Marktberichte

10.01.2020

Türkische Sultaninen: ruhige Marktsituation

Der Markt für türkische Sultaninen ist ziemlich stabil. Tariş und TMO kauften rund 42‘000 t bei den Produzenten auf – und dies zu recht hohen Preisen. TMO erklärte, den Aufkauf per 31.12.19 zu stoppen, was jedoch nicht heissen soll, dass weitere Mengen in den kommenden Wochen aufgekauft werden könnten.

Aus der Ernte 2019 von ca. 325‘000 t wurden bis zu dieser Woche rund 105‘000 t exportiert, weitere ca. 80‘000 t sind für den Export bei den Händlern und Exporteuren registriert. Somit verbleiben rund 140‘000 t bei den Produzenten für die kommenden Monate.

Wir gehen momentan davon aus, dass der Markt bis zum Beginn der Blüte im März/April weiterhin ruhig verlaufen wird. Je nach Wettersituation im Frühling könnte dann Bewegung in die Sache kommen.

09.01.2020

US Pekan: Mangel von Pekanhälften

Im Moment gibt es bereits einen Mangel an Pekanhälften und dies wird ein dauerhaftes Problem bis zum Ende dieser Ernte sein. Ausserdem ist die Qualität der Hälften geringer als erwartet und daher sind weit weniger Hälften von guter Qualität verfügbar.

Die Hälften von geringerer Qualität werden weiter ausgesiebt, um Stücke zu erhalten. Aus diesem Grund sind relativ viele Pekan-Stücke erhältlich.

17.12.2019

Kokosraspel: Latest Market News - Taifun Kammuri

Der Taifun Kammuri durchquerte die nördlichen Kokosnussanbaugebiete der Philippinen.

Drei Fabriken zur Herstellung von getrockneten Kokosnüssen und Kokosölen auf den nördlichen Philippinen hatten durch den Taifun unterschiedliche Schäden zu beklagen.

Die Reparaturen sind im Gange, so dass bereits am Wochenende einen Teil der Produktion wieder aufnehmen kann, wobei die volle Produktion bis Ende nächster Woche wieder aufgenommen wird.

Der Hauptverteilungshafen erlitt erhebliche Schäden und es wird erwartet, dass die Reinigung 4-5 Tage dauert. Der Betrieb kann dort Anfang nächster Woche aufgenommen werden.

Anhaltende Auswirkungen & Marktpreise

Da viele Strassen nach dem Taifun noch gesperrt, oder mit Schutt bedeckt sind, gibt es keine vollständige Bewertung der Auswirkungen auf alle Anbauflächen. Einige Gebiete sind viel stärker betroffen als andere. Erste Berichte zeigen, dass 50% der Bäume in diesem Gebiet beschädigt wurden, was wiederum 40% der gesamten Kokosnussproduktion auf den Philippinen ausmacht.

Es wird davon ausgegangen, dass die Kulturen welche anfangs sehr vielversprechend aussahen, in den kommenden Monaten zurückgehen werden. Dies wird zu einem ersten Preisverfall mit einem Überangebot bis Januar 2020 führen.

Die Auswirkungen werden jedoch ab Februar spürbar sein, wenn der Erntezyklus unterbrochen sein wird und es zu einer Verknappung der Ernte kommt, die zu unvermeidlichen niedrigen Produktions- und Preissteigerungen führt, die bis weit in das Frühjahr 2020 hinein anhalten könnten.

11.12.2019

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2019

Im November hat Kalifornien 236 Mio lbs Mandeln verladen, 0.7 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 845 Mio lbs, 4.6 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen 2.08 Mia lbs, knapp 5 % über Vorjahr.

Obschon der Vorjahresrekord knapp verfehlt wurde, darf der November doch als sehr guter Monat betrachtet werden. Zwar lag der Inlandabsatz wie schon im Oktober unter Vorjahr, dafür aber brachte der Export erneut einen Monatsrekord, und dies trotz der verschiedenen Handelsdispute. Der Ursprung wertet den November damit als weiteren Erfolgsmonat, wenn auch die im Vorfeld oft geäusserten Hoffnungen auf einen Gesamtrekord knapp verfehlt wurden.

