Marktberichte

12.11.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2021

Im Oktober hat Kalifornien 217 Mio lbs Mandeln verladen, 30 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 652 Mio lbs, 15 % unter Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit insgesamt 1.794 Mia lbs 0.9 % tiefer. Der Auftragsbestand liegt bei 748 Mio, 28 % unter Vorjahr. Aktuell ist damit 42 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 51 % im Vorjahr.

Auch in Kalifornien ist kein Ende der Logistikkrise absehbar. So liegen aktuell knapp 100 Schiffe vor den Häfen von Los Angeles und Long Beach und warten sehnlichst darauf, Ladung zu löschen und aufzunehmen. Und mittlerweile mangelt es nicht mehr bloss an Schiffsplatz und Containern, sondern jetzt fehlen auch noch LKWs und Chauffeure. Entsprechend erwartete die Mandel-Industrie einen Rückgang der Oktober-Verladungen. Trotzdem dominieren Enttäuschung und Frustration die Tageskommentare.

Doch die Probleme im Güterverkehr sind nur ein Teil der Wahrheit. Ebenso von Bedeutung ist das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Vor dem Hintergrund der Dürre boten viele Erzeuger zu Beginn der Saison ihre Ware nur sehr zurückhaltend an, so dass anders als üblich in den ersten Monaten kaum wesentliche Abschlüsse getätigt wurden. Nun, da die Ernte eingebracht ist und die Verarbeiter dringend Platz benötigen, ist das kurzfristige Angebot wohl da, doch die substantielle Nachfrage fehlt, was die Preise drückt. In Erwartung weiter fallender Preise bleibt das Kaufinteresse jedoch übersichtlich, so dass aktuell eben erst 42 % der verfügbaren Menge verkauft sind, während es im Vorjahr bereits mehr als die Hälfte der Ware war.

Die Schätzungen zur Grösse der diesjährigen Ernte lauten aktuell auf 2.8 - 2.9 Mia lbs. Mit Blick auf die bisherigen Anlieferungen erscheinen die Erträge der California-Sorten normal, diejenigen der Nonpareil hingegen zeigen einen Rückgang. Die Insektenschäden werden gegenüber dem Vorjahr leicht höher gemessen.

Der Markt hat nunmehr wieder ein sehr attraktives Niveau erreicht, zumindest für unkalibrierte Ware. Mit den Verspätungen, die sich aus den genannten Faktoren ergeben, sind Käufer daher gut beraten, jetzt den Bedarf für das 1. Halbjahr 2022 rasch zu decken. Denn während die Preise wohl noch Luft nach unten haben, so wäre es ein Fehler, das Aufwärtspotential zu unterschätzen: Zum einen ächzt Kalifornien trotz der ergiebigen Niederschläge vor gut zwei Wochen weiterhin unter enormer Dürre. Zum anderen ist die dünne Auftragsdecke zu hinterfragen: Fehlt es grundsätzlich an Nachfrage, oder hat sich diese einfach verzögert? Sollten dabei noch wesentliche Positionen ungedeckt sein, so könnte einsetzende Nachfrage - möglicherweise auch gleich noch gepaart mit anhaltender Dürre - den Preisen unerfreulichen Aufwind verleihen.

11.11.2021

Cashews: Mässige Nachfrage drückt Preise

Mässige Nachfrage drückt in Vietnam weiterhin auf die Preise. Ein Ende der Logistikkrise ist nicht in Sicht.

Seit der ersten Septemberhälfte tendieren die Preise für Cashews nach unten, hauptsächlich als Folge der anhaltend schwachen Nachfrage aus den Schlüsselmärkten China, USA und Europa. Die teils hohen Rohwarenbestände zwingen Verarbeiter mit dünner Kapitaldecke zu Preiszugeständnissen, anders sieht es bei solide aufgestellten und meist auch besser ausgelasteten Unternehmen aus, die dank ausreichender Liquidität ihre Preise eher zu halten vermögen.

Ein Ende der Logistikkrise ist derweil weiterhin nicht absehbar und die Frachtraten im Ost-West-Verkehr verharren auf Höchstständen. Die Käufer profitieren damit aktuell zwar von attraktiven Ursprungspreisen, müssen aber nach wie vor mit hohen Logistikkosten vorlieb nehmen. Um die relativ festen Preise für Spot-Ware zu umgehen sind Käufer daher gut beraten, jetzt die Deckung des Bedarfes für die ersten Monate des neuen Jahres zu prüfen.

