Marktberichte

10.03.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen Februar 2023

Der Februar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

246 Mio lbs

23.4 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.517 Mia lbs

5.5 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.523 Mia lbs

-12.8 %

Auftragsbestand

785 Mio lbs

-8.5 %

Im Anschluss an die enorm starken Verkäufe im Januar war klar, dass die kalifornische Mandelindustrie im Februar gute Verladungen erzielen würde. Dass diese allerdings 23 % über Vorjahr ausfallen würden überraschte sogar den Ursprung. Damit liegen auch die Verladungen aus laufender Ernte klar über Vorjahr, und der zu erwartende Übertrag wird zu bewältigen sein. Die Verkäufe im Februar lagen auf Vorjahresniveau, dass sie nicht höher ausfielen lag an der mangelnden Verkaufsbereitschaft der Erzeuger, die angesichts der Wetterkapriolen grosse Zurückhaltung an den Tag legten.

Die Anlieferungen der Erzeuger aus Ernte 2022 versiegen mehr und mehr, so dass heute mit einer Ernte im Bereich von 2.55 Mia lbs gerechnet wird, leicht unter der objektiven Schätzung von 2.6 Mia lbs und klar unter der subjektiven Schätzung von 2.8 Mia lbs.

Die diesjährige Blüte ist in jeder Hinsicht geschichtsträchtig. Noch nie standen die Plantagen 30 Tage lang in Blüte. Noch nie sahen wir Schnee bis hinunter nach San Diego während der Blüte. Noch nie unterbrach schlechtes Wetter den Bienenflug während der Blüte zehn Tage lang. Erfahrungswerte bezüglich der zur Bestäubung nötigen Minimaltemperaturen fehlen, aber es ist denkbar, dass die Befruchtungsquote unter den lang anhaltenden Minimaltemperaturen gelitten hat. Noch besteht kein Grund zur Panik, denn die Vergangenheit zeigt, dass auch sehr ungünstige Witterungsverhältnisse einer sehr guten Ernte nicht zwingend im Weg stehen. Nicht hilfreich ist allerdings der Umstand, dass viele Erzeuger vor dem Hintergrund der historischen Tiefstpreise bei den Kulturmassnahmen sparten, indem Düngung und Rückschnitt nicht durchgeführt wurden, was jedenfalls nicht hilfreich ist. Welche Auswirkungen nun all diese Faktoren auf die Erträge haben werden ist im Moment schlicht nicht zu beziffern. Sicher ist einzig, dass sich die nahezu optimale Ausgangslage, derer wir uns vor einem Monat noch erfreuten, nunmehr in ein monströses Fragezeichen verwandelt hat.

In den letzten Wochen befestigten sich die Preise angesichts des laufend abnehmenden Verkaufsinteresses nach und nach. Dieser Trend dürfte mindestens über die nächsten Wochen anhalten, denn solange nicht klar ist, in welchem Mass die Bäume Früchte ansetzen, wird Kalifornien mit grosser Zurückhaltung agieren. Trotzdem dürften Käufer, die noch Deckungslücken bis Ende Jahr haben, gut beraten sein, diese so rasch als möglich zu schliessen.

28.02.2023

Kalifornische Mandeln: Wetterumschwung bringt Ungewissheit

Bis anfangs letzter Woche war die Ausgangslage für die diesjährige Mandelblüte in Kalifornien nahezu ideal. Dann jedoch setzte ein komplett unerwarteter Wetterumschwung ein, heftige Winterstürme brachten ab dem Mittwoch intensive Niederschläge mit Regen und Schnee, starke Winde fällten Bäume und Strommasten und die Temperaturen fielen Richtung Nullpunkt.

Diese unvorteilhafte Wetterlage hielt über die vergangenen Tage an, für die zweite Hälfte dieser Woche nun steht eine Besserung in Aussicht. Bis dahin verlassen die Bienen ihre Stöcke kaum, die Befruchtung der offenen Blüten findet nicht statt. Dank der tieferen Temperaturen halten sich diese jedoch länger an den Zweigen, so dass die konkreten Auswirkungen der aktuellen Störung noch nicht zu beziffern sind. Vorjahre zeigten, dass auch bei mittelmässigem Wetter ein guter Ertrag durchaus möglich ist (und perfekte Bedingungen nicht zwingend zu Rekordernten führen müssen).

