Marktberichte
Türkische Sultaninen: massiv eingetrübte Ernteaussichten
Der Frost von vorletzter Woche hat auch die Sultaninenproduzenten in der Türkei schwer getroffen. Ersten Einschätzungen zufolge rechnet man im Gebiet rund um Saruhanli mit Schäden von bis zu 90 %. In den anderen Gebieten wie z.B. Gölmarmara, Salihli, Alasehir, Turgutlu und Ahmetli sieht es etwas besser aus. Dort rechnet man aktuell mit Ausfällen von ca. 20 – 25 %. Ob und inwieweit sich die geschädigten Rebstöcke noch erholen werden die kommenden Wochen zeigen. Mit steigenden Preisen für die laufende Ernte ist zu rechnen.
Türkische Aprikosen: massiver Frost verursacht riesige Schäden
Am 12. April hat ein massiver Wintersturm mit Temperaturen von bis zu minus 10° C massive Schäden an den Aprikosenplantagen in den Gebieten rund um Malatya verursacht. Aktuell sieht es nach einem Totalschaden aus. Der Handel mit Aprikosen aus laufender Ernte wurde umgehend gestoppt.
In den kommenden Wochen werden die Preise für Aprikosen aus laufender Ernte massiv ansteigen. Aktuell rechnet man mit einer Verdoppelung der Preise.
Kalifornische Mandeln: Verladungen März 2025
Der März-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:
|
Laufende Kampagne |
Veränderung zu Vorjahr |
Verladungen im Berichtsmonat |
221 Mio lbs |
-6.6 % |
Verladungen aus laufender Ernte |
1.81 Mia lbs |
-1.6 % |
Anlieferungen der Erzeuger |
2.701 Mia lbs |
10.8 % |
Auftragsbestand |
574 Mio lbs |
-0.3 % |
Wie in den beiden Vormonaten fallen die Verladungen von kalifornischen Mandeln auch im März unter dem Vorjahresergebnis aus. Besonders unschön ist dabei der Inlandabsatz, der im Vorjahresvergleich ein Minus von 17 % zeigt. Insgesamt jedoch entspricht das Ergebnis den Erwartungen. Die Verkäufe lagen im Vergleich höher, dies trotz geringer Inlandnachfrage und steigenden Preisen sowie allgemeiner Unsicherheit als Folge des Wirrwarrs um Zölle und Gegenzölle.
Die Anlieferungen aus laufender Ernte haben nun die 2.7 Mia lbs-Marke knapp überschritten. Bei anhaltendem Tempo seitens der Verladungen wird der Übertrag um 500 Mio lbs ausfallen, wobei jetzt schon klar ist, dass die Verfügbarkeit verschiedener Artikel problematisch sein wird.
Die Entwicklung der neuen Ernte verläuft bis dato normal. Zwar zogen diverse Frühlingsstürme, teilweise mit Hagel, durch das Central Valley, doch die Schäden hielten sich in Grenzen. Der Nussansatz sieht weiterhin gut aus. Allerdings sind die Folgen der verminderten Kulturmassnahmen und reduzierten Düngergaben der Vorjahre nicht zu übersehen, so dass die Erwartungen der Erzeuger aktuell auf eine mögliche Ernte im Bereich von 2.5 - 2.8 Mia lbs deuten.
Das Hauptthema der letzten Wochen waren die angedrohten "reziproken" Importzölle und die Gegenmassnahmen dazu. Der für Importe in die EU beschlossene Zoll von 25 % auf Mandeln soll nun erst per 01.12. in Kraft treten. Änderungen auf Grund von guten oder weniger guten Deals sind zu erwarten.
Kalifornien ist es damit gelungen, trotz der grossen Unsicherheiten die Preise weiter anzuziehen. Nun, da die Käufer in Westeuropa die Gewissheit haben, für laufende Ernte keine Zölle entrichten zu müssen, erwarten wir einen Nachfragezuwachs, was den Preistrend weiter unterstützen wird. Deckungslücken aus laufender Ernte sollten damit sehr zeitnah geschlossen werden.
Kokosraspel: Marktinformation zu den Zöllen April 2025
Im Moment beherrscht ein Thema die Gemüter der meisten Menschen: Die Zölle der USA.
Wir sind uns zwar bewusst, dass sich die Situation aufgrund von Verhandlungen oder plötzlichen politischen Veränderungen jederzeit ändern kann, aber konzentrieren wir uns vorerst auf die Auswirkungen der Zölle auf Kokosnussimporte.