Angesichts der Anlieferungen von 2.08 Mia lbs per Ende November liegt es nunmehr auf der Hand, dass die Ernte 2019 schlussendlich über der objektiven Schätzung von 2.2 Mia lbs ausfallen wird. Entsprechend den regional sehr unterschiedlichen Erträgen hört man aktuell Erwartungen im Bereich von 2.35 - 2.45 Mia lbs. Käufer, die sich aus diesen nach oben angepassten Zahlen einen Verkaufsdruck erhoffen, müssen enttäuscht werden: Einerseits haben die Anbieter in Kalifornien seit Längerem eine Ernte von über 2.3 Mia lbs eingepreist. Andererseits hat Kalifornien, ausgehend von einem Ertrag von 2.4 Mia lbs, per Ende November über 60 % der Ernte bereits verladen bzw. vorverkauft. Um die anhaltend gute Nachfrage weiter bedienen zu können ist daher jede zusätzliche Menge höchst willkommen.

Die Publikation der Dezember-Verladungen wird am 10. Januar erfolgen. Dannzumal wird es möglich sein, die Grösse der Ernte 2019 relativ genau abzuschätzen. Allerdings wird zu diesem Zeitpunkt der Ursprung nur noch zurückhaltendes Verkaufsinteresse zeigen, denn anfangs Februar steht schon die Blüte der Ernte 2020 an. Das Zeitfenster, um von den nach wie vor attraktiven Preisen zu profitieren, schliesst sich also in Kürze.

Wir empfehlen daher, den Bedarf über die nächsten 3 - 6 Monate zu prüfen und allfällige Deckungslücken sehr zeitnah zu decken.

11.12.2019

Südafrikanische Aprikosen: Dürre beeinträchtigt Ernte 2020

Die südlichen Gebiete Südafrikas sind mit der stärksten Dürreperiode der letzten Jahrzehnte konfrontiert. Man rechnet bei den Aprikosen momentan mit einem Minderertrag von 30-35% gegenüber 2019. Auch andere Früchte wie z.B. Pfirsiche, Birnen und Mango sind von der Trockenheit betroffen. Die Produzenten haben begonnen, ihre Anbauflächen zu reduzieren – in gewissen Gebieten um bis zu 50%. Dadurch werden die zu erwartenden Mengen an Steinfrüchten auch in den kommenden Jahren geringer ausfallen.

 

10.12.2019

Cashews: Preise noch stabil, Entwicklung ungewiss

Nachdem die Preise für Cashews Mitte Jahr den Tiefpunkt erreichten, hat sich der Markt für ganze Kerne im dritten Quartal leicht befestigt und tendiert nun seitwärts. Der weitere Verlauf wird von der Entwicklung von Angebot und Nachfrage abhängen.

Dabei erwarten wir vor dem Hintergrund der insgesamt weiter attraktiven Preise eine anhaltend gute Nachfrage. Insbesondere der Umstand, dass viele Käufer trotz offener Lieferverpflichtungen nach wie vor von der Hand in den Mund leben, wird die Nachfrage kaum abreissen lassen. Ungewiss ist, welche Erntemengen zu erwarten sind und wie sich das Angebot an rohen Cashews entwickeln wird. Zu beachten ist hierbei, dass durch die Bestrebungen verschiedener Erzeugerländer, die Rohware zwecks Steigerung der Wertschöpfung nicht mehr zu exportieren, sondern im Inland zu verarbeiten und abzusetzen, in der Summe das Weltmarktangebot verringert wird. Dies kann mittelfristig bei den traditionellen Verarbeitern wie Indien und Vietnam zu Engpässen im Rohwarenangebot führen und so die Preise für Kerne befeuern.

Wir empfehlen daher, die Eindeckung bis mindestens Mitte 20200 zu prüfen und nötigenfalls unbedingt noch vor den Feiertagen Lücken zu schliessen.