Die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen auf die Plantagen sind damit unbekannt. Dass die Erzeuger derweil mit grösster Vorsicht agieren und viele von ihnen vom Markt zurückgezogen sind liegt auf der Hand. Käufer mit offenen Positionen aus laufender Ernte dürften gut beraten sein, den Bedarf bis Ende Jahr rasch abzusichern.

16.02.2023

Türkische Aprikosen: weiterhin unübersichtliche Situation in Malatya

Das furchtbare Erdbeben der vergangenen Woche hat auch das Hauptanbaugebiet der Aprikosen in der Region Malatya schwer getroffen. Die Menschen stehen immer noch unter Schock und die Infrastruktur ist schwer beschädigt. Laufende Kontrakte unserer Partner können reibungslos abgewickelt werden, da diese Rohware bereits in den Produktionsstätten um Izmir, Aydin und Manisa lagert. Für neue Kontrakte aus laufender Ernte sieht es aktuell jedoch sehr schwierig aus, da die Bauern keinerlei Rohware auf den Markt bringen und die Aprikosen auch nicht weitertransportiert und verarbeitet werden können. Wir hoffen, in den kommenden 10-14 Tagen einen besseren Überblick zu haben.

15.02.2023

Türkische Haselnüsse: TMO-Ankündigung drückt Preise, Gegenbewegung folgt rasch

Anfangs Monat überraschte die TMO den Markt mit der Ankündigung, Haselnüsse der Ernten 2021 und 2022 ungeachtet des angespannten Rohwarenangebotes zu eher tiefen Preisen anzubieten. Der Markt gab in der Folge umgehend rund 5 % nach. Erzeuger wie auch Zwischenhändler zeigten sich vor den Kopf gestossen, wurde doch im Vorfeld der anstehenden Wahlen genau das Gegenteil erwartet.

In der Folge korrigierten die Preise jedoch bald wieder nach oben, denn die Anbieter brachten weiterhin (oder: nun erst recht!) nur minimale Mengen zu Markte, was vor dem Hintergrund der galoppierenden Inflation durchaus verständlich ist. Weiter schürten die überdurchschnittlich warmen Temperaturen Befürchtungen, ein verfrühter Austrieb der Kulturen könnte durch Froste beschädigt werden.

Die Erdbebenkatastrophe zu Beginn der letzten Woche beeinflusst zwar den Haselnusssektor nicht direkt, doch drückt das unermessliche Leid die Gemüter in allen Landesteilen gleichwohl. Ob das seismische Beben auch ein politisches auslösen wird ist aktuell nicht abzuschätzen, verschiedene Szenarien sind durchaus denkbar.

Nebst den politischen Einflüssen sind es damit kurzfristig die Entwicklung der Vegetation und die Einflüsse der Witterung, die den Markt beeinflussen. Die Temperaturen an der Schwarzmeerküste liegen weiterhin überdurchschnittlich hoch, so dass der Austrieb wohl in der Tat früher als üblich zu beobachten sein wird.

15.02.2023

US Pecan: Market Update

Aktuelle Marktbedingungen:

Die Kühllager zeigen ähnliche Lagerbestände wie im Dezember 2022. Da die mexikanische Ernte deutlich geringer ausfällt als ursprünglich vorhergesagt, ist es wahrscheinlich, dass die aktuellen Marktpreise unter den Fundamentaldaten des Marktes notieren. Minimales offenes Rohmaterial ist auf dem Markt. Dieses liegt noch in den Händen von Produzenten, welche zusätzliche Prämien darauf verlangen. Einige makroökonomische Indikatoren, die auf ein schwieriges Geschäftsklima für 2023 signalisieren, sind nach wie vor vorhanden. Darunter die gestiegenen Lebenshaltungskosten und ein starker US-Dollar. Dennoch, die logistische Situation normalisiert sich weiter, und die allgemeine wirtschaftliche Stimmung verbessert sich.

Marktprognose:

Es wird davon ausgegangen, dass sich der derzeit stabile Markt in den kommenden Monaten festigen wird. Kleinere Erntemengen, einige Qualitätsprobleme bei der Ernte und ein Mangel an Rohmaterial deuten auf eine Verknappung des Angebots und einen möglichen Preisanstieg.

Wie bereits vorhergesagt, hat sich die Spanne zwischen Hälften und Stücken in dieser Saison deutlich verringert. Diese historisch normale Spanne, wird wahrscheinlich auch für den Rest der Saison bestehen bleiben mit sinkenden Lagerbeständen für die Mehrzahl der Stückgrössen.