Vergessen wir die potenzielle weltweite Rezession, die sich am Horizont abzeichnen könnte, und konzentrieren wir uns auf die Auswirkungen der Zölle speziell auf Kokosnüsse, so stehen wir vor einer komplexen Situation.
Betrachten wir die neuen Zölle für die grössten Kokosnuss produzierenden Länder, die die USA beliefern.
Philippinen: neuer Zoll von 17%, was etwa 60% der US-Kokosnusseinfuhren entspricht
Indonesien: 32% Zoll - etwa 18% der Einfuhren
Vietnam: 46% Zoll - etwa 13% der Einfuhren
Thailand: 36% Zoll - etwa 5% der Einfuhren
Indien: 26% Zoll - etwa 4% der Einfuhren
Die Preise für Kokosnüsse werden zwischen 17 % und 46 % steigen, aber die philippinischen Kokosnüsse werden möglicherweise die günstigste Option für US-Käufer sein. Dieser Preisunterschied wird wahrscheinlich die Nachfrage nach philippinischen Kokosnussprodukten erhöhen.
Die andere Möglichkeit ist, dass die Zölle die Nachfrage nach Kokosnussprodukten dämpfen könnten, da die Unternehmen nach Alternativen suchen - aber da die Zölle für die meisten Länder gelten, werden wahrscheinlich auch alle anderen Optionen ebenso steigen wie die der USA.
Folglich müssen Länder wie Indonesien und Vietnam möglicherweise nach alternativen Märkten für ihre Kokosnüsse suchen, da die USA einen erheblichen Teil des Angebots absorbieren werden. Die billigeren Kokosnüsse werden auf Märkten wie der EU abgesetzt.
Ein weiterer unbekannter Faktor ist eine mögliche Ausnahmeregelung für Kokosnussimporte auf der Grundlage von 19 CFR 10.39, einer Verordnung, die auf den Trade Act von 1946 und nachfolgende Verträge zurückgeht. Nach dieser Vorschrift können bestimmte auf den Philippinen hergestellte Waren zollfrei in die USA eingeführt werden, wenn sie die Ursprungsanforderungen erfüllen und die Philippinen ihren Vertragsstatus beibehalten.
Im Moment scheint es, dass der US-Zoll und die US-Regierung selbst nicht wissen, was sie tun sollen.
Der Rest der Welt beobachtet das Geschehen, und auch sie fragen sich, was sie tun sollen.
Chile BNK: Gute Ernte, leerer Markt
Die Walnussernte in Chile ist in vollem Gange und langsam erhalten wir konkrete Preise und Marktberichte. Die Ernte ist gut, man spricht von rund 170`000 t. Allerdings fehlen die Überträge aus der letztjährigen Ernte, die neue Ware trifft also auf einen leeren Markt. Die Eröffnungspreise sind im Vergleich zur letzten Saison höher, was jedoch erwartet wurde aufgrund der grossen Nachfrage (u.a. aus Indien und der Türkei). Die Preise sind wieder auf dem Niveau von vor +/- 5 Jahren. Eine Rückkehr zu Erntegrössen im Bereich von 185.000 Tonnen ist jedoch unwahrscheinlich, da viele alte Bäume gefällt wurden und die Anpflanzung neuer Bäume weiterhin minimal ist.
Die USA sind mehr oder weniger ausverkauft (92% der Ernte sind verkauft), Ost-Europa und China ebenfalls.
In der letzten Saison kaufte Indien den grössten Teil der chilenischen Inshell. Im Moment kauft Indien zwar auch, aber nicht so viel. Auf chilenische Walnüsse wird in Indien immer noch ein Einfuhrzoll von 100 % erhoben, der jedoch „flexibel“ gehandhabt wird. In der letzten Saison wurden einige Importeure verhaftet worden, was zu einer gewissen Panik und Kaufzurückhaltung führte. Nächste Woche wird eine chilenische Regierungsdelegation Indien besuchen. Ziel ist es, die derzeitigen Probleme zu lösen.
Indien könnte die Abgaben auf amerikanische Walnüsse senken. Dies könnte die Verkäufe aus Kalifornien ankurbeln, wo die Preise bereits hoch sind. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, dass die EU zusätzliche Einfuhrzölle auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA (Walnüsse) erheben wird.
Für EU-Käufer gilt die neue Ernte aus Chile als sicherer Hafen. Die Nachfrage nach Kernen ist gross, und wir gehen davon aus, dass sich dies bei weiter steigenden Preisen und begrenzter Verfügbarkeit fortsetzen wird. Die Qualität der Kerne ist gut und die Kaliberverteilung gleichmässig.
