Marktberichte

19.04.2024

Kokosraspel: Market Update

Nach Angaben des United States Department of Agriculture-Foreign Agricultural Service in Manila (USDA-FAS Manila) werden die philippinischen Kokosölexporte in den Jahren 2024-2025 voraussichtlich um etwa 21% auf 900‘000 Tonnen zurückgehen, da El Niño die Produktion in 46 Provinzen beeinträchtigt.

Diese Verknappung der Kokosnüsse wird sich auf die Versorgung der Ölmühlen in den betroffenen Gebieten auswirken.

Die Krise am Roten Meer wird wahrscheinlich langfristig anhalten, und da die Situation im Nahen Osten eskaliert, wird der Schiffsverkehr wahrscheinlich bis 2024 beeinträchtigt werden.

All dies bedeutet, dass die Kosten von Ölen bis hin zu getrockneten Produkten steigen und wir eine hohe Nachfrage auf dem gesamten Markt beobachten, bei der es zu einem regelrechten Wettlauf um Produkte in letzter Minute kommt.

Wir gehen nicht davon aus, dass sich dies in Q3 und Q4 dieses Jahres ändern wird. Das bedeutet, dass es wichtiger denn je ist, Ihre Positionen frühzeitig zu buchen und für Verzögerungen bei der Produktion und Verschiffung zu planen.

12.04.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen März 2024

Der März-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

237 Mio lbs

-15.7 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.84 Mia lbs

2.3 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.44 Mia lbs

-4.1 %

Auftragsbestand

576 Mio lbs

-11.1 %

 

Die März-Verladungen fallen mit einem Rückgang von fast 16 % deutlich unter dem Vorjahresmonat aus. Allerdings lieferte der März 2023 mit 15 % über Vorjahreswert einen Allzeitrekord, so dass die aktuellen Verladungen im Kontext betrachtet als gut bzw. erwartungsgemäss beurteilt werden. Die Anlieferungen der Erzeuger versiegen langsam, so dass die Ernte 2023 schlussendlich leicht über 2.45 Mia lbs ausfallen dürfte. Anders als bisher fallen aus der laufenden Kampagne 4 % ungeniessbare Ware an, doppelt so viel wie üblich. Damit ist heute 77 % der laufenden Ernte verkauft (Vorjahr: 73 %), der Übertrag dürfte im Bereich von 500-550 Mio lbs ausfallen, eine deutliche Verbesserung zu den 800 Mio lbs aus der Vorsaison.

Die diesjährige Ernte entwickelt sich weiter sehr gut. Nach der Blüte im Februar, die mehrheitlich als überdurchschnittlich beurteilt wird, folgten im März ausgedehnte Niederschläge, die die Pegelstände in Seen und Flüssen deutlich anhoben und im Hochgebirge viel Schnee brachten. Die Bewässerung der Felder wird den Erzeugern damit dieses Jahr keine Sorge bereiten.

Vor diesem Hintergrund partizipieren die Anbieter weiterhin sehr aktiv, wobei die äusserst ungewöhnliche Kaliberverteilung mit sehr viel grossen Kernen den Käufern kleinerer Kaliber verhältnismässig hohe Preise beschert. Der Übergang wird damit für die entsprechenden Sorten und Kaliber anspruchsvoll ausfallen. Kalifornien zeigt nunmehr auch mehr Bereitschaft, gewisse Mengen aus neuer Ernte in die Bücher zu nehmen. Der nächsten Meilensteine stehen am 10. Mai mit der Publikation der April-Verladungen und der Subjektiven Ernteschätzung an.

12.04.2024

Iran Pistazienkerne: 2024 ein Offjahr, -20% Inshell erwartet

Das 2024 ist ein „Offjahr“, was bedeutet, dass mit ca. 20% weniger Inshellware gerechnet werden muss. Dies sagt aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts über die jeweiligen Mengen der einzelnen Grades und deren Verfügbarkeit aus.

