Marktberichte

Gestern hat der nationale Statistikdienst des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums seine objektive Schätzung der kalifornischen Mandelernte 2016 publiziert, die wir Ihnen gerne in unserer Übersetzung weitergeben:

Schätzung der kalifornischen Mandelernte 2016 7.9 % höher

In Kalifornien wird die diesjährige Mandelproduktion in der Höhe von 2.05 Mia lbs erwartet, 2.5 % über der subjektiven Mai-Schätzung und 7.9 % über der Vorjahresernte. Die Prognose basiert auf einer produktiven Anbaufläche von 900'000 Acres. Für die Sorte Nonpareil werden 780 Mio lbs erwartet, 7.4 % über den Vorjahresanlieferungen. Die Nonpareil repräsentiert 38 % der Gesamtproduktion in Kalifornien.

Die kalifornische Mandelblüte begann Mitte Februar, im Anschluss an den Winter, der eine ausgedehntere Ruhephase brachte als das letzte Jahr. Die Blütebedingungen waren gut, die Blüte gemäss Berichten rasch und einheitlich. Die Niederschläge waren dieses Jahr bedeutend besser als im 2015. Viele Gebiete leiden immer noch unter Dürre, doch die Bäume zeigten eine Erholung vom Wassermangel der letzten Jahre.

Der durchschnittliche Nussansatz pro Baum ist 6'159 Kerne, 4.9 % über 2015. Die Nonpareil hat einen Besatz von 5'583 Kernen, 6.6 % mehr als im Vorjahr. Das durchschnittliche Kerngewicht aller bemusterten Sorten ist 1.48 g, 3.5 % über dem Mittelwert der letztjährigen Ernte von 1.43 g. Das durchschnittliche Kerngewicht der Nonpareil ist 1.65 g, 2.5 % über Vorjahr. 98.8 % aller gemessenen Nüsse waren gesund.

Soweit der offizielle Bericht. Eine Ernte von 2.05 Mia lbs wäre ein historischer Rekord. Die Freude über diese Zahl ist allerdings verhalten, denn sowohl seitens der Erzeuger wie auch der Abnehmer wurden in den letzten Wochen Hoffnungen auf eine Ernte von 2.1 bis sogar 2.2 Mia lbs geäussert.

Nächste Woche stehen die Juni-Verladungen zur Publikation an. Dass der Juni - und auch der Juli - stark ausfallen werden ist angesichts der sehr vitalen Nachfrage der letzten Monate ein offenes Geheimnis. Vor dem Hintergrund dieser Basisdaten ist anzunehmen, dass die nähere Zukunft feste Preistendenzen bringen wird.

Entgegen früheren Erwartungen, der Cashewmarkt könnte sich im Anschluss an die Ernten entspannen, sehen wir eher eine Seitwärtsbewegung, allerdings mit festen Tendenzen.

Die Gründe für den Verlauf liegen einerseits bei der Rohware, für die die Verarbeiter in Indien und Vietnam mehr bezahlen müssen als erwartet, was in der Folge deren Marge reduziert und einen Aufwärtsdruck schafft. Die Endabnehmer wiederum haben auf sinkende Preise spekuliert und daher keine weitreichende Deckung vorgenommen, so dass nun laufend Nachfrage besteht, was den festen Trend unterstützt. Dem nicht genug: China ist als Käufer im Markt und treibt die Preisentwicklung zusätzlich an.

Unter diesen Voraussetzungen muss für die kommenden Monate mit einer weiterhin festen Tendenz gerechnet werden. Wir empfehlen daher, Abschlüsse bis Ende Jahr zu prüfen.

Im Vorfeld des amerikanischen Nationalfeiertages und der zwei Tage darauf erwarteten objektiven Ernteschätzung erfahren die Preise für kalifornische Mandeln nun wieder einen leichten Abwärtsdruck.