Türkische Aprikosen: massiver Wintereinbruch beschädigt Aprikosenblüte
Was man bereits vergangene Woche vorausgesehen hat (SRF Meteo berichtete über einen Kaltlufteinbruch in die Region Ägäis) ist nun leider Tatsache geworden. Starke Schneefälle und sehr kalte Temperaturen (bis minus 4°C) haben die in Blüte stehenden Aprikosenbäume stark getroffen. Wie hoch der tatsächliche Schaden sein wird kann man erst eruieren wenn die Fruchtansätze sichtbar sind. Die Bauern halten ihre verbleibenden Mengen zurück bis man weitere Informationen hat. Man spekuliert jedoch schon mit einer Verdoppelung (!) der aktuellen Preise. Über die weitere Entwicklung halten wir Sie informiert.
Kalifornische Mandeln: Verladungen Februar 2025
Der Februar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:
|
Laufende Kampagne |
Veränderung zu Vorjahr |
Verladungen im Berichtsmonat |
215 Mio lbs |
-2.8 % |
Verladungen aus laufender Ernte |
1.59 Mia lbs |
-0.9 % |
Anlieferungen der Erzeuger |
2.68 Mia lbs |
11.3 % |
Auftragsbestand |
577 Mio lbs |
-8.5 % |
Wie schon im Januar hat Kalifornien auch im Februar leicht weniger Mandeln verladen als im Vorjahresmonat. Dito bei den Verkäufen, die wie im Januar über dem Vorjahresmonat lagen. Der Rückgang der Verladungen erklärt sich zu einem Teil mit den neuen Kooperationen seitens der Reedereien, die als Folge von reduziertem Angebot zu Unterkapazitäten und damit zu Verspätungen führte. Aktuell sind die Schiffe im Schnitt auf 3-4 Wochen hinaus ausgebucht. Interessanterweise bilden die Container-Preise diese Verknappung noch nicht ab, aber das dürfte lediglich eine Frage der Zeit sein. Die gestiegenen Verkäufe wiederum zeugen von der substantiellen Unterdeckung der Abnehmer sowohl im Inlandmarkt wie auch im Export. Bemerkenswert ist, dass die über die letzten Wochen deutlich gestiegenen Preise für Industrieware von den Käufern problemlos akzeptiert wurden, was deren Unterdeckung offenlegt.
Die Anlieferungen der Erzeuger betrugen im Berichtsmonat schlanke 17 Mio lbs. Damit wird die Ernte 2024 auf 2.7 Mia lbs schliessen, unter den 2.8 Mia lbs der objektiven Schätzung und deutlich unter den 3 Mia lbs der subjektiven. Der Übertrag in die neue Ernte wird sich im Bereich von 450-500 Mio lbs bewegen, was ordentlich tönt, aber seriös betrachtet erneut zu Engpässen bei verschiedenen Produkten führen wird.
Die Blüte der neuen Ernte nähert sich derweil dem Ende. Das Wetter während der letzten vier Wochen war insgesamt gut, aber nebst einem gewissen Mangel an Bienen bereitet insbesondere der durchzogene Blütenansatz der Nonpareil Sorge. In vielen Plantagen war zu beobachten, dass die Bäume der wichtigsten Sorte Kaliforniens deutlich weniger Blüten gebildet hatten als üblich. Die Erzeuger erklären dies mit der Hitzewelle im letzten Sommer, in der die Bäume in den Überlebensmodus wechselten und statt Blütenknospen lediglich Blattknospen bildeten. Dies, in Kombination mit einem Rückgang der Anbaufläche, wirft Fragen zur Grösse der diesjährigen Ernte auf. Das Überangebot zu Beginn des Jahrzehnts, das zu historischen Tiefstpreisen führte und noch immer im Wunschdenken mancher Abnehmer herumspukt, ist damit erneut klar vom Tisch. Die Meldungen aus Spanien, die von teilweise ungünstigem Wetter berichten, tragen zu den aktuellen Unsicherheiten bei.
In der Summe sehen wir damit weiterhin Unterdeckung seitens der Käufer, Ungewissheiten zur neuen Ernte und Anbieter, die keine Not zur Eile haben. Inwiefern die jüngst angezettelten Handelskriege die Nachfrage zu beeinflussen vermögen bleibt abzusehen, wobei ein unmittelbarer Nachfragerückgang vor dem Hintergrund der globalen Unterdeckung wenig realistisch scheint. So wiederholen wir die Empfehlung aus unserem letzten Bericht: "Schliessen Sie allfällige Deckungslücken bis Ende Jahr umgehend", allerdings mit der Ergänzung: "sofern Angebote denn verfügbar sind".