Die Frostphase ist soweit gut überstanden und es dürfte nichts gravierendes mehr zu erwarten sein. Die Blüten haben ideale Startbedingungen.

Folge dessen dürfte dann von einer schwächeren Ernte ausgegangen werden in den Pistazienanbaugebieten (Kerman und Rafsanjan). Es werden ca. 140‘000 t Inshell für Ernte 2024  prognostiziert. Der Einfluss auf die Pistazienpreise im allgemeinen, als auch auf die grünen Pistazienkerne sind noch nicht ersichtlich. Dafür ist es zu früh. Was effektiv dann von den einzelnen Grades erhältlich sein wird, lässt sich ebenfalls noch nicht beurteilen.

Preise werden auch dieses Jahr ca. Ende August/Anfang September 2024 verfügbar sein. Kann sich aber noch verschieben.

Unbehandelte Ware aus neuer Ernte dürfte ca. Ende Dezember 2024/Anfang Januar 2025, behandelte ca. Ende Januar 2025 verfügbar sein.

04.04.2024

Türkische Aprikosen: Beginn der kritischen Phase

Die Preise für türkische Aprikosen sind aktuell auf hohem Niveau stabil. Die Bauern halten ihre Lagerbestände noch zurück und beobachten das Wetter in den kommenden Wochen genau…. – das Wetter wird den Markt für Aprikosen bis Mitte Mai am stärksten beeinflussen. In den Tallagen entwickeln sich bereits die ersten kleinen Früchte und aktuell sieht es gut aus. Ein leichter Frost Ende März hat kaum Schäden verursacht. Auch sind bis jetzt keine nennenswerten Schäden aufgrund der „Magnolia disease“ festgestellt worden. April und Mai sind die kritischsten Monate, da die Blüten und die kleinen Fruchtansätze äusserst empfindlich auf Frost und Starkniederschläge reagieren. Die Wetteraussichten für die kommenden 10-15 Tagen in Malatya verzeichnen recht milde Temperaturen. Sollte das Wetter bis Mitte Mai weiter freundlich bleiben bestünde die berechtigte Hoffnung auf eine gute Ernte – und das hätte positiven Einfluss auf die weitere Preisentwicklung.

03.04.2024

Türkische Sultaninen: knappe Verfügbarkeit, hohe Preise

Der Preis für türkische Sultaninen verbleibt auf sehr hohem Niveau. Die Gründe dafür sind vielfältig: kleine Ernte 2023, massiv höhere Arbeitskosten, rekordhohe Inflation, steigender Leitzins und dadurch schwächerer USD gegenüber der Türkischen Lira, usw. Ein sehr warmer Winter in den Anbaugebieten befeuert die Befürchtung, dass Spätfröste im April und Mai massive Schäden an den Reben verursachen könnten. Deshalb sind die Bauern nur zögerlich bereit, ihre Lagerbestände zu vermarkten. Sultaninen des Typs 8 und 9 sind aktuell noch verfügbar, wogegen Typ 10 (helle Ware) nur noch limitiert erhältlich ist. Aktuell gehen wir von weiter steigenden Preisen aus. Wir hoffen, dass perfekte Wetterbedingungen in den kommenden Monaten auf eine gute bis sehr gute Ernte im August / September schliessen lassen.

13.03.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Februar 2024

Der Februar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

221 Mio lbs

-10 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.60 Mia lbs

5.6 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.41 Mia lbs

-4.5 %

Auftragsbestand

631 Mio lbs

-19.6 %

Nach 5 Monaten mit starken Verladungen brachte der Februar einen deutlichen Rückgang gegenüber Vorjahr. Obschon aus Kalifornien bereits im Vorfeld die Erwartung einer kleinen Verschnaufpause zu vernehmen war ist nun eine leichte Enttäuschung dennoch nicht zu überhören. Dafür lagen die Verkäufe über dem Vorjahresmonat, was die Situation etwas relativiert. Die Anlieferungen der Erzeuger fielen dünn aus, entsprechend dürfte die Ernte 2023 kaum mehr als 2.45 Mia lbs erbracht haben. Angesichts des überproportional hohen Anteils an unverwertbarer Ware und der guten Verkäufe beunruhigt der deutlich tiefere Auftragsbestand niemanden, dürfte doch aktuell 71 % der Ernte verkauft sein, also rund 3 % mehr als im Vorjahr.