10.02.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen Januar 2023

Der Januar-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

230 Mio lbs

29.6 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.272 Mia lbs

2.7 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.475 Mia lbs

-12.5 %

Auftragsbestand

840 Mio lbs

-0.2 %

Nach einem guten Dezember hoffte Kalifornien auf einen starken Januar, und schon seit einigen Tagen war klar, dass diese Hoffnung nicht verfehlt waren. Trotzdem zeigt sich der Ursprung vom sehr guten Resultat überaus erfreut. Und endlich liegen damit die Verladungen des laufenden Jahres über Vorjahr. Besonders erfreulich sind die extrem guten Exportverladungen sowie die starken Verkäufe im Berichtsmonat.

Eine weitere Zahl, die zu beachten ist, sind die Anlieferungen aus laufender Ernte, die früher als üblich zu versiegen beginnen. Verschiedene Kommentatoren siedeln nun die Grösse der Ernte 2022 im Bereich von 2.50 - 2.55 Mia lbs an, also unter der objektiven Schätzung von 2.6 Mia lbs.

In den Plantagen haben sich die ersten Blüten bereits geöffnet, und selbstverständlich werden schon erste Spekulationen zur möglichen Grösse der neuen Ernte feilgeboten. Wir enthalten uns dieser Kaffeesatzleserei und verweisen lieber auf einige Eckwerte: Positiv bewerten wir, dass sich die Bäume einer guten Ruhephase erfreuten und die entschärfte - wenn auch nicht gelöste - Wassersituation sowie die aktuell guten Wetteraussichten. Negative Faktoren sind die beschleunigte bzw. verfrühte Entfernung vieler Plantagen mittleren Alters oder geringer Produktivität. Ebenfalls ungünstig ins Gewicht fallen der seitens vieler Erzeuger reduzierte Düngereinsatz während und nach der letzten Saison sowie der Umstand, dass als Folge des Wassermangels mancherorts die Bodenqualität durch einen Salzaufbau gelitten hat, was ebenfalls das Ertragspotential reduziert.

Sehr gute Verladungen und Verkäufe im Januar geben Anlass zur Annahme, dass die Talsohle durchschritten ist, denn auch eine sehr gute Blüte - die aktuell durchaus als möglich erscheint - wird die Preise nicht unmittelbar weiter absinken lassen. Die Erzeuger verfolgen in den nächsten Tagen die Wetterentwicklung sehr genau und manche von ihnen halten für den Moment mit Angeboten zurück.

06.02.2023

Türkische Aprikosen: schweres Erdbeben erschüttert die Umgebung von Malatya

Das schwere Erdbeben von heute früh hat auch das Hauptanbaugebiet der türkischen Aprikosen schwer getroffen. Etliche Gebäude sind sehr schwer beschädigt. Aktuell werden noch sehr viele Personen (auch Freunde unserer türkischen Partner) unter den Trümmern vermisst. Wir versuchen, in den kommenden Tagen weitere Informationen zu erhalten und werden Sie entsprechend auf dem Laufenden halten.

24.01.2023

Türkische Haselnüsse: Preise weiter fest

Im Dezember erfuhren die Preise für türkische Haselnüsse eine markante Befestigung. Der Grund dafür war starke Inlandnachfrage, das fehlende Kaufinteresse aus dem Ausland tat dieser Bewegung keinen Abbruch. Die TMO und Ferrero haben nach und nach bedeutende Mengen aufgekauft und sind nun nicht mehr als Käufer auf dem Markt. Hoffnungen, dass mit dem Rückzug der beiden grössten Nachfrager die Preise nachgeben könnten, haben sich angesichts des sehr schmalen Angebotes allerdings zerschlagen. So hält auch die doch eher verhaltene Nachfrage im Januar die Preise auf dem aktuellen Niveau.

Angebot und Nachfrage sind bezüglich der weiteren Preisentwicklung jedoch nur ein Faktor. Von mindestens gleich wichtigem Einfluss wird, nebst den Währungsschwankungen, die Politik sein ("wie üblich in der Türkei", ist man versucht zu sagen). Denn einerseits sitzt die TMO auf grossen Beständen, die sie weit unter aktuellem Marktwert beschafft hat und nun nach Belieben anbieten kann. Und andererseits werden die auf Mitte Mai vorgezogenen Wahlen die Preisentwicklung befeuern, denn ohne die Stimmen des mächtigen Haselnusssektors ist in der Türkei nun kaum eine Wahl zu gewinnen.