10.11.2021

US Pekan: Kleinere Ernte, höhere Preise

Neue Ernteschätzung revidiert:

Die Schätzung der nordamerikanischen Ernte 2021-2022 wurde auf ein Gesamtangebot von ca. 498 Mio. lbs. revidiert.Eine US-Ernte von 298 Mio. lbs. und eine mexikanische Ernte von 200 Mio. lbs. (oder weniger). Dies ist ein erheblicher Rückgang gegenüber früheren Schätzungen (etwa 50 Mio. lbs.). Der Rückgang ist vor allem in Mexiko zu verzeichnen, einem Gebiet, das bekannt ist für seine Schwierigkeiten bei der genaue Erntemengenermittlung.

Aktuelle Marktbedingungen:

Die Verschiffungen sind im Oktober stark geblieben. Logistische Verzögerungen und eine verspätete Ernte üben zusätzlichen Druck auf den Beginn der Saison aus.

Marktprognose:

Aufgrund der revidierten Ernteschätzungen des weltweiten Verbrauchs und einer verzögerten Ernte, steigen die Preise für neue Ernte weiter an. Wir empfehlen allen Kunden, für Lieferungen zu Beginn der Saison so bald als möglich zu buchen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Preise bis weit ins Q1 2022 hinein so bleiben werden.

Dieser allgemeine Preisanstieg für alle Pekannussgrössen mit einem Schwerpunkt auf Pekannusshälften könnte für den Rest des Erntejahres anhalten.

26.10.2021

Kokosraspel: Kokosnussöl klettert auf Rekordniveau

Die Wechselbeziehung zwischen den Speiseölen wurde letzte Woche deutlich. Bei Palmöl setzte ein Ansturm ein, der in gewisser Weise durch die höheren Rohölpreise unterstützt wurde, vor allem aber durch die Nachricht aus Malaysia, dass die dortigen Bestände zurückgegangen sind und die diesjährige Ernte geringer ausfallen wird als die des Vorjahres. Der deutlich festere Rohölpreis löste auf dem Markt Ängste aus, da sich das schlechte Wetter in einigen Gebieten auf Sojabohnen auswirkte und die Energieprobleme Chinas den Anbau von Sojabohnen bremsten. All diese Faktoren führten dazu, dass Palmöl Rekordhöhen erreichte und andere Speiseöle mit sich zog. PKO und Kokosnussöl sind nur eine Begleiterscheinung, da die Nachfrage zwischen den austauschbaren Ölen überschwappt. Kokosnussöl stiess Mitte der Woche an die US$ 2‘200er/t-Marke heran und lag damit etwa 45 % höher als zur gleichen Zeit vor einem Monat. Verlader von getrocknetem Öl, die ihre Preise seit Anfang September gehalten hatten, zogen sich vom Markt zurück, um zu sehen, wie hoch die Preise steigen könnten. Die Käufer in Europa bemühten sich, offene Positionen für Q1 und Q2 2022 zu decken.

Die philippinischen Verlader werden bereits jetzt unter Druck gesetzt, da Personalprobleme im Zusammenhang mit COVID die Produktion und die Nachfrage auf sehr hohem Niveau behindern. Auch das Streben Europas nach umweltfreundlichen Lebensmittelzutaten und Nachhaltigkeit erhöht den Druck auf die Kokosnuss, da sie bei weitem die bevorzugte Option gegenüber Palmöl ist. Für 2022 werden noch keine Preise genannt, aber sie werden deutlich höher sein als bisher.

Können die Speiseölpreise so hoch bleiben? Im Moment ist schwer abzusehen, woher die Entlastung kommen soll. Ein Teil der hohen Preise ist auf die Wahrnehmung zurückzuführen, aber es besteht auch ein echter Mangel an Speiseölen. Die Nachfrage steigt weiter an, und da ein Ende des durch COVID verursachten Arbeitskräftemangels nicht in Sicht ist, wird es wohl noch eine Weile hohe Preise geben. Vergessen Sie nicht, es ist Taifun-Saison. Das Angebot an Kokosnüssen ist im Moment noch gut, aber das könnte sich ändern. Das oben genannte hat unmittelbaren Einfluss auf den Kokosraspel.

13.10.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen September 2021

Im September hat Kalifornien 228 Mio lbs Mandeln verladen, 13 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 435 Mio lbs, 4 % unter Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit insgesamt 1.068 Mia lbs 1.5 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 721 Mio, 34 % unter Vorjahr. Aktuell ist damit 34.5 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 44.1 % im Vorjahr.