Je nach Region und Sorte ist die Blüte bereits zu Ende, oder aber kurz davor. Trotz vereinzelten mehr oder minder intensiven Wetterereignissen wird die Blüte als gut bis sehr gut beurteilt. Die Bäume haben sehr viele Blüten hervorgebracht, die von den Bienen emsig bestäubt wurden. Grundsätzlich sind damit die Chancen für eine grössere Ernte als in den Vorjahren intakt. Allerdings darf nicht ausgeblendet werden, dass das Potential auch dieses Jahr wiederum durch ausgebliebene Kulturmassnahmen geschmälert wird. Als Spitze des Eisberges sehen wir eine deutliche Zunahme von Farm-Insolvenzen und Grundstücksverkäufen als Folge der unzureichenden Erträge der letzten Jahre. Dies lässt das Ausmass der Not seitens der Erzeuger erahnen und hilft zu verstehen, warum viele Felder trotz guter Bestäubung und ausreichender Bewässerung auch dieses Jahr ihr Potential nicht zur vollen Entfaltungen werden bringen können.

Mit schwindenden Mengen aus laufender Ernte sollten allfällige Deckungslücken bis Ende Jahr nunmehr schleunigst geschlossen werden. Offerten für neue Ernte sollten geprüft werden, sofern verfügbar.

08.03.2024

Türkische Haselnüsse: fester Trend hält an

Die Preise für türkische Haselnüsse folgen nach wie vor einem festen Trend.

Die Beschaffungsaktivitäten von Ferrero üben unvermindert grossen Einfluss auf die Preisbildung aus. Viele Marktteilnehmer sind weiterhin der Ansicht, Ferrero habe noch bedeutende Deckungslücken und werde damit für längere Zeit die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Ware aufrechterhalten.

Im Exportgeschäft sehen wir weiterhin sehr geringe Liquidität, Angebot und Nachfrage sind sehr dünn. Die Erzeuger halten die Ware, einerseits um von erhofften Preissteigerungen zu profitieren, v.a. aber, um sich gegen die galoppierende Inflation abzusichern. Wen wundert's? Man stelle sich vor: Für den Februar wurde ein Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 67 % gemessen. Der Wert jeder Lira aus dem Verkauf von Haselnüssen schmilzt damit schneller als Eis in der Mittagssonne. Also halten die Erzeuger die Ware und veräussern sie erst, wenn die Liquidität wirklich benötigt wird. Die Abnehmer wiederum hoffen auf nachgebende Preise und leben von der Hand in den Mund.

Das Wetter an der Schwarzmeerküste ist warm, zu warm für diese Jahreszeit. Bei anhaltend warmer Witterung wird der Austrieb der Sträucher früher als üblich erfolgen, was wiederum das Schadenspotential bei Frost erhöht.

Ein weiterer, wenn auch nicht übermässig dominanter Faktor sind die Ende März stattfindenden Kommunalwahlen, die den Erzeugern zusätzlich Anreiz zu Zurückhaltung verleihen, denn wie üblich erhofft man sich Preiseingriffe seitens der Politik.

Wir sehen damit insgesamt einen eher festen Trend. Bei einer guten Entwicklung der neuen Ernte könnte der Markt früher oder später nachgeben, aber bis zur Ernte dauert es noch rund 5 Monate, in denen noch viel passieren kann. Der Umstand, dass viele Abnehmer lediglich über eine dünne Eindeckung verfügen, lässt Nachholbedarf erahnen, was für Abnehmer in einem Markt mit geringem Angebot keine vorteilhafte Ausgangslage ist.