18.01.2023

Südafrikanische Weinbeeren: früherer Start in die Saison

Die Ernte der südafrikanischen Weinbeeren hat bereits begonnen – drei Wochen früher als üblich. Laut Informationen der Bauern geht man von einer kleineren Ernte im Orange River Gebiet aus (produziert rund 85% der gesamten südafrikanischen Menge), da vor allem die frühen Sorten (Selma Pete, Sugra 39, Flame) unter den kühleren Bedingungen im September litten. Erschwerend förderten die massiven Niederschläge im Frühjahr 2022 und die daraus resultierende sehr hohe Luftfeuchtigkeit den Falschen Mehltau. Diese Pilzkrankheit beschädigte unter anderem auch die jungen Triebe. Aktuell geht man von einer um etwa 10 % kleineren Ernte aus als vorgängig geschätzt. Positiv ist, dass die Qualität sehr gut ist. Wichtig ist, dass das Wetter in den kommenden Wochen mitspielt.

Bei den Golden rechnet man mit massiv höheren Preisen, da der Markt komplett leer ist aufgrund der Schwierigkeiten im 2022.

13.01.2023

Kalifornische Mandeln: Verladungen Dezember 2022

Der Dezember-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

206 Mio lbs

9.3 %

Verladungen aus laufender Ernte

1.042 Mia lbs

-1.9 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.376 Mia lbs

-10.6 %

Auftragsbestand

720 Mio lbs

-11.3 %

Der Dezember brachte unerwartet starke Exportverladungen (+23.6 %), so dass trotz schwachem Resultat im Heimmarkt (-18.4 %) insgesamt ein für Kalifornien sehr erfreuliches Plus von über 9 % resultiert. Der Ursprung, der Verladungen auf Vorjahreshöhe erwartet hatte, frohlockte ob des guten Ergebnisses und der gleichzeitig sehr erfreulichen Verkäufe während der Berichtsperiode.

Die Anlieferungen von Ware aus laufender Ernte verlangsamten sich derweil, so dass sich die aktuellen Erwartungen im Bereich von 2.5 - 2.6 Mia lbs bewegen. Bei einer Ernte von 2.6 Mia lbs wären damit 52 % der Ernte bereits verladen bzw. vorverkauft, dies gegenüber 54 % im Vorjahr. Je nach weiterem Verlauf der Verkäufe scheint damit ein Übertrag von 800 Mio lbs möglich.

Die Niederschläge der letzten Tage brachten Kalifornien nicht nur dringend benötigtes Wasser, sondern auch Medienpräsenz auf allen Kanälen. Käufer, die anhand dieser Bilder auf ein rasches Ende der Dürre hoffen, werden sich allerdings in Geduld üben müssen. Zwar notiert der im Schnee gebundene Wasservorrat aktuell 227 % des historischen Mittelwertes, aber die Wasserstände der Reservoire liegen mehrheitlich noch immer unter normalen Werten.  Die Dürre ist damit eindeutig noch nicht zu Ende, entschärft ist sie aber jedenfalls, was die Gemüter hüben und drüben in gewissem Masse beruhigt.

Mit den nunmehr besser gefüllten Stauseen und der erneut grösseren Anbaufläche präsentiert sich die Ausganslage für die diesjährige Ernte grundsätzlich positiv. Kalifornien wird angesichts der guten Dezember-Verladungen die Bereitschaft des Marktes zu leicht festeren Preisen testen, sich aber hüten, allzu sehr auf die Bremse zu treten, um den nun ins Laufen gekommenen Motor nicht gleich wieder abzuwürgen. Käufer profitieren damit nicht nur von nach wie vor äusserst attraktiven Preisen, sondern auch von einer gewissen Sicherheit, dass der Talboden nun mindestens erreicht sein dürfte. Damit steht auch Eindeckungen bis Ende Jahr - und je nach Mut auch darüber hinaus - nichts mehr im Wege.

11.01.2023

Bananenchips: Market Update

2022 war nicht das einfachste Jahr. Wir haben grosse Veränderungen bei den Frachtraten erlebt: von unerwarteten Höchstständen zurück auf das Niveau von vor 18 Monaten. Und natürlich hat Europa die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren bekommen: höhere Energiekosten, ungewöhnliche Inflationsraten von über 10 %, ein geringes Kundenvertrauen und steigende Zinsen. All diese negativen Elemente führten zu weniger Konsum, steigenden Lagerbeständen und infolgedessen leider zu weniger Geschäft.