Kokosraspel: Marktinformation Februar 2025
Die Preise für Kokosraspel auf dem Exportmarkt sind nach wie vor fest, was dem hohen Preisniveau der vergangenen Monate entspricht. Im Inlandmarkt liegen zeichnen die Preise etwas tiefer, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu früheren Wochen bedeutet. Nichtsdestotrotz bleibt die Gesamtnachfrage stabil, angeheizt durch den hohen Verbrauch in den USA, Europa und Asien.
Die Preise für Kokosnussöl sind weiter gestiegen. Dieser Anstieg spiegelt die starke Nachfrage und die angespannte Versorgungslage in den Erzeugerländern wider. Da die Preise für Palmöl und Sojaöl ebenfalls steigen, bleibt Kokosöl weiterhin sehr gefragt und behält seinen Status als wichtige Alternative auf dem Speiseölmarkt.
Darüber hinaus haben die vietnamesischen Kokosnussexporte im Jahr 2024 zum ersten Mal die Marke von 1 Milliarde USD überschritten, was den zunehmenden globalen Handel mit Kokosnussprodukten unterstreicht.
Kalifornische Mandeln: Verladungen Januar 2025
Der Januar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:
|
Laufende Kampagne |
Veränderung zu Vorjahr |
Verladungen im Berichtsmonat |
229 Mio lbs |
-3.1 % |
Verladungen aus laufender Ernte |
1.37 Mia lbs |
-0.6 % |
Anlieferungen der Erzeuger |
2.66 Mia lbs |
19.6 % |
Auftragsbestand |
572 Mio lbs |
-10.3 % |
Obschon die Januar-Verladungen leicht unter Vorjahr ausfallen zeigt sich Kalifornien erleichtert, kursierten doch im Vorfeld deutlich tiefere Erwartungen. Sehr zur Freude der Anbieter fielen die Verkäufe etwas höher aus als im Vorjahresmonat, der seinerseits bereits sehr hoch lag. Die wohl wichtigste Zahl ist die der Anlieferungen der Erzeuger: Im Januar wurden bloss noch 89 Mio lbs registriert, so dass die Anlieferungen nunmehr insgesamt 2.66 Mia lbs betragen und damit im Bereich von 2.7 Mia enden werden, die objektive Schätzung von 2.8 Mia lbs wird nicht zu erreichen sein.
Damit richten sich aller Augen auf die Blüte im Central Valley, die nunmehr begonnen hat. Die Witterungsbedingungen sind bis dato gemischt, die Temperaturen über die letzten Tage waren etwas kühl, was allerdings nicht zwingend schlecht ist, denn damit verbleiben die Blüten länger an den Bäumen, woraus sich ein grösseres Zeitfenster für die Bestäubung ergibt. Für die nächsten Tage werden zuerst Niederschläge und anschliessend trockenes und wärmeres Wetter erwartet. Insgesamt sind die Bedingungen damit zwar nicht perfekt, aber allemal gut. Die Reservoire sind mehrheitlich gut bis teilweise sogar sehr gut gefüllt, im Sommer wird also ausreichend Wasser für die Kulturen verfügbar sein.
Bei anhaltendem Tempo der Verkäufe sind Verladungen aus laufender Kampagne im Bereich von 2.7 Mia lbs denkbar, Angebot und Nachfrage wären damit ausgeglichen, was stabile Preise erwarten liesse. Allerdings sind verschiedene wichtige Destinationen nach wie vor deutlich unterdeckt, u.a. der arabische Raum, der im Nachgang zum in zwei Wochen beginnenden Ramadan mit einsetzender Nachfrage die Preise anschieben könnte. Da weiterhin verschiedene Käuferschichten hüben wie drüben von der Hand in den Mund leben besteht aktuell wenig Potential für tiefere Preise. Erschwerend kommt hinzu, dass als Folge der im Februar gestarteten Kooperation der Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk die Schiffskapazitäten ab Kalifornien reduziert wurden. Damit erhöhen sich bereits jetzt nicht nur die Preise, sondern auch die Transitzeiten im Transatlantikverkehr. Dies könnte Käufer mit Unterdeckung in Not bringen und in der Folge die Preisentwicklung befeuern.