Nun hat die Logistikkrise auch Kalifornien eingeholt: Wurden bisher Monat für Monat Mandeln verladen, als verliefe der Schiffsverkehr komplett normal, so fielen im September die Exportverladungen erstmals seit Januar geringer als im Vorjahresmonat aus. Angesichts der rund 50-60 Schiffe, die vor den Häfen von Los Angeles und Long Beach auf bessere Zeiten warten, darf das auch nicht weiter erstaunen. Und nun berichten verschiedene Quellen, dass im September erschwerend auch noch ein Mangel an LKWs und Chauffeuren hinzugekommen ist. Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass die Käufer angesichts der höheren Preise weniger Appetit zeigen. Aber auch die Anbieter sind vorsichtig, mit gutem Grund, denn nach wie vor ächzt Kalifornien unter extremer Dürre. Entsprechend fielen die Verkäufe im Berichtsmonat gering aus, so dass der Auftragsbestand weit unter Vorjahr liegt.

In einigen Regionen sind die Erntearbeiten bereits beinahe abgeschlossen. Nach wie vor wird berichtet, dass die Kaliber sogar noch kleiner als im Vorjahr ausfallen sollen. Die Höhe der Erträge ist regional unterschiedlich, aktuell wird angenommen, dass die objektive Schätzung von 2.8 Mia lbs erreicht oder gar leicht übertroffen werden könnte.

Bis dato dominierte beidseitige Zurückhaltung zu wesentlichen Teilen den Markt. Die kommenden Wochen dürften nun spannend werden: Nach wir vor war Kalifornien an Abschlüssen bis Ende Jahr interessiert, Offerten für spätere Verladungen waren rar. Das dürften nun mittelfristig ändern, so dass in den nächsten Wochen vermehrt Angebote für Verladung bis Mitte 2022 verfügbar sein werden. Gleichzeitig dominiert die Dürre weiter die Preisbildung, denn ein weiterer trockener Winter wäre eine Katastrophe. Entsprechend sind viele Erzeuger mit dem mittelmässigen Auftragsvorrat gar nicht übermässig unglücklich. Die Käufer schielen derweil auf ebendiesen tiefen Auftragsvorrat und hoffen auf Preisdruck. Ausbleibende Niederschläge könnten allerdings die Ausgangslage fundamental verändern. Daher und auch im Hinblick auf die anhaltende Logistikkrise empfehlen wir, den Markt vorausschauend zu begleiten und Priorität auf ausreichende Lagerbestände zu setzen.

11.10.2021

Cashews: Attraktivere Preise im Ursprung, weiterhin horrende Frachtraten

Seit der ersten Septemberhälfte geben die Preise für Cashewkerne in Vietnam nach. Die Aussichten auf die anstehenden Ernten sind gut, die Logistikkrise hingegen hält an.

Während im August die Preise für Cashewkerne in Vietnam stabil notierten, brachte der September einen leichten Trend nach unten. Anders als von den Verarbeitern erwartet blieb die Nachfrage auch nach den Sommerferien eher verhalten. Dadurch vergrösserten sich die freien Rohwaren-Bestände, was viele Verarbeiter veranlasste, zwecks Stimulierung der Nachfrage das Kerne-Angebot zu erhöhen und die Preise zu senken.

Hinsichtlich der nächsten anstehenden Ernten liegt der Fokus aktuell auf Tansania, Brasilien und Indonesien. Letzte Schätzungen lassen gute Qualitäten mit Mengen auf Vorjahresniveau erwarten. Sofern dies eintrifft und die Erzeugerländer nicht manipulativ eingreifen, ist ein anhaltender Preisdruck im Kerne-Markt denkbar.

Für Turbulenzen in Vietnam sorgten Ende August markant steigende COVID-19-Fallzahlen. Besonders betroffen war dabei Ho-Chi-Minh-Stadt, ihres Zeichens grösste Stadt und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Die Regierung verordnete einen harten Lockdown bis Ende September, der alle Bereiche der Wirtschaft traf und Lieferketten heftig beeinträchtigte. Seit anfangs Oktober wurden die Einschränkungen nun wieder gelockert, aber von einem geordneten Warenfluss kann aktuell noch nicht gesprochen werden.

Weiterhin ungelöst bleibt auch die Logistikkrise. Ungeachtet der Ankündigung einiger grosser Schifffahrtslinien, die noch nie dagewesene Entwicklung der Frachtraten bremsen zu wollen, sind die Preise für einen Container nach Europa nunmehr schon bis auf 20'000 US-Dollar geklettert, was die Spot-Preise in Europa entsprechend antreibt.

Attraktive Preise im Ursprung auf der einen Seite, horrende Frachtraten der Linien andererseits. Käufer sind heute wahrlich nicht zu beneiden, wenn es darum geht, gewinnbringend und vorausschauend zu beschaffen. Ein rasches Ende der Krise zur See ist nicht zu erwarten, so dass sich eine vorsichtige Bewirtschaftung der Lagerbestände aufdrängt.