Wir empfehlen daher, den Markt vorausschauend zu begleiten und allfällige Deckungslücken eher früher als später zu schliessen.

22.02.2024

Bananenchips: hohe Seefrachtkosten

Wir gehen davon aus, dass die Preise für biologische und konventionelle Bananenchips weiter fest tendieren, vielleicht mit einem leichten Trend nach oben.

Dies ist zum Teil auf den Preisanstieg bei Kokosnussöl zurückzuführen. Die Kokosnusspreise sind aufgrund der Knappheit bzw. der erwarteten Knappheit des Rohstoffs gestiegen und der Preis von Bananenchips wird zu etwa 20 % von den Kokos-Ölpreisen bestimmt.

Durch die schwierige Situation rund um den Suez-Kanal und die damit verbundene Umfahrung über das Kap der guten Hoffnung, sind bereits enorme Erhöhungen der Transportkosten im Gange. Hier bewirken die Transportkosten einen Anstieg von 20 – 30 % auf den kg Preis.

20.02.2024

Chilenische Weinbeeren: kleinere Ernte, höhere Preise

Aus Chile erreichen uns keine guten Nachrichten. Aus den nördlichen Regionen Chiles werden die Mengen ca. 50 %, in der Zentralregion ca. 40 % geringer eingeschätzt. Die ersten verfügbaren Preise zeigen massive Erhöhungen. Aktuell sind erst wenige Exporteure überhaupt bereit, Angebote zu unterbreiten. Wir erwarten eine schwierige Saison mit beschränkt verfügbaren Mengen an Golden Jumbos.

12.02.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Januar 2024

Der Januar -Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

236 Mio lbs

2.7 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.38 Mia lbs

8.6 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.39 Mia lbs

-3.4 %

Auftragsbestand

637 Mio lbs

-24.1 %

Zum 5. Mal in Folge gelang es Kalifornien, die Mandelverladungen gegenüber dem Vorjahresmonat zu steigern. Während der Inlandabsatz bloss mittelmässig ausfiel brachten erneut starke Exporte einen neuen Allzeit-Monatsrekord. Weil sehr viele Käufer weiterhin von der Hand in den Mund leben notierten auch die Verkäufe sehr gut, so dass sich Kalifornien insgesamt sehr erfreut zeigt.

Überrascht zeigen sich die Marktteilnehmer hinsichtlich der unüblich hohen Anlieferungen der Erzeuger im Januar, die deutlich stärker als in anderen Jahren ausfielen. Aktuell herrscht nun die Annahme vor, die letztjährige Ernte dürfte rund 2.45 Mia lbs erbracht haben. Allerdings ist zu beachten, dass die unverwertbare Menge doppelt so hoch wie üblich liegt, was die geniessbare Menge entsprechend reduziert.

Die diesjährige Blüte steht unmittelbar bevor. Die Ausgangslage ist spannend: Dank mehreren Stürmen mit enormen Niederschlägen sind viele Reservoire derart gut gefüllt, dass gar in Erwartung weiterer Niederschläge vereinzelt Wasser abgelassen werden musste. Die Plantagen sind zwar nach mehreren Jahren mit mittelmässigen Erträgen ausgeruht und damit bereit, starke Erträge zu liefern, aber als Folge der ungünstigen ökonomischen Bedingungen haben viele Erzeuger den Unterhalt reduziert oder gleich ganz ausfallen lassen, was das Potential schmälert. Insbesondere ausgebliebene Kulturmassnahmen nach der letztjährigen Ernte dürften erneut zu einem hohen Befallsdruck führen. Auch die Wetteraussichten sind suboptimal, werden doch bereits gegen Ende dieser Woche weitere Stürme mit heftigen Niederschlägen erwartet.

