeit ein kurzes Update zu geben.
Die Pistazienernte im Iran, im allgemeinen, sieht gut aus. Es hat wenig Frost gegeben und da wir uns in einem sogenannten "On Year" befinden, in dem die Ernte naturgemäss grösser ausfällt, wird von einer Pistazienernte um die 235.000 Tonnen gesprochen.
Trotz der guten Ernte wird mit einem steigenden Markt für die Pistazien in der Schale gerechnet, da China unglaubliche Mengen aus dem Iran abzieht und die Preise steigen lässt. Zudem gibt es in Europa nur noch geringe Lagerbestände.
Hohe Preise in der Schale verleiten die Bauern immer wieder dazu, dass sie ihre Pistazien nicht unreif ernten und zu grünen Kernen verarbeiten. Durch die dann kleinere Menge an grünen Kernen werden diese teurer.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren werden die lokalen Bestände an grünen Pistazienkernen aus der alten Ernte geräumt sein. Unbehandelte Ware dürfte ca. Ende Dezember 2017/Anfang Januar 2018, behandelte ca. Ende Januar 2018 verfügbar sein.
Wir sind der Meinung, dass sich die Preise für iranische grüne Pistazienkerne momentan auf einem vernünftigen Niveau befinden und die Chancen für einen Preisanstieg wesentlich höher sind als für niedrigere Preise.
Paranüsse: Historisches Preisniveau
Der Paranussmarkt gestaltet sich nach wie vor als sehr schwierig und nur wenige Angebot sind erhältlich. Die meisten Verlader sind fertig mit verarbeiten, oder haben bereits geschlossen. Das Ende der Saison kam sehr früh und ist auf die hohen Preise und den Mangel an Rohmaterial zurück zu führen.
Die Verfügbarkeit ist immer noch sehr angespannt. Die laufende Ernte wurde total geerntet und entsprechend wird erwartet, dass der Markt fest bleibt, bis neue Ernte angeboten, respektive dann verschifft wird. Angebote welche gegenwärtig auftauchen, kommen häufig von Händlern welche ihre kontraktierte Ware anbieten. Dabei ist zu beachten, dass diese Kontrakte auch erst verschifft werden müssen.
Die Nachfrage im Markt ist noch da, doch nimmt sie zusehends ab. Einige der grossen Käufer ziehen ernsthaft in Erwägung, vorübergehend Paranüsse aus ihrem Angebot zu streichen, bis sich die Situation einigermassen wieder normalisiert hat. Das würde dann augenscheinlich in einem Nachfragetief enden.
Wie sich der Markt in den nächsten 6-7 Monaten entwickelt, hängt davon ab, wie stabil der Bedarf im Markt sein wird. Einige Käufer müssen weiter beschaffen, da sie Kontrakte zu erfüllen haben.
Sollte sich die nächste Ernte auf vergangenem Niveau bewegen, bleibt zu beobachten wie schnell die Nachfrage startet. Falls nicht, dürften möglicherweise die Preise genauso schnell sinken, wie sie in den letzten Monaten stiegen.
Kokosraspel: Aktuelle Marktsituation
Es bewegt sich nicht allzu viel im Bereich Kokosraspel. Der Bedarf rutschte etwas weg, da die Käufer in den Ferien sind. Es gibt einig Käufe auf die Hochsaison im September – November hin, aber diese werden bestimmt noch zulegen. Verlader sind nach wie vor ausverkauft für kurzfristige Positionen. Auch ist der Spot Market sehr eng mit niedrigen Beständen, was aber zu erwarten war zu dieser Zeit im Jahr. Ob ein Zufluss von Käufen eine preistreibende Wirkung hätte auf die Hochsaison hin? Was momentan sicher ist, ist dass der Markt nicht allzu schwächeln wird, auch wenn die Nachfrage abnimmt.