02.12.2019

Südafrikanische Weinbeeren: Frostschäden im Orange River Gebiet

Ende Oktober wurde das Orange River Gebiet von schwerem Frost heimgesucht. Normalerweise endet die Gefahr für sehr kalte Temperaturen anfangs Oktober – jedoch nicht in diesem Jahr. So fielen die Werte am 29./30.10.19 auf -4° C. Einige Bauern beklagen Ausfälle gegen 40 %. Die anderen Anbaugebiete verzeichnen keine Frostschäden.

Trotz dieser schlechten Nachrichten entwickelt sich die Ernte 2020 bis jetzt recht gut. Die etwas kühleren Temperaturen mindern den Schädlings- und Pilzbefall.

Bei den Thompson rechnet man mit einem Übertrag von ca. 10‘000 t. Dies könnte sich positiv auf die Preisentwicklung für die neue Ernte auswirken.

Die Produzenten gehen von einer sehr guten Qualität bei den Goldens aus. Der Markt ist leer und man geht daher von einer höheren Produktion bei den „Mediums“ im 2020

13.11.2019

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2019

Im Oktober hat Kalifornien 265 Mio lbs Mandeln verladen, 7.4 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 609 Mio lbs, 6.9 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen 1.59 Mia lbs, gut 2 % über Vorjahr.

Nachdem der September schon sehr gute Verladungen brachte, so sehen wir im Oktober nun gar einen Allzeitrekord. Obschon im Vorfeld gute Resultate erwartet wurden zeigt sich der Ursprung ausserordentlich erfreut.

Bemerkenswert am diesem Rekord ist insbesondere der Umstand, dass der Inlandabsatz dabei mehr als 8 % unter Vorjahr lag. Das Glanzresultat ist also ausschliesslich dem Export geschuldet. Doch nicht nur die Verladungen, auch die Verkäufe liefen im Berichtsmonat sehr gut, so dass bereits heute klar ist, dass auch der November sehr gute Zahlen bringen wird. Entsprechend sah der Markt im Verlaufe des Oktobers eine stetige Befestigung der Preise. Verantwortlich für diese Bewegung war nicht nur die sehr gute Nachfrage, sondern auch die weiter anhaltende Ungewissheit bezüglich der Erträge der California-Sorten.

Erst die Publikation der Dezember-Verladungen im Januar 2020 wird Klarheit über die Grösse der Ernte 2019 schaffen. Bis dahin ist eine Entspannung der Preise sehr unwahrscheinlich, denn die ungebrochene Nachfrage und die hervorragende Auslastung bieten schlicht keinen Raum dazu. Sollte sich dannzumal eine Ernte über 2.4 Mia lbs abzeichnen, so wäre eine Stabilisierung zu erhoffen, während ein geringerer Ertrag zweifellos zu weiteren Preissteigerungen führen müsste. Käufer, die dannzumal auf eine grossen Ernte und in der Folge auf einen Preissturz hoffen, werden aber zweifellos enttäuscht, denn im Vorfeld der Blüte, die üblicherweise anfangs Februar einsetzt, werden die Erzeuger wie gewohnt die Angebote knapp halten.

Wir empfehlen daher, den Markt eng zu begleiten und wenigstens den Bedarf über die nächsten 3 - 6 Monate zeitnah zu decken.

07.11.2019

Cashews: Stabile Preise bei ausgeglichenem Markt

Nachdem im Sommer sehr attraktive Angebote zu einer lebhaften Nachfrage nach Cashews führten, sah der Markt in der Folge eine leichte Befestigung der Preise. In den letzten Wochen nun herrscht Stabilität bei ausgeglichenem Markt.

Die weiterhin gute Nachfrage nach Cashews rührt u.a. auch daher, dass andere Nüsse zu höheren Preisen gehandelt werden, so dass Cashews weiterhin eine attraktive Wahl darstellen. Die weitere Entwicklung des Marktes wird vom Verlauf der Ernten in Afrika und Brasilien sowie der Nachfrage abhängen.