13.09.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen August 2021

Im August hat Kalifornien 207 Mio lbs Mandeln verladen, 7 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Anlieferungen der Erzeuger betragen 312 Mio lbs, 14 % über Vorjahr. Der Auftragsbestand liegt bei 716 Mio lbs, 32 % unter Vorjahr. Aktuell ist damit 28 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 36 % im Vorjahr.

Kalifornien gelingt zum Start in die Vermarktungssaison 2021 ein neuer Monatsrekord, der ohne die anhaltende Logistikkrise noch grösser ausgefallen wäre. Während der Inlandabsatz bloss 1 % über Vorjahr liegt, wurde im Export ein Plus von 11 % erzielt. Der markant geringere Auftragsbestand erklärt sich teilweise mit der abwartenden Haltung der Käufer, v.a. aber liegt es an den Produzenten, die nur sehr zurückhaltend anbieten. Sollte der kommende Winter nicht den dringend benötigten Niederschlag bringen und die Dürre anhalten, so wären weitere Preissteigerungen unvermeidbar. Dass sich die Anbieter nun nicht auf dem falschen Fuss erwischen lassen wollen, liegt auf der Hand.

Bei anhaltend trockenem und heissem Wetter kommt die neue Ernte früher und bedeutend rascher als üblich aus den Plantagen. Während Aussagen zur Grösse der Ernte noch länger nicht möglich sind, bestätigen sich frühere Einschätzungen über die Kaliber. So zeichnet es sich mehr und mehr ab, dass die Nonpareil nur geringe Mengen an 23/25 und grösser hervorgebracht hat. Und auch die Kaliber der anderen Sorten fallen deutlich geringer als üblich aus.

Weiterhin gibt die Dürre grössten Anlass zur Sorge. So ist als Folge des Wassermangels nicht nur die diesjährige Ernte geringer ausgefallen, sondern mancherorts haben Plantagen Schaden genommen und werden selbst bei einem nassen Winter im Folgejahr nicht den vollen Ertrag bringen können. Darüber hinaus bremst das strukturelle Wasserdefizit das bisher selbstverständliche Wachstum der Anbaufläche nachhaltig.

Das Kräftemessen zwischen Käufern und Erzeugern geht damit in die nächste Runde. Während die Käufer auf bessere Erträge und damit günstigere Preise hoffen, bieten die Erzeuger die Ware noch immer sehr zurückhaltend an, denn bei anhaltender Dürre wird die nächstjährige Ernte ihr Potential ebenfalls nicht voll entfalten können. Die Niederschlagsmengen im kommenden Winter werden daher grossen Einfluss auf die Preisentwicklung ausüben.

01.09.2021

Türkische Trockenfeigen: extreme Hitze hat negativen Einfluss auf die Ernte

Die lang anhaltende extreme Hitze von über 45° C verursachte grössere Probleme in den Feigenanbaugebieten in der Türkei. Die im Juli geschätzte Menge von ca. 80‘000 t musste bereits um ca. 12% nach unten korrigiert werden. Grosse Kaliber werden aufgrund der Trockenheit fehlen und die Entwicklung der Früchte ist aufgrund der Hitze vor allem in den Tallagen stark beeinträchtigt worden. Der Anteil an Früchten mit sogenanntem Schwarzschimmel („black mold“) ist überdurchschnittlich hoch und stellt die Produzenten vor grosse Herausforderungen. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Exporteure können entsprechend hoch sein. Günstige Angebote für Feigen aus den Tallagen sollten kritisch hinterfragt werden. Inoffiziell wurde das Datum für den Export auf den 6. Oktober gesetzt (6 Tage später als 2020). Dadurch werden sich die ersten Anlieferungen entsprechend verspäten.

20.08.2021

Cashews: Lockdown in Vietnam verringert Angebot

Infolge der Sommerferien sahen Cashew-Verarbeiter in Vietnam während der letzten Wochen bloss mässige Nachfrage. Trotzdem notierten die Preise stabil, mit da und dort festem Unterton. Die horrend hohen Seefrachtraten verteuern die Importe jedoch spürbar.

Über die gesamte Ferienzeit konnte Vietnam nur mässige Nachfrage verzeichnen. Dass die Preise trotz ausreichendem Angebot an Rohware stabil notieren und da und dort sogar nach oben tendierten, liegt an den Lockdownmassnahmen, die von der Regierung in der zweiten Juli-Hälfte angeordnet wurden und die sowohl die Transport- wie auch die Verarbeitungs-Kapazitäten schmerzlich verringerten. So mussten z. Bsp. Betriebe ihren Angestellten Unterkünfte auf dem Betriebsareal einrichten, wo diese dann die arbeitsfreie Zeit zu verbringen hatten. Unternehmen, denen dies nicht möglich war, mussten temporär schliessen.