Die Witterungsbedingungen der kommenden Wochen werden damit die weitere Preisentwicklung unmittelbar beeinflussen, allfällige negative Ereignisse werden zu Preisbefestigungen führen. Unsere Empfehlung: schliessen Sie allfällige Deckungslücken bis Ende Jahr umgehend.
Cashews: Rückblick und Ausblick
Nachdem der Cashewpreis in den Jahren 2021-2023 Rekordtiefstände erreicht hat, ist der Preis im Mai-Juni 2024 um fast 40% explodiert. Die Hauptgründe für den Preisanstieg waren die starken Fundamentaldaten - gutes Nachfragewachstum in den Jahren 2023 und 2024 in Verbindung mit reduzierten Beständen zu Beginn des Jahres 2024, gefolgt von einer geringeren Produktion im Jahr 2024. Zum Jahresende ist der Preisanstieg abgeflacht und der Preis befindet sich seit einigen Wochen in einem für Cashewkerne mittleren Preisbereich.
Traditionell werden zwischen September und November viele Geschäfte für das nächste Jahr getätigt, aber in diesem Jahr war dies nicht der Fall. Das Volumen war viel geringer als normal und das meiste davon betraf kürzere Kontrakte. Diese geringere Aktivität in Q4-2024 könnte bedeuten, dass in Q1-2025 mehr als normal Kerne gekauft werden.
Die Käufer zögern, sich auf dem derzeitigen Niveau einzudecken, das deutlich höher ist als in den letzten 2-3 Jahren (die Preise sind jedoch nicht hoch, wenn wir die 5-Jahres- oder 10-Jahres-Spanne betrachten).
Ende Februar Anfang März stehen die Ernten in Vietnam, Indien und Westafrika bevor. Sollten diese von schlechten Wetterbedingungen oder andere negative Ereignisse beeinträchtigt werden, wird sich das natürlich auf den Roh-Cashew-Preis auswirken. Genaueres dazu weiss man aber erst ab Erntebeginn Feb/März und wenn die Erzeugerländer Ihre Ernten bekannt geben. Die Verarbeitung in Afrika (insbesondere Elfenbeinküste und Nigeria) hat in den letzten 2-3 Jahren zugenommen. In Bezug auf die Qualität scheinen sie jedoch gute Arbeit zu leisten. Mit Ausnahme des Fernen Ostens und Australiens steigt der Anteil der in Afrika verarbeiteten Cashews auf allen Märkten. Afrikanische Kerne werden zu einem wichtigen Bestandteil der Beschaffungsstrategie vieler Grossabnehmer. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich noch verstärken, da mehrere neue Anlagen entstehen.
Bislang gibt es keine ungünstigen Wettervorhersagen, und wenn das so weitergeht, können wir für 2025 gute Ernten erwarten - im 2. Quartal wissen wir mehr. Ein signifikanter Rückgang beim Preis ist nur möglich, wenn die Ernten 2025 sehr gut ausfallen (was wir nicht vor dem 2. Quartal 2025 wissen werden) oder wenn die Abnahme in 2025 deutlich geringer ausfällt als erwartet.
Kokosraspel: Marktinformation aktuell und Ausblick 2025
Die Kurzfassung
Im Jahr 2025 wird der Kokosnussmarkt aufgrund von geringeren Produktionsmengen, Rohstoffknappheit und geopolitischen Faktoren mit einer Mischung aus Herausforderungen und Chancen konfrontiert sein.
Während die philippinischen Exporte von getrockneten Kokosnüssen im Jahr 2024 ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt haben, gibt es weiterhin Schwächen in der Lieferkette, insbesondere aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der Dürre.
Die zunehmende Dringlichkeit der Käufer, die Versorgung zu sichern, unterstreicht die angespannte Marktlage, die durch den Wettbewerbsdruck und die begrenzten Kapazitäten der Lieferanten weiter erschwert wird. Dies bedeutet, dass die Preise mit der Verknappung des Angebots unweigerlich steigen werden.
Zwar wird kurzfristig auch mit einem Anstieg der Transportkosten gerechnet, doch werden diese auch durch globale wirtschaftliche Unsicherheiten und regulatorische Änderungen beeinflusst werden. Die Schifffahrtszeiten bleiben länger, da die Fahrten um Afrika bis 2025 fortgesetzt werden.
Nachfragen, Kapazität und Angebot
In letzter Zeit haben wir einen deutlichen Anstieg der Anfragen von verschiedenen Endkunden beobachtet, da ihre vorhandenen Vorräte schwinden. Dieser Anstieg des Interesses unterstreicht die Dringlichkeit für die Kunden, ihre Kokosnussvorräte zu sichern, bevor sich die Situation verschlechtert.