Wir empfehlen daher, den Bedarf bis ins 1. Quartal 2020 zu prüfen und von den noch immer verhältnismässig attraktiven Preisen zu profitieren.

05.11.2019

Kokosraspel: Market Update - Erdbeben auf den Philippinen

In der vergangenen Woche haben wegen Erdbeben alle Produktionen in Davao vorübergehend geschlossen. Es war ein grosser Feiertag am Freitag, so dass die Informationen vor Ort über den Grad der Schäden an anderen Fabriken nur schleppend bekannt wurden. Der Verladungen werden um eine Woche oder mehr verzögert, da zuerst die Schäden zu beziffern sind. Die Arbeiter kommen nur langsam zur Arbeit zurück, da zuerst die Häuser wieder in Stand gesetzt werden, oder sie bei lokalen Rettungsaktionen mitarbeiten. Es wird erwartet, dass die Preise für Kokosraspel unter einem gewissen Druck dieser Faktoren stehen wird. Auch Spotmaterial kann knapp werden, wenn die Lieferverzögerungen mehr als eine Woche betragen.

11.10.2019

Kalifornische Mandeln: Verladungen September 2019

Im September hat Kalifornien 196 Mio lbs Mandeln verladen, 16 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus Ernte 2019 liegen nun bei 344 Mio lbs, 6.5 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen 839 Mio lbs, knapp 1 % unter Vorjahr.

Nach dem erntebedingt mittelmässigen Saisonstart im August freut sich der Ursprung über die sehr guten September-Verladungen. Dabei lag der Inlandabsatz 8.5 % über Vorjahr, und im Export wurde gar eine Steigerung von 19.5 % erreicht. Insbesondere Deutschland und China zeigten enormen Nachfragezuwachs. Auch die Verkäufe im Berichtsmonat zeigten mit knapp 300 Mio lbs eine mehr als ausserordentliche Steigerung gegenüber den 211 Mio lbs des Vorjahresmonates.

Die Preisentwicklung verlief anfangs September talwärts. Gegen Mitte Monat zeigten sich viele Erzeuger enttäuscht von den täglich eingebrachten Erntemengen, was zu einer Trendumkehr führte, so dass die Preise seit drei Wochen nun wieder Stärke zeigen.

Die grosse Frage ist weiterhin diejenige nach der effektiven Grösse der Ernte. Prognosen bleiben weiter schwierig und auch viele kalifornische Marktteilnehmer zeigen grosse Verunsicherung bezüglich der zu erwartenden Mengen. Die Ursache liegt hauptsächlich darin, dass die Erträge extrem unterschiedlich ausfallen. So sprechen Erzeuger im südlich gelegenen Kern County von "Monster-Erträgen", während andere, zentral und nördlich gelegene Produzenten als Folge der teilweise sehr ungünstigen Bedingungen während der Blüte von sehr unterschiedlichen Erträgen sprechen, wovon v.a. die California-Sorten betroffen sein sollen. Diese grossen regionalen Unterschiede führen heute zu Ernteerwartungen der Industrie im Bereich von 2.3 - 2.5 Mia lbs. Effektive Erträge am unteren Ende der Erwartungen würden zweifellos erneut zu Engpässen führen, während eine grosse Ernte die nachhaltige Bewirtschaftung des vorhandenen Nachfragezuwachses problemlos ermöglichte.

Angesichts dieser Unwägbarkeiten halten sich sowohl Käufer wie auch Verkäufer zurück. Allerdings riskieren die Abnehmer damit eine Unterdeckung, die früher oder später eine rege Nachfrage auf dem Spot-Markt mit absehbaren Preissteigerungen schaffen könnte.