Dennoch gibt es derzeit einige positive Anzeichen: Da die Energiepreise, Frachtraten usw. wieder sinken, gehen wir davon aus, dass das Vertrauen der Verbraucher wieder zurückkehren wird. Ausserdem sind die derzeitigen Ursprungspreise sehr günstig und sollten kein Hindernis für neue Geschäfte sein, wenn die Nachfrage wieder anzieht! Wir müssen abwarten, wie schnell dies geschehen wird, aber wir gehen positiv in das Jahr 2023!

11.01.2023

Kokosraspel: Unsichere Entwicklung

Wie sieht es also im Jahr 2023 mit den Preisen für Kokosraspeln aus, und wie mit der Versorgung?

Das Angebot an getrockneten Kokosnüssen dürfte in diesem Jahr weiterhin gut sein, da das Wetter in allen Anbauregionen günstig ist. Sri Lanka befindet sich derzeit in einer mageren Erntephase. Ausserdem gibt es dort einen erheblichen Arbeitskräftemangel und niedrige Preise, was bedeutet, dass das Interesse an der Ernte roher Nüsse grösser sein könnte. Infolgedessen verlangen sie einen Aufschlag gegenüber anderen Herkunftsländern. Die Preise in Indonesien sind leicht gestiegen, da die Käufer in der ersten Woche nahe gelegene Lieferungen aufkauften, um etwaige Lücken zu schliessen. Werden die philippinischen Preise im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes und in den ein oder zwei Wochen danach steigen?

Die Nachfrage. 2023 wird voraussichtlich ein Rezessionsjahr für Nordamerika und Europa werden. Bereits im Jahr 2022, im 3. und 4. Quartal, kam es zu einem Nachfragerückgang bei Nahrungsmitteln, der durch die steigende Inflation und das schwindende Verbrauchervertrauen verursacht wurde. Das Jahr 2023 hat mit steigenden Zinssätzen und Steuern in derselben Weise begonnen, so dass die Nachfrage wahrscheinlich niedriger bleiben wird als in den Vorjahren. Es ist noch unklar, wann dies nachlässt und die Nachfrage auf ein normaleres Niveau zurückkehrt.

14.12.2022

Kalifornische Mandeln: Verladungen November 2022

Der November -Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

204 Mio lbs

-7.5 %

Verladungen aus laufender Ernte

836 Mio lbs

-4.2 %

Anlieferungen der Erzeuger

2.15 Mia lbs

-7 %

Auftragsbestand

691 Mio lbs

-8.2 %

Erneut mittelmässige Verladungen im Heimmarkt und im Export lassen Kalifornien weiter auf die erhoffte Nachfragesteigerung warten. Während die Nachfrage aus Indien 27 % über dem Vorjahresmonat liegt, hinkt China als Folge der rigiden Zero-Covid-Politik massive 53 % hintennach, und auch Europa mit -19 % bereitet Sorge. Die Verkäufe im Berichtsmonat liegen ebenfalls tiefer, so dass auch der Dezember keine rasche Steigerung bringen wird.

Die Anlieferungen der Erzeuger aus laufender Ernte haben nun die 2 Mia lbs -Marke überschritten. Manche Schälbetriebe haben bereits sämtliche Bestände verarbeitet und damit die Saison früher als üblich abgeschlossen. Eine abschliessende Aussage zur effektiven Grösse der Ernte ist damit zwar noch nicht möglich, doch ist anzunehmen, dass die objektive Schätzung von 2.6 Mia lbs kaum übertroffen werden wird.

Und so richten sich die Augen bereits auf die Ernte 2023, deren Blüte in der ersten Februar-Hälfte einsetzen wird. Prägend für das Potential werden wie immer die Anbaufläche sowie der Flächenertrag sein. Im Hinblick auf die Anbaufläche ist festzustellen, dass erstmals seit langer Zeit ein Rückgang der gesamten Anbaufläche erwartet wird - das lässt aufhorchen. Die Produktivität wird von der Witterung geprägt. Nebst möglichem Frosteinfluss stellt das Wasserangebot aktuell den wichtigsten limitierenden Faktor dar. Hierzu ist zu sagen, dass Niederschläge in den letzten zwei Wochen in den Bergen grosse Mengen an Schnee brachten, was jedoch bei weitem noch nicht das Ende der Dürreperiode darstellt.