Da die Käufer beginnen, nach alternativen Bezugsquellen für getrocknete Kokosnüsse zu suchen, wird das Angebot anderer Importeure allmählich erschöpft. Viele dieser Importeure haben mit ähnlichen Engpässen zu kämpfen, was dazu führt, dass die vollen Lagerbestände schnell aufgebraucht sind.
Erschwerend kommt hinzu, dass bestehende Kunden proaktiv ihre Buchungen früher als üblich sichern, um mögliche Engpässe zu vermeiden, was zu einer hart umkämpften Marktlandschaft führt.
Gesamtvolumina an Rohstoffen
Die Trockenheit beeinträchtigte 2024 das Angebot und die Qualität von Rohkokosnüssen. Aufgrund der jüngsten Regenfälle dürfte dieses Problem jedoch kurzfristig für 2025 weniger ausgeprägt sein. Nichtsdestotrotz gibt es Berichten zufolge immer noch Bedenken auf dem Markt.
Was wir für 2025 erwarten
Derzeit liegen uns keine konkreten Informationen über die Lieferungen im Jahr 2025 vor. Der Status der Wiedereröffnung der stillgelegten Fabrik (Franklin Baker) bleibt ungewiss. Es ist wichtig zu wissen, dass die Wiederherstellung der vollen Betriebskapazität der Fabrik wahrscheinlich eher mehrere Monate als Wochen in Anspruch nehmen wird, vor allem wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, entlassene Mitarbeiter wieder einzustellen.
Wie gesagt, vieles ist nur eine Vermutung auf der Grundlage von Exportdaten und Nachrichten von den Philippinen, aber wir gehen davon aus, dass dies die Preise und das Angebot bis 2025 beeinflussen wird.
Schifffahrtskosten und Zeitpläne
Die Kosten für die Containerschifffahrt aus dem Fernen Osten nach Europa unterliegen im Jahr 2024 Schwankungen, die durch eine Mischung aus Marktdynamik und externen Faktoren bedingt sind. Die Spotraten für Container stiegen Anfang 2024 deutlich an, wobei die Raten nach Nordeuropa um 30 % stiegen, und dann noch einmal im Juli.
Dieser Anstieg lässt sich auf eine frühe Hochsaison und Störungen wie geopolitische Spannungen im Roten Meer zurückführen, die eine Umleitung von Schiffen erzwangen und damit die Transitzeiten und Betriebskosten erhöhten.
Zu den Basisfrachtraten kamen neue Zuschläge hinzu, darunter Gebühren zur Begrenzung des Kohlenstoffausstosses und Gebühren für Emissionskontrollgebiete.
Ausblick auf das Jahr 2025
Die Kosten der Containerschifffahrt dürften sich stabilisieren, werden aber weiterhin von einem potenziell langsameren Wachstum der Nachfrage beeinflusst. Die Prognosen gehen für 2025 von einer Wachstumsrate des Containeraufkommens von 3 bis 4 % aus, verglichen mit einem höheren Wachstum von 5 bis 6 % im Jahr 2024.
Globale Unsicherheiten und wirtschaftlicher Druck, wie z. B. die Inflation, könnten sich jedoch weiterhin auf die Preisgestaltung auswirken. Es wird erwartet, dass die Raten für Asien-Europa-Routen zu Beginn des Jahres 2025 auf einem hohen Niveau bleiben. Auch wenn sich die Nachfrage voraussichtlich abschwächen wird, können die Komplexität der Lieferkette und die sich entwickelnden Vorschriften weiterhin zu Schwankungen bei den Frachtkosten führen.
Die bevorstehenden Änderungen des Netzwerks, die von den grossen Containerschifffahrtsgesellschaften durchgeführt werden, scheinen die Aufrechterhaltung der Dienste rund um das Kap der Guten Hoffnung bis zur zweiten Hälfte dieses Jahres zu gewährleisten.
Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2024
Der Dezember-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:
|
Laufende Kampagne |
Veränderung zu Vorjahr |
Verladungen im Berichtsmonat |
233 Mio lbs |
1.6 % |
Verladungen aus laufender Ernte |
1.15 Mia lbs |
0 % |
Anlieferungen der Erzeuger |
2.58 Mia lbs |
15.6 % |
Auftragsbestand |
561 Mio lbs |
-12 % |
Mit Dezember-Verladungen 1.6 % über Vorjahr sieht sich die kalifornische Mandelindustrie auf Kurs. Die Verkäufe lagen im Berichtsmonat 12.5 % unter Vorjahr, was aber den Ursprung nicht weiter beunruhigt. Bemerkenswert sind die Anlieferungen der Erzeuger, die nunmehr bloss noch 15.6 % über Vorjahr liegen, dies gegenüber 25.4 % im November. Dies zeigt, dass im Januar kein nennenswerter Mengenzuwachs mehr zu erwarten ist, entsprechend rechnet der Ursprung aktuell mit einer letztjährigen Ernte im Bereich von 2.7 - 2.8 Mia lbs.
Damit dürften sich Angebot und Nachfrage für den Moment einigermassen die Waage halten. Allerdings sind nach wie vor verschiedene Destinationen deutlich unterdeckt, so dass bei anziehender Nachfrage weitere Preissteigerungen denkbar sind.
In rund einem Monat wird die Blüte einsetzen. Bis dato kann dazu gesagt werden, dass dank überdurchschnittlichem Füllstand der Reservoire auch dieses Jahr genügend Wasser zur Verfügung stehen wird. Die totale Anbaufläche wird erneut kleiner ausfallen, und insbesondere die Fläche der jungen, noch nicht produktiven Plantagen wird weiter zurückgehen, was das Potential der Ernte 2025 entsprechend einschränkt. Im Vorfeld der Blüte erwarten wir daher weiterhin eine gewisse Zurückhaltung des Ursprungs.
Welchen Einfluss die verheerenden Brände im nördlichen Grossraum von Los Angeles haben bleibt abzusehen. Vor Ort ist die Lage weiterhin angespannt, bis in die nächste Woche hinein werden weitere starke ablandige Winde erwartet, was den Aschenflug antreibt und zu weiteren Bränden führen wird. Ein Gefahr für die Plantagen selber besteht natürlich nicht, aber weil die Mandeln aus dem südlichen Teil des San Joaquin Valleys via den Hafen von Los Angeles / Long Beach verladen werden sind Störungen in der Logistik nicht auszuschliessen.
Sollte die Blüte im Februar ausserordentlich gut ausfallen und die Nachfrage auf Grund makroökonomischer Faktoren leiden, so ist eine gewisse Entspannung der Preise möglich. Auf Grund der mittelmässigen Ernte 2024 scheint das Potential dazu jedoch sehr begrenzt. Im Umkehrfall jedoch ist deutlich mehr Luft nach oben vorhanden. Wir empfehlen daher, Deckungslücken für mindestens das 1. Halbjahr zu schliessen.
Weinbeeren / Sultaninen, allgemeine Infos
Die Preise für türkische Sultaninen verharren auf einem sehr hohen Niveau. Die Bauern sind jedoch noch immer unzufrieden, da die Produktionskosten aufgrund der sehr hohen Teuerung weiter steigen. Gegenüber Ernte 2023 wurden zum jetzigen Zeitpunkt ca. 35 % weniger Sultaninen exportiert, da die Käufer auf günstigere Ursprungsländer wie China oder Iran ausgewichen sind. An dieser Situation wird sich voraussichtlich bis zum Frühjahr kaum etwas ändern. Dann ist das grösste Frostrisiko in der Türkei vorbei. Sollte eine sehr gute Ernte im 2025 in der Türkei erwartet werden können, erwarten wir (zusammen mit der tieferen Nachfrage) sinkende Preise in der Türkei.
Südafrika rechnet mit einer grossen Ernte von über 100‘000 t. Diese beachtliche Menge führt wohl zu Kapazitätsengpässen bei den Verarbeitern. Erste Angebote erwarten wir nächste Woche. Leider sind die Probleme in den Verschiffungshäfen Durban und Cape Town nicht gelöst und es muss auch in diesem Jahr mit recht grossen Verspätungen gerechnet werden.
Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2024
Der November-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:
|
Laufende Kampagne |
Veränderung zu Vorjahr |
Verladungen im Berichtsmonat |
271 Mio lbs |
13.9 % |
Verladungen aus laufender Ernte |
912 Mio lbs |
-0.3 % |
Anlieferungen der Erzeuger |
2.34 Mia lbs |
25.4 % |
Auftragsbestand |
612 Mio lbs |
-5.5 % |
Die Marktteilnehmer in Kalifornien erwarteten gute Verladungen und wurden doch selber vom sehr guten Resultat überrascht. Zweifelsohne profitierten die November-Verladungen dabei von den Schwierigkeiten in den Häfen, die im Oktober zu Verzögerungen und damit zu einem erhöhten Übertrag in den November führten. So oder so waren es die Exporte, die mit 22 % über Vorjahr heftig zu Buche schlugen, während der Inlandabsatz 10 % unter Vorjahr lag. Damit liegen die Verladungen aus laufender Ernte nunmehr auf Vorjahresniveau.