Mit gut gefüllten Auftragsbüchern und anhaltender Nachfrage erwarten wir eine Fortsetzung des Trends zu leicht festeren Preisen. Eine sehr gute Blüte könnte für die diesjährige Ernte eine gewisse Entlastung bringen, die allerdings - sollte dem dann tatsächlich so sein - erst gegen Ende Jahr zu spüren sein wird.

07.02.2024

US Pecan: Market Update Februar 2024

Aktuelle Marktbedingungen:

Der derzeitige Pekannussmarkt weist die niedrigste Angebotszahl der letzten 18 Jahre auf. Eine Reihe von Ereignissen hat die unten beschriebene aktuelle Versorgungslage verursacht:

Die US-Ernte ist geringer als ursprünglich vorhergesagt.

  • GA erlitt Schäden durch Hurrikane
  • Ein heisser Sommer und Frostschäden in den zentralen Anbaugebieten (Oklahoma und Texas) verringerten die Erntemenge
  • Eine grosse, aber qualitativ schlechte Ernte in NM und eine verspätete Ernte aufgrund von nassem Wetter

Chinesische Käufer haben seit der Einführung von Handelszöllen (2017/2018) (50 Mio. lbs. +Inshell) die höchsten Käufe in den USA getätigt.

  • Geringe südafrikanische Ernte
  • Starker mexikanischer Verbrauch, so dass weniger Bestände für den US-Markt

Die USDA-Kühllagerzahlen für Dezember 2023 wurden veröffentlicht und zeigen das Äquivalent von 129 Mio. lbs. an Pekannüssen ohne Schale (50 % Nuss ohne Schale auf Basis der Schalen). Dieser Bestand ist der niedrigste für Ende Dezember seit 2005.

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten kauft 6,2 Millionen Pfund Pecan Pekannussstücke, um den Markt zu stützen.

Marktprognose:

Bei einer so geringen Angebotsmenge werden die Preise wahrscheinlich weiter steigen. Ein Mangel an Pekannussstücken und Qualitätshälften wirkt sich bereits auf die Verfügbarkeit einiger Grössen aus, da weniger als 100 Millionen Pfund (ohne Schale) auf dem nordamerikanischen Markt verfügbar sind.

Wir empfehlen Ihnen, Ihren Bedarf an Pekannüssen in dieser Saison so früh wie möglich zu decken, um sowohl die Verfügbarkeit und günstige Preise zu sichern.

23.01.2024

Kokosraspel: Market Update

In den letzten zwei Wochen hat sich der Markt wieder deutlich belebt. Dies ist auf die gute Nachfrage aus dem Nahen Osten und Nordafrika sowie auf das zunehmende Interesse aus Europa zurückzuführen.

Wie alle Produkte, die aus Südostasien kommen, haben auch die Kokosnussproduzenten mit den steigenden Frachtraten und längeren Transitzeiten aufgrund der Probleme am Suezkanal zu kämpfen.

Hinzu kommen Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen (den geschälten Nüssen) und alle Zutaten für einen schwierigen Markt, auf dem die Käufer schnellere Lieferungen wünschen und die Erzeuger Schwierigkeiten haben, rechtzeitig zu liefern. Die nahe gelegenen Positionen (Februar und März) scheinen sowohl in Indonesien als auch auf den Philippinen fast vollständig ausverkauft zu sein.

Ausserdem haben wir eine steigende Nachfrage nach Spot-Ware festgestellt. Da die Ursprungslieferungen jedoch länger auf sich warten lassen, sind die meisten Importeure nicht bereit, ihre Lagerbestände zu verkaufen, sondern ziehen es vor, diese für ihre Stammkunden bereitzuhalten.