Die Krise auf dem Logistikmarkt ist derweil nach wie vor alles andere als ausgestanden, ganz im Gegenteil: Aktuell liegen die Preise für Container ab Vietnam nach Europa zehnfach höher als normal. Diese enormen Mehrkosten treiben die Importpreise heftig an.

Es ist denkbar, dass nach dem Ende der Sauregurkenzeit die Nachfrage wieder anzieht, denn die beschriebenen Aufschläge werden mindestens teilweise am Regal noch nicht abgebildet, so dass der Hunger der Konsumenten ungebrochen ist. Die weitere Entwicklung der Preise dürfte damit vorerst nicht den Wünschen der Käuferschaft entsprechen. Und das Ende der Logistikkrise scheint in weiter Ferne.

13.08.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Juli 2021

Im Juli hat Kalifornien 229 Mio lbs Mandeln verladen, 27 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte schliessen damit bei 2.9 Mia lbs, 22 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.1 Mia lbs ebenfalls 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 344 Mio lbs, 30 % über Vorjahr. Damit wurden in der nun beendeten Kampagne 92.4 % der verfügbaren Menge verkauft, gegenüber 93.5 % im Vorjahr.

Der Hunger nach Mandeln scheint keine Grenzen zu kennen, und die kalifornische Industrie weiss diese Nachfrage ungeachtet der anhaltenden Schifffahrtskrise zu bedienen. So wurden im Juli scheinbar mühelos sowohl im Inland wie auch im Export neue Absatzrekorde erzielt. Das Schreckgespenst eines Monsterübertrages von 800 bis 900 Mio lbs hat sich in Luft aufgelöst und die Anbieter sind zuversichtlich, die verbliebenen 600 Mio lbs problemlos bewegen zu können. Zum Ende der Kampagne 20/21 bewahrheitet sich damit die alte Weisheit, dass Kalifornien jede Mandel, die produziert wird, auch verkauft. Es ist sicher nicht übertrieben, die Steigerung des Absatzes von 22 % gegenüber Vorjahr - insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie und der enormen Probleme in der Schifffahrt - als absolute Ganzleistung zu bezeichnen.

Die Aussichten für die neue Ernte sind für die Käufer leider weniger optimistisch: Sollte der Ertrag tatsächlich auf blosse 2.8 Mia lbs zu stehen kommen, so könnte das gegenwärtige Wachstum nicht beibehalten werden. Entsprechend haben sich die Preise über die letzten Wochen teilweise heftig befestigt. Die anhaltende Dürre trübt die Lage zusätzlich ein. Erste Anlieferungen aus neuer Ernte zeigen wie üblich kleinere Kaliber, aber zusätzlich sind die Kerne auch trockener als normal. Dies ist dahingehend zu erklären, dass Plantagen mit Stresssymptomen die Kerne früher als üblich zur Reife brachten. Welche Schäden die Dürre konkret angerichtet hat wird sich im Verlauf der nächsten Monate abzeichnen. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass die aktuelle Situation auch die Bildung von Fruchtknospen für die nächstjährige Ernte beeinträchtigen kann. Selbst wenn nun der nächste Winter reichliche Niederschläge brächte, so sind dennoch auch für das nächste Jahr negative Auswirkungen zu erwarten. Vor diesem Hintergrund werden die Preise mindestens mittelfristig weiter fest tendieren, ungeachtet der Tatsache, dass die Vorverkäufe für die diesjährige Ernte noch immer relativ tief liegen.

Um diesen Bericht nicht mit trüber Mine zu schliessen: Trotz allem sind Mandeln nicht nur überaus lecker, sondern nach wie vor zu attraktiven Konditionen zu kaufen. Auch bei gestiegenen Preisen lohnt sich die langfristige Planung und Absicherung für die Käufer!

26.07.2021

Kokosraspel: Ausgangssperren und Taifune dämpfen die Euphorie

Während in Grossbritannien die erste Woche des Endes der Abriegelungsmassnahmen gegen COVID zu Ende geht, werden in anderen Teilen der Welt, einschliesslich der Philippinen, die Ausgangssperren verschärft. Der Guardian in Grossbritannien berichtete am Freitag, dass philippinische Kinder mit einem Ausgehverbot belegt werden sollen!

Nur 5,5 Millionen Filipinos sind jetzt vollständig geimpft, das sind gerade einmal 5 % der Bevölkerung, so dass das Ende der COVID-bedingten Ausgangssperren für die Philippinen in weiter Ferne liegt.