Mindestens bis Ende Januar erwarten wir daher weiterhin extrem tiefe Notierungen im Ursprung. Der Einfluss der Fremdwährungen auf die Import-Preise bleibt abzusehen. Sollten die Lockerungen der strikten Covid-Politik in China zu einer Nachfragesteigerung führen, so könnte dies der von Kalifornien so heiss ersehnte Silberstreifen am Horizont sein. Und sollte darüber hinaus der Februar mit ungünstigem Wetter der Blüte zusetzen, so wäre das möglicherweise durchaus im Sinne der Erzeuger. Käufer sind damit gut beraten, bis spätestens Ende Januar 2023 ihren Bedarf bis Ende Jahr zu prüfen und allfällige Deckungslücken zu schliessen - dies wohlgemerkt zu noch immer äusserst günstigen Konditionen.

14.11.2022

Kalifornische Mandeln: Verladungen Oktober 2022

Der Oktober-Positionsbericht zeigt folgende Eckwerte:

 

Laufende Kampagne

Veränderung zu Vorjahr

Verladungen im Berichtsmonat

215 Mio lbs

-1.1 %

Verladungen aus laufender Ernte

631 Mio lbs

-3.2 %

Anlieferungen der Erzeuger

1.66 Mia lbs

-7.7 %

Auftragsbestand

695 Mio lbs

-7.1 %

"Erwartungsgemäss" sei der Oktober ausgefallen. So kommentiert Kalifornien den Rückgang von 1.1 % gegenüber dem Vorjahr, und die Enttäuschung, dass der Aufschwung weiter auf sich warten lässt, ist kaum zu überhören. Wenigstens lag der Heimmarkt nach einem sehr schwachen September 0.6 % über Vorjahr, während die Exporte allerdings 1.9 % geringer ausfielen. Die neuen Verkäufe liegen auf Vorjahreswerten, so dass sich der Markt insgesamt stabil zeigt, was aber eben nicht ausreicht, um dem Rekordübertrag innert nützlicher Frist endlich Herr zu werden. Aktuell ist die Ernte 2022 nun zu 39 % verladen oder vorverkauft. In besseren Jahren lag dieser Wert bei 51 % - Kalifornien hat also noch viel Arbeit vor sich. Während der SIAL dominierte ein massiver Preisdruck seitens der Käufer den Markt, was zu Notierungen auf Tiefststand führte. Das daraus resultierende Kaufinteresse brachte in der zweiten Monatshälfte eine leichte Korrektur nach oben.

Aber nicht nur die Verkäufe liegen tief, auch die Anlieferungen der Erzeuger sind unter dem Vorjahr, was angesichts der reduzierten Ernteerwartungen nicht überrascht. Bemerkenswert ist jedoch, dass einige der auf die Entfernung der Fruchthülle spezialisierten Schälbetriebe ihre diesjährigen Arbeiten bereits Ende November / Anfang Dezember abschliessen werden, was darauf hindeutet, dass die objektive Schätzung von 2.6 Mia lbs durchaus zutreffend sein könnte.

Die Ausgangslage erfährt damit insgesamt keine nennenswerten Änderungen: Mandeln werden weiterhin zu äusserst günstigen Konditionen gehandelt - so günstig, dass viele Erzeuger damit ihre Kosten nicht zu decken vermögen. Die Abnehmer müssen sich weiter mit trüben Konsumaussichten, hohen Inflationsraten und steigenden Energiekosten auseinandersetzen. Viele Anbieter verspüren wenig Lust, allzu viele Kontrakt zu den aktuellen Tiefstpreisen einzugehen, während Käufer weiterhin von sensationellen Preisen profitieren können, aber mit ungewissen Absatzprognosen leben müssen.

10.11.2022

Kokosraspel: Zunehmende Nachfrage

Da die traditionelle Taifunsaison nur noch etwa sieben Wochen dauert, sind die Philippinen von grösseren Auswirkungen auf die Produktion verschont geblieben, so dass der Preisanstieg begrenzt sein könnte.

Wir sehen jetzt starkes Interesse und Buchungen für Q1 und Q2 2023 für Kokosraspel. Die Käufer sind sehr daran interessiert sich einzudecken, da die Preise insgesamt steigen, um sich so Einsparungen zu sichern.

Da die Seefrachtpreise weiterhin sinken, scheinen die Käufer eher bereit zu sein, sich weiter zu binden.

Das Angebot ist nach wie vor gut, so dass der Spielraum nach oben begrenzt ist. Wie lange es angesichts steigender Kosten dauert, bis die Preise fester werden, ist noch offen.