30.09.2019

Kalifornische Pflaumen: Erntebulletin 2019 der Sunsweet

Die Sunsweet, der weltweit führende Verarbeiter von getrockneten Pflaumen, hat folgendes Erntebulletin zur neuen Ernte 2019 publiziert:

Die diesjährige Pflaumenernte in Kalifornien neigt sich dem Ende zu. Ideale Wetterbedingungen während der Blüte führten zu einem starken Fruchtansatz. Die Wachstumsbedingungen waren während der gesamten Saison nahezu perfekt, wodurch die Bäume nur einen geringen Teil der Früchte abwarfen. Aufgrund des hohen Fruchtansatzes mussten die Sunsweet-Produzenten während der Zwischensaison mittels Schütteln und Ausdünnen eine gewisse Menge Früchte entfernen, um ein Übermass kleiner Früchte zu vermeiden. Aktuelle Messungen der Zucker- und Säuregehalte lassen eine insgesamt recht gute Qualität der diesjährigen Ernte erhoffen.

Die subjektive Schätzung für dieses Jahr lautete 110'000 short tons ("tn. sh.") natural condition, rund 38% mehr als die 80'000 tn. sh. des Vorjahres. Im Nachgang der Ernte herrscht allerdings Einigkeit, dass der Ertrag wohl näher bei 100'000 tn. sh. liegt.

Die Verladungen aus Ernte 2018 erreichten fast annähernd diejenigen des Vorjahres, wobei der Export um 4.5 % abnahm. Erfreulicherweise blieben die Exporte trotz anhaltender Unsicherheiten im Welthandel während der gesamten Saison konstant. Die Inlandslieferungen indessen stiegen gegenüber Vorjahr um 1.2 %, und für die Saison 2019 wird eine stabile Nachfrage in diesem Sektor prognostiziert.

Dank einem ansprechenden Übertrag aus Ernte 2018 dürften die Anfangsbestände für die Saison 2019 bei rund 85'000 th. sh. liegen. Die Kaliberverteilung der vorhandenen Bestände ist sehr ausgewogen, aber wir erwarten, dass der Anteil an kleinen Früchten im Saisonverlauf gegenüber den Premium-Grössen überproportional zunehmen wird.

Wir freuen uns auf eine gute Verkaufssaison in diesem Jahr.

Soweit die Information der Sunsweet. Für weitere Ausführungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

11.09.2019

Kalifornische Mandeln: Verladungen August 2019

Im August hat Kalifornien 148 Mio lbs Mandeln verladen, 4.2 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Anlieferungen der Erzeuger betrugen 200 Mio lbs, 5.7 % mehr als im Vorjahr.

Angesichts des fehlenden Übertrages und der etwas verspäteten Ernte erwartete Kalifornien geringere Verladungen, so dass das aktuelle Resultat als erfreulich bewertet wird.

Die Ernte der Nonpareil ist grösstenteils abgeschlossen. Erste Beobachtungen deuten an, dass die Erträge dieser Sorte in den südlichen Anbauregionen um die 10-20 % über Vorjahr liegen dürften, während diejenigen der nördlichen Regionen 15-20 % geringer ausfallen sollen. Während hinsichtlich der Erträge der California-Sorten weiter Ungewissheit herrscht, gehen die Anbieter nach wie vor von einer Ernte im Bereich von 2.3 bis 2.4 Mia lbs aus. Erste Einschätzungen der Kerne zeigen einen gewissen Anteil an Insektenschäden, allerdings unter Vorjahresniveau. Die Kaliberverteilung scheint je nach Region eine Grösse unter Vorjahr auszufallen, grosse Kaliber könnten also tendenziell höhere Preise erzielen.

Sollten die California-Sorten unter den Erwartungen ausfallen und die Ernte schlussendlich doch nicht auf 2.4 Mia lbs kommen, so könnte die stetig steigende Nachfrage nicht befriedigt werden und die Preise müssten entsprechend angehoben werden. Dieses Szenario wird verstärkt durch die Tatsache, dass viele Käufer von der Hand in den Mund leben und damit die Nachfrage nach prompten Verladungen konstant hoch halten. Zusätzliche Nachfrage oder aber ein reduzierter Ernteertrag könnten daher die Preise rasch befestigen.