Ausserdem gab es Monsunüberschwemmungen mit einem der ersten Taifune der Saison, Taifun In-fa, bei dem Tausende von Menschen aus ihren Häusern flohen und in COVID-gesicherten Notunterkünften untergebracht wurden.

Die Versorgung auf den Philippinen ist knapp, so dass jede weitere Unterbrechung durch COVID und Taifune die Produktionsmengen beeinträchtigen wird.

Die Preise für Kokosnuss steigen weiter an und liegen über den Höchstständen vom Dezember 2017, da die Nachfrage auch in den normalerweise ruhigeren europäischen Sommermonaten hoch ist und die Produktion immer noch hinterherhinkt. Es gibt keine Möglichkeit, den Rückstand aufzuholen und die erschöpften Lagerbestände in den EU-Lagern wieder aufzufüllen.

Häfen auf der ganzen Welt zeigen regelmässig COVID-Ausbrüche, die zu Verspätungen führen, obwohl die Spitzenverspätungen in der ersten Hälfte des Jahres 2021 etwas besser zu werden scheinen.

Die Verschiffungspreise aus dem Fernen Osten verharren weiterhin auf Rekordhöhen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie sich in diesem Jahr verbessern werden. Auch für einige Routen in die USA sehen wir eine begrenzte bis gar keine Verfügbarkeit.

Prognosen sind im Moment schwierig - Unvorhersehbarkeit ist das Schlüsselwort. Wir glauben, dass die Preise im 4. Quartal ihren Höhepunkt erreichen werden. Die Verschiffungskosten werden wahrscheinlich bis weit in das Jahr 2022 auf dem gleichen Niveau verharren.

13.07.2021

Kalifornische Mandeln: Objektive Ernteschätzung 2021

Gestern hat der nationale Statistikdienst des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums seine objektive Schätzung der kalifornischen Mandelernte 2021 publiziert, die wir Ihnen gerne in unserer Übersetzung weitergeben:

Prognose der kalifornischen Mandelernte 2021 10 % tiefer

In Kalifornien wird die diesjährige Mandelproduktion in der Höhe von 2.8 Mia lbs erwartet, 13 % unter der subjektiven Mai-Schätzung und 10 % unter der Vorjahresrekordernte von 3.12 Mia lbs. Die Prognose basiert auf einer produktiven Anbaufläche von 1.33 Mio Acres. Für die Sorte Nonpareil werden 1.1 Mia lbs erwartet, 15 % unter den Vorjahresanlieferungen von 1.3 Mia lbs. Die Nonpareil repräsentiert 39 % der Gesamtproduktion in Kalifornien.

Die Mandelernte 2021 begann mit sehr trockenem Wetter im Februar, das hervorragende Blütebedingungen und sehr gute Voraussetzungen zur Bestäubung bot. Der Mangel an Niederschlag hielt im Frühjahr an und führte zu Bedenken hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit. Aufgrund geringer Wasserzuteilungen und Rekordtemperaturen im Juni entwickelte sich die Ernte nicht wie erwartet. Einige Erzeuger haben beschlossen, ihre Bäume zu retten, indem sie die Nüsse vor der Ernte abschüttelten. Der Krankheits- und Schädlingsdruck wird als gering bezeichnet.

Der durchschnittliche Nussansatz pro Baum beträgt 4'619 Kerne, 18 % unter 2020. Die Nonpareil hat einen Besatz von 4'512 Kernen, 20 % unter dem Vorjahr. Das durchschnittliche Kerngewicht aller bemusterten Sorten ist 1.46 g, 3 % unter dem Mittelwert der letztjährigen Ernte. Das durchschnittliche Kerngewicht der Nonpareil ist 1.51 g, 6 % unter dem Vorjahr. 99.3 % aller gemessenen Nüsse waren gesund.

Mit bloss 2.8 Mia lbs liegt die Schätzung am unteren Ende der Erwartungen und stattliche 400 Mio lbs unter der subjektiven Schätzung, die historisch gesehen oft präziser ausfällt. Allerdings sehen wir dieses Jahr drei Faktoren, die in der Summe durchaus geeignet scheinen, die Aussichten zu trüben: Wassermangel, Hitze und vom Vorjahresrekord ausgelaugte Plantagen. Vor diesem Hintergrund scheint es denkbar, dass die objektive Schätzung dieses Jahr näher an der Realität liegt als die subjektive.