12.01.2024

Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2023

Der Dezember-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

229 Mio lbs

11.2 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.15 Mia lbs

9.9 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.23 Mia lbs

-6.2 %

Auftragsbestand

637 Mio lbs

-11.4 %

 

Wie schon in den Vormonaten brachte auch der Dezember der kalifornischen Mandelindustrie stärkere Verladungen als im Vergleichsmonat des Vorjahres, so dass insgesamt nun bereits knapp 10 % mehr Ware als im Vorjahr den Weg zu den Abnehmern fand. Der Auftragsbestand fällt derweil weiter zurück, allerdings bloss im direkten Vergleich, denn anhand der aktuellen Ernteerwartung von 2.4 Mia lbs und unter Berücksichtigung des Auftragsbestandes ist die laufende Ernte zu 57 % verkauft, dies gegenüber 53 % im Vorjahr. Die Verladungen entsprachen damit den Erwartungen und Kalifornien sieht sich auf gutem Weg, dem letztjährigen Monsterübertrag Herr zu werden.

Das Bild der Ernte 2023 verdichtet sich, und was wir sehen wird den Käufern nicht gefallen: Anhand der langsam versiegenden Anlieferungen erwartet Kalifornien heute eine Ernte im Bereich von 2.4 Mia lbs, also sowohl unter der subjektiven Schätzung (2.5 Mia lbs) und deutlich unter der objektiven (2.6 Mia lbs). Zusätzlich fällt der Anteil nicht konsumfähiger Ware doppelt so hoch wie üblich aus, was die verwertbare Menge zusätzlich reduziert. Erschwerend wirkt des Weiteren die ungewöhnliche Kaliberverteilung mit markant grösseren Kalibern. In der Summe wird dies dazu führen, dass nicht nur der Übertrag deutlich kleiner als in den letzten Jahren ausfallen wird, sondern dass gewisse Artikel in absehbarer Zeit gänzlich ausverkauft sein werden.

Damit richten wir unsere Augen bereits auf die Ernte 2024. Die Blüte dürfte in rund einem Monat einsetzen. Was erwartet uns diese Jahr? Abseits von Spekulationen sehen wir folgende Ausgangslage: Die produktive Anbaufläche hat letztes Jahr zwar erneut zugenommen, mit 2.7 % allerdings deutlich geringer als in den Jahren 2017-2021, als der Zuwachs zwischen 5 und 8 % betrug. Gedreht hat der Trend schon bei der noch nicht produktiven Fläche, die nunmehr rückläufig ist. Auf der positiven Seite vermerken wir, dass die Plantagen nach zwei Jahren mit mässigen Erträgen ausgeruht sind und die Pegelstände der Reservoire mehrheitlich über dem Mittelwert liegen. Negativ zu Buche fallen könnten auch dieses Jahr wieder die Folgen der unterlassenen Kulturmassnahmen. Ungewiss bleibt derweil die Situation am Panamakanal, wo weiterhin fehlendes Wasser zu einer Reduktion der Anzahl Durchfahrten führt und damit die Frachtkosten erhöht und die Transitzeiten verlängert.

Bei günstigstem Verlauf ist eine gute Ernte 2024 damit grundsätzlich möglich. Sollte dem so sein, so werden wir die Effekte jedoch nicht vor Ende des Jahres, wenn neuerntige Ware bei uns verfügbar sein wird, spüren. Bis dahin dominiert die aktuelle Ausgangslage den Markt, so dass Käufer gut beraten sind, ihren Bedarf bis Ende Jahr nunmehr rasch zu sichern.

13.12.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2023

Der November-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

238 Mio lbs

16.6 %

Verladungen aus laufender Ernte

915 Mio lbs

9.4 %

Anlieferungen der Erzeuger

1.87 Mia lbs

-13.2 %

Auftragsbestand

647 Mio lbs

-6.3 %

Im November sehen wir eine Fortsetzung der bisherigen Trends: Die Verladungen liegen erneut über Vorjahr, und die Anlieferungen der Erzeuger liegen weiter darunter. Kalifornien kommentiert die Zahlen als "den Erwartungen entsprechend" und stellt anhand der guten Auftragslage bereits jetzt auch ansprechende Dezember-Verladungen in Aussicht.