04.09.2019

Türkische Trockenfeigen: verspäteter Erntebeginn, gute Aussichten

Das von den türkischen Behörden festgesetzte Datum für die ersten Verschiffungen ist der 26.09.19. Aufgrund der Verspätung der Ernte um 10-12 Tage wird es wohl eher schwierig werden, diesen Termin überhaupt zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Container in der 1. Oktoberwoche verschiffen können.

Die Ernteaussichten sind soweit gut, man rechnet mit ca. 75-85000 t. Durch die höhere Ernte werden grosse Kaliber (Nr. 1 – 4)  eher knapp sein und entsprechend fallen auch die ersten Preisindikationen aus. Die Qualität zeigt sich von der besten Seite. Wir hoffen nun einfach, dass Regenfälle in den nächsten 3-4 Wochen nicht die guten Aussichten hinsichtlich Qualität trüben.

Die ersten Angebote liegen einiges über denjenigen des letzten Jahres. Gute Nachfrage aber auch die Währungssituation mögen Gründe dafür sein. So hat sich die Türkische Lira gegenüber dem USD in den vergangenen Tagen stark befestigt, was direkten Einfluss auf die Exportpreise hat.

15.08.2019

Cashews: Preise weiter sehr attraktiv, Nachfragezuwachs könnte Befestigung bringen

Der Cashewmarkt profitiert nach wie vor von positiven Fundamentaldaten: Gutes Angebot an Rohware, mässige Nachfrage aus China und robuste Aussichten für die bevorstehenden Ernten in Afrika halten die Preise auf sehr attraktivem Niveau.

Während Vietnam weiterhin die Rangliste der Cashew-exportierenden Nationen anführt, darbt die Industrie in Indien und trauert der Zeit nach, als der Grossteil des Weltkonsums aus dortiger Verarbeitung bedient wurde. Als Folge verkrusteter Strukturen und nicht zuletzt der gewerkschaftlichen Einflussnahme sind diese Zeiten für Indien allerdings schon lange vorbei. Als Revitalisierungsmassnahme erhöhte die Regierung daher kürzlich den Importzollsatz auf geschälte Cashewnüsse von 45 % auf 70 %. Eine Auswirkung dieser protektionistischen Massnahme auf die Weltmarktpreise ist allerdings nicht zu befürchten.

Viel spannender ist der Krimi um die Bestände aus letztjähriger Ernte in Tansania. Wir erinnern uns: Im November letzten Jahres ordnete Präsident Magafuli den staatlichen Aufkauf der inländischen Bestände an, um so den Produzenten einen angemessenen Preis zu garantieren. Seit diesem Zeitpunkt sass die Regierung auf der Ware, ohne einen genehmen und solventen Käufer präsentieren zu können. Diese nicht unbeträchtliche Menge von geschätzt rund 225'000 t hing wie ein Damoklesschwert über dem Weltmarkt: Sollte kein Käufer gefunden werden und die Ware schlimmstenfalls verderben, so würde eine gewisse Angebotsverknappung eintreten. Sollte die Ware hingegen auf einen Schlag auf den Markt gelangen, so wären Turbulenzen unvermeidbar. Ende Juli nun zeichnete sich ab, dass ein Käufer gefunden wurde, der 176'000 t aus alter Ernte und 200'000 t aus Ernte 2019 beziehen soll. Der Käufer ist eines der grössten vietnamesischen Handelshäuser für Landwirtschaftsprodukte und Metalle und verfügt über beachtliche finanzielle und logistische Ressourcen, so dass hier eine ernst zu nehmende Partei in den Markt eingegriffen hat.

Inwiefern diese neuste Entwicklung den Markt zu verändern mag wird sich zeigen. Den Wünschen der Verarbeiter nach festeren Preisen stehen die verhaltene Nachfrage und die guten Ernteaussichten in Afrika im Wege. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mit dem Ende der Sommerferien die Käufer nun beginnen, den Bedarf für Weihnachten, Neujahr usw. zu decken. Bei starkem Nachfragezuwachs besteht darum nicht zu unterschätzendes Potential für Preissteigerungen.

Wir empfehlen daher, den Bedarf bis ins 1. Quartal 2020 zu prüfen und Deckungslücken zu schliessen.