Weiter fallen Nussansatz und Kaliber auf. Üblicherweise gilt die Regel: Tragen die Bäume viele Kerne, so fällt das Kaliber klein aus, und umgekehrt. Dieses Jahr hingegen tragen die Bäume weniger Kerne und dennoch fällt deren Kaliber kleiner aus. Dies deutet darauf hin, dass Wassermangel und Hitze einer gesunden Entwicklung im Weg gestanden sind.

Im Vorjahr konnte der Absatz dank Rekordernte und attraktiven Preisen um über 20 % auf voraussichtlich 2.9 Mia lbs gesteigert werden. Sollte die Ernte tatsächlich bloss 2.8 Mia lbs betragen, so fehlte nun jegliches Wachstumspotential. Konkrete Aussagen zur effektiven Grösse der Ernte werden jedoch nicht vor Januar 2022 möglich sein. Bis dahin muss sich der Markt mit den vorliegenden Eckwerten arrangieren. Eine Befestigung der Preise ist zu erwarten.

12.07.2021

Kalifornische Mandeln: Verladungen Juni 2021

Im Juni hat Kalifornien 220.5 Mio lbs Mandeln verladen, 26 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Verladungen aus laufender Ernte liegen nun bei 2.669 Mia lbs, 22 % über Vorjahr. Die Anlieferungen der Erzeuger liegen mit 3.1 Mia lbs 22 % höher. Der Auftragsbestand liegt bei 496 Mio lbs, 34 % über Vorjahr. Aktuell ist damit 91 % der verfügbaren Menge verkauft, analog dem Vorjahr.

Ungeachtet der Störungen im internationalen Schiffsverkehr glänzt Kalifornien erneut mit Rekordverladungen. Dank der sehr guten Auftragslage wurde dies auch erwartet, doch wiederum übertreffen die Resultate die Prognosen. Und schon heute ist anzunehmen, dass auch der laufende Monat deutlich über Vorjahr liegen wird.

Die Verladungen aus Ernte 2020 dürften schlussendlich im Bereich von 2.9 Mia lbs zu liegen kommen, was einen Übertrag von 600 Mio lbs ergäbe. Das Verkaufsinteresse des Ursprungs war im Berichtsmonat übersichtlich, denn die sich markant ausbreitende Dürre trübt die Erwartungen an die neue Ernte weiter ein. Viele Plantagen sind unzureichend bewässert, was bei den Bäumen zu Stress führt. Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen um die 45 °C verschlimmert die Lage zusätzlich. Diese Ausgangslage erklärt die Zurückhaltung vieler Erzeuger, so dass aktuell bedeutend weniger Ware aus neuer Ernte vorverkauft ist als üblich. Der Nachholbedarf ist damit gegeben, doch die Anbieter hoffen, die objektive Ernteschätzung, die heute zur Publikation ansteht, werde eine tiefere Zahl als die subjektive Schätzung bringen, womit sich in der Folge eine weitere Preiskorrektur nach oben rechtfertigen liesse.

In diesen Sinne blicken die Marktteilnehmer gespannt dem heutigen Abend entgegen.

21.06.2021

US Pistazien Inshell: Markt-Update - Mai 2021 Verschiffungen

Der ACP (Administrative Committee for Pistachios) veröffentlichte die Zahlen für die Pistazienverschiffung im Mai, die insgesamt sehr gut waren. Die Verschiffungen stiegen in fast alle Bestimmungsländer und insgesamt um 31,58 %. Im Jahresvergleich sind die kalifornischen Pistazienlieferungen um 13,55 % gestiegen. Die Exportlieferungen waren sehr gut, sie stiegen um 52,67% und im bisherigen Jahresverlauf um 17,03%. Die meisten Märkte legten im Mai zu, wobei Europa mit einem Plus von 67,30% der Haupttreiber für den Anstieg der im Mai versendeten Pfund war. Der Inlandsversand stieg im Mai ebenfalls um 6,93% und im bisherigen Jahresverlauf um insgesamt 7,05%.

Jetzt, wo nur noch drei Monate des Erntejahres verbleiben, können wir das Bild des Übertrags schon ziemlich klar sehen. Wir rechnen mit einem Carryout von rund 215 Mio. lbs. an Inshell, was der grösste in der Geschichte Kaliforniens wäre. Mit den Schalenbeständen und den geschlossenen Schalen würde die Gesamtausfuhr auf dem Papier knapp über 300 Millionen liegen. Allerdings scheint die Industrie mit diesen Zahlen im Moment sehr zufrieden zu sein. Sie befindet sich grösstenteils in den Händen des grössten Industrie-Händlers. Die meisten der anderen unabhängigen Händler sind effektiv ausverkauft.