Bestätigung sehen wir auch bezüglich der Qualität und der Erträge der laufenden Ernte. Die Insektenschäden über alle Sorten gesehen betragen mit 4.1 % fast das Doppelte des letzten Jahres, und die Anlieferungen haben gegenüber im Vergleich zum Vormonat wohl aufgeholt, werden über schlussendlich doch unter Vorjahr enden. So herrscht aktuell in Kalifornien die Ansicht, die diesjährige Ernte werde schlussendlich auf 2.3 - 2.45 Mia lbs zu stehen kommen und damit die objektive Schätzung von 2.6 Mia lbs klar verfehlen. Sollte dem so sein, wo wäre Stand heute die Ernte bereits zu 50 % verkauft, vor einem Jahr lag dieser Wert bei 45 %.

Einige pikante Details gehen aus den Zahlen allerdings nicht hervor: Zum Einen ist dies der eklatante Mangel an kleinen Kalibern, wobei "klein" Anlass zu Missverständnis bietet: während aktuell Offerten für Ware des Kalibers 18/20 problemlos verfügbar sind, sind bereits 27/30 nur noch sehr knapp verfügbar. Weiter ist der Aufschlag für qualitativ hochwerte Artikel dieses Jahr deutlich grösser als üblich. Und nicht zuletzt und insbesondere für die anspruchsvolle Kundschaft in der Schweiz von Interesse: Einige Erzeuger berichten, die Erträge der Nonpareil seien deutlich unter den Erwartungen ausgefallen, was das Angebot reduziert und die Preise befestigt.

Angesichts dieser Ausgangslage erwarten wir insgesamt stabile bis leicht steigende Preise, mit entsprechenden Vorbehalten für gewisse Sorten, Güteklassen und Kaliber. Wir empfehlen daher, den Bedarf aus laufender Ernte zu prüfen und nötigenfalls zu decken.

13.11.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2023

Der Oktober-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

247 Mio lbs

15.3 %

Verladungen aus laufender Ernte

677 Mio lbs

7.3 %

Anlieferungen der Erzeuger

1.33 Mia lbs

-19.5 %

Auftragsbestand

677 Mio lbs

-2.5 %

Kalifornien hatte gute Verladungen erwartet und zeigt sich nun ob der Steigerung um über 15 % sehr erfreut. Erneut ist es der Export, der brilliert, während der Inland-Absatz weiter schwach ist. Die Verkäufe im Berichtsmonat lagen erfreuliche 3 % über Vorjahr und werden damit helfen, das Tempo der Verladungen der nächsten Monate zu halten.

Die diesjährige Ernte ist nunmehr grösstenteils eingebracht, deutlich später als in anderen Jahren. Nicht nur, dass die Mandeln deutlich später als üblich ausreiften, die unüblich feuchte und kühle Witterung sorgte für ein langsames Fortschreiten der Arbeiten. Dies sind allerdings nicht die einzigen Herausforderungen, die sich den Erzeugern und Verarbeitern stellen. Nach wie vor wird ein überdurchschnittlich hoher Anteil an nicht verwertbarer Ware gemessen, aktuell sind dies knapp 4 %, doppelt so viel wie normal. Weiter berichten viele Erzeuger auch von unterdurchschnittlichem Ertrag, so dass Kalifornien heute mit einer Ernte in der Grössenordnung von 2.35 - 2.45 Mia lbs rechnet.

Stetige Nachfrage einerseits, gute Verladungen andererseits: Nach einer langen Periode von Tiefstpreisen scheint Kalifornien Tritt gefasst zu haben. Wenn es nun noch gelingt, die Nachfrage im enorm wichtigen Heimmarkt in Schwung zu bringen, dann ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, den Bedarf für Ware aus laufender Ernte zu prüfen und Deckungslücken zu schliessen. Käufer von qualitativ hochwertigen Artikeln dürften angesichts des hohen Anteil an Defekten gut beraten sein, dies zwecks Gewährleistung der Versorgungssicherheit zeitnah an die Hand zu nehmen.