Dies ist insofern beachtlich, als dass Mandeln nach der massiven Preiskorrektur von November bis April nunmehr im Vergleich mit anderen Nüssen wieder zu durchaus attraktiven Konditionen gehandelt werden. Die starken Verladungen im Mai und Juni bestätigen dies sehr eindrücklich.

Dennoch wäre besonders aus Europa mehr Nachfrage möglich, würden denn die Käufer nicht aus verschiedenartig begründeter Unsicherheit noch auf der Bremse stehen. Speziell im Hinblick auf Kontrakte für neue Ernte sehen wir damit im Moment noch sehr attraktive Möglichkeiten, die sich aber ebenso schnell auch wieder in Luft auflösen können.

Für Abschlüsse aus neuer Ernte empfehlen wir daher, noch heute Donnerstag aktiv zu werden.

Die EU Behörden werden voraussichtlich noch in dieser Woche eine endgültige Entscheidung treffen, ob der neue Grenzwert für das Chlorpyrifos schon ab August 16 gültig ist oder ob der alte Wert noch für ein weiteres Jahr gilt.

Auch ohne diese sehr wichtige Entscheidung in dieser Angelegenheit zu kennen, haben die Produzenten die Preise für laufende und auch für die neue Ernte angehoben. Die momentan wohl günstigsten Preise weltweit haben die Nachfrage seit letzter Woche befeuert.

Während dem kürzlich abgehaltenen INC (International Nut Council) Kongress in San Diego, gab es besseren Aufschluss über den Macadamiamarkt.

Kurzfristige Lieferungen:

Die südafrikanische Trockenheit hat negative Auswirkungen auf die globale Versorgung (Südafrika liefert fast 40%) und dies wird sich in den nächsten Monaten hinziehen. Kernellieferungen sind ausreichend stabil und die Verarbeiter müssen die Produktionskapazitäten auf Maximum halten.

Langfristige Lieferungen:

Die klimatischen Verhältnisse dürfte auch die Versorgung in 2017 beeinflussen. Das wäre dann wieder ausgeglichen, wenn man die globale Erhöhung der Bepflanzung berücksichtigt. Südafrika bestätigt eine 10% Zunahme der Bepflanzung während den nächsten 5 Jahren. Die gemeldete Anpflanzung in China ist noch nicht zustande gekommen und tiefe Qualität dämpft den Enthusiasmus unter den kleinen Farmern.

Kurzfristige Marktkonditionen:

Kernelnachfrage ist stark, aber noch nicht spektakulär. Es gibt einen signifikanten Bedarfseinbruch im mittleren Osten, was sich aber mit der Zunahme an Snack Nuts im Osten wieder ausgleicht.

Der Bedarf an Inshellware in China ist stark wie im vergangenen Jahr, wenn nicht noch stärker. Jedoch senkt sich der Bedarf automatisch, da ein grosser Fokus auf Qualität liegt und ein limitierter verfügbarer Bestand nicht mehr zulässt.

Langfristige Marktkonditionen:

Die grösste Sorge bereitet die Tatsache, dass die zukünftig Bedarfserhöhung einen unverhältnismässigen Anstieg an Volumen für Industriestyle (pieces und chips) Macadamias zur Folge hat. Normalerweise + 60-70%. Der Markt ist noch nicht aktiv genug, um sich auf neue Produktentwicklungen zusätzlich zu fokusieren. Möglicherweise wird sich eine dauerhaftere Versorgung, als Folge der Neubepflanzung, in Zukunft auszahlen und die Verbraucher investieren vermehrt in die Entwicklung.

Wenn die offizielle Schätzung zutrifft, dann fällt die diesjährige Pflaumenernte in Kalifornien fast 60 % kleiner aus als die eher mässige Ernte 2015. Unser Bericht dazu enthält alle relevanten Zahlen und die gute Nachricht, dass treue Sunsweet-Kunden dennoch keine Versorgungsengpässe zu fürchten haben.