Wenn man sich das Szenario aus der ganzen Welt anschaut, wird es in den Jahren 21/22 wahrscheinlich viel weniger Konkurrenz aus dem Iran und der Türkei geben.  Kalifornien scheint zuversichtlich zu sein, dass die Bedingungen ein Wachstum über dem Erntejahr 2018/19 ermöglichen, als ein Rekord von 634 Mio. lbs. an Inshells verschifft wurde. Zum Vergleich: Für 2020/21 rechnen wir mit einer Verschiffung von ca. 600+/- Mio. lbs. an Inshells.

Die Erwartungen für die Ernte 2021 scheinen besser zu werden. Die meisten Schätzungen liegen im Bereich von 900 Millionen bis 1 Milliarde lbs. Im Durchschnitt hat Kalifornien an offenen Schale ca. 74% - 83% der Gesamternte erreicht. Die Wassersituation in Kalifornien wird von Tag zu Tag ernster und das könnte zu zusätzlichen geschlossenen Schalen / Schalenbeständen führen. Bei einer Ernte von 900-1 Mrd. lbs. bedeutet dies, dass ca. 700 - 780 Mio. lbs. an offener Schale erwartet werden. Dies würde eine Gesamtangebot von 917 - 995 Mio. lbs. an Inshells ergeben, gegenüber einem Bestand von 956 Mio. lbs. für 2020/21.

In all dem ist der positive Trend bei Kernen noch nicht einmal erwähnt, der immer mehr von den Schalenbeständen und geschlossenen Schalen wegnimmt. Es ist auch erwähnenswert, dass zusammen mit den 634 Mio. lbs. an Inshell CA, die 2018/19 verschifft wurden, die Industrie auch 91 Mio. lbs. an geschlossener Schale verschifft hat. In diesem Jahr werden wir aufgrund des Designs und zugunsten der Kernlieferungen etwa 12 Mio. lbs. an geschlossener Schale verschiffen. Wenn die geschlossene Schale im nächsten Jahr höher ist, erwarten wir wieder viel grössere Verschiffungen geschlossener Schalen.

Wenn die Erwartungen für die Produktion der Ernte 2021 steigen, könnte das das Aufwärtspotenzial der Ernte 2022 begrenzen.

Was bedeutet das alles? Wir denken, dass es wahrscheinlich eine ziemlich stabile Preisbildung für die nächsten 15 Monate bedeutet. Natürlich könnten die Prognosen schief gehen und die Ernte grösser oder kleiner ausfallen, aber wir denken, dass die aktuellen Preise, die wir heute in der Branche sehen, eine Art Denkgrundlage darstellen und nach oben oder unten verschoben werden können, je nachdem, wie die 21er Ernte tatsächlich ausfällt. Wie in den letzten Jahren erwarten wir, dass die Industrie die Preisbildung für die Ernte 2021 wieder am 1. Oktober offiziell eröffnet.  Wir hoffen, dass wir im Juli und August mehr über den Fortschritt der 21er Ernte berichten können

18.06.2021

Cashews: Preise bei geringer Nachfrage leicht unter Druck

Bei geringer Nachfrage haben die Preise für Cashews in den letzten Wochen leicht Schwäche gezeigt. Da der Grossteil der Rohware in finanzkräftigen Händen ist könnte aufkommende Nachfrage den Trend aber rasch wenden.

Gemäss einer aktuellen Schätzung werden dieses Jahr 3.7 Mio t Cashews geerntet, 3 % weniger als im Vorjahr. Dabei fiel die Ernte in Kambodscha äusserst gut aus, anders die Erträge in Vietnam und Westafrika, die unter dem Vorjahresergebnis liegen. Die Rohware ist nun bereits zum grossen Teil im Besitz von grossen Verarbeitern, Händlern und Spekulanten, die dank ausreichender Finanzpolster hinsichtlich der Vermarktung der Ware keine Eile an den Tag legen.

Die Exportpreise für Kerne stabilisierten sich in der zweiten Maihälfte und gaben im Juni minimal nach, dies als Folge der mässigen Nachfrage seitens der Abnehmer in den USA und in Europa, wo die Käufer die weitere Entwicklung der Nachfrage beobachten und darum mit weiteren Abschlüssen zurückhalten. Die erneut erstarkten Frachtraten dämpfen das Interesse zusätzlich.

Wir sehen damit ein leicht reduziertes Angebot als Folge der global geringeren Erntemengen. Gleichzeitig hat der Konsum von Cashews während der Krise zugenommen, ein Rückgang ist angesichts der weiterhin enorm attraktiven Preise nicht zu erwarten. Sollte nun das Kaufinteresse wieder erstarken, so werden die Anbieter mit Preissteigerungen darauf antworten.