Im Zentrum des Interesses stehen die Anlieferungen, die 25 % über Vorjahr liegen. Bedeutet das, dass die objektive Schätzung von 2.8 Mia lbs übertroffen werden kann? Nein, meint der Ursprung. Die Ernte 2023 war von Regen vor und nach der Ernte betroffen, wodurch die Entfernung von Fruchthülle und Schale überdurchschnittlichen Aufwand verursachte und den Fortgang der Arbeiten damit verzögerte. Dieses Jahr ist es genau umgekehrt, die äusserst trockene Witterung vor und nach der Ernte führte zu einem markant höheren Verarbeitungstempo. So kommt es, dass dieser Tage viele Verarbeitungsbetriebe ihre Arbeiten bereits abgeschlossen haben, was sich in den hohen Anlieferungen manifestiert. Für den Dezember wird daher bereits ein deutlicher Rückgang der Anlieferungen erwartet. Stand heute rechnet der Ursprung mit einer Ernte im Bereich von 2.7 - 2.8 Mia lbs. Wenn nun auch 2.7 Mia lbs eventuell pessimistisch ist, so scheinen sich doch leider Erwartungen einer höheren Ernte nicht zu erfüllen. Aufschluss dazu wird der Dezember-Bericht in einem Monat bringen.
Mindestens bis dahin ist mit einem festen Preistrend zu rechnen. Die Tatsache, dass viele Käufer weiterhin von der Hand in den Mund leben und die Nachfrage konstant aufrecht erhalten, wird diesen Trend zusätzlich unterstützen. Darüber hinaus werden wir wie jedes Jahr im Vorfeld der Blüte im Februar in den nächsten Wochen eine deutliche Zurückhaltung seitens der Erzeuger sehen.
Käufer, die noch über Deckungslücken im 1. Halbjahr 2025 verfügen, sollten damit unter Berücksichtigung der aktuellen Transitzeiten von über 2 Monaten rasch handeln.
US Pecan: Market Update Dezember 2024
Aktuelle Marktbedingungen:
Die US-Ernte wird voraussichtlich rund 300 Millionen Pfund (inshell) ergeben. Über 30 Millionen lbs. der erwarteten, der geschätzten GA (Georgia)-Ernte in Höhe von 160 Millionen Pfund wurden durch den Hurrikan Helene zerstört. Der Rest der US-Ernte scheint von guter Qualität zu sein, aber in den westlichen und mexikanischen Anbauregionen ist mit einer späten Ernte zu rechnen, was die Verschiffung zu Beginn der Saison weiter erschwert.
Die mexikanische Ernte könnte kleiner ausfallen als ursprünglich vorhergesagt. Ein minimaler Übertrag (weniger als 27 Millionen lbs. inshell uncommitted) und eine starke Nachfrage zu Beginn der Saison sowohl im Inland, als auch international tragen alle zu einem kurzfristigen Preisanstieg bei.
Marktprognose:
Mögliche nordamerikanische Zölle könnten die Preise erheblich erhöhen und das Angebot einschränken. Zinssätze, landwirtschaftliche Betriebsmittel und Frachtkosten sind weiterhin hoch, was die Kosten für Pekannüsse weiter erhöht.
Kurzfristig erwarten wir, dass die Preise sowohl für die Hälften, als auch für die Stücke steigen werden. Die hohe Nachfrage und das mangelnde Angebot an besseren Hälften werden den Druck auf den bestehenden Markt für Sofortlieferungen weiter erhöhen. Sobald mehr Inshell-Produkte zur Verfügung stehen und wir die Festtage hinter uns haben, wird sich die Preisgestaltung für 2025 klären.
Für Bio-Pekannüsse, die in dieser Saison knapp zu sein scheinen, empfehlen wir, sich für die gesamte Saison zu decken, sobald die Preise verfügbar sind. Die Preise sind aufgrund des Zeitpunkts der Ernte noch nicht verfügbar. Wir erwarten, dass die Preise gegenüber 2024 steigen werden.
Abschliessend gehen wir davon aus, dass der Grossteil der westlichen Ernte gegen Ende Dezember geerntet werden wird, wodurch sie Anfang Januar auf den Markt